Schwitzen Hyperhidrose: Krankhaft starkes Schwitzen
Starkes Schwitzen ist nicht nur lästig, sondern kann sogar eine Krankheit sein. Mediziner verwenden dafür den Begriff Hyperhidrose. Offenbar spielen eine familiäre Veranlagung und psychische Faktoren eine grundlegende Rolle dafür, wer von einer Hyperhidrose betroffen ist.
Wann ist es Hyperhidrose?
Schwitzen gehört zu den natürlichen, selbst erhaltenden Funktionen unseres Körpers. Obwohl Schwitzen generell gesund ist, gibt es aber individuelle Unterschiede bei der Schweißbildung. Während manche Menschen selbst bei hohen Temperaturen kaum Schweiß absondern, gehört starkes Schwitzen für andere zum Alltag. Laut Dr. Felix Bross, Oberarzt an der Universitäts-Hautklinik in Freiburg, "empfinden Betroffene sehr unterschiedlich, wo das normale Maß überschritten ist", wie er in einem Informationsbericht auf der Homepage der Universität erklärt.
Wird Schwitzen krankhaft und hat nichts mit der Wärmeregulation des Körpers zu tun, sprechen Ärzte von Hyperhidrose, einer Überfunktion der Schweißdrüsen. Je nachdem, ob der ganze Körper oder nur bestimmte Bereiche wie Achseln, Hände oder Füße betroffen sind, handelt es sich um eine generalisierte oder lokale Hyperhidrose.
Primäre und sekundäre Hyperhidrose
Außerdem unterscheiden Mediziner zwischen einem primären und sekundären Krankheitsbild. Die Symptome der primären Hyperhidrose treten ohne erkennbare Ursache auf. Wie die "Apotheken Umschau" in einem Artikel zum Thema berichtet, äußern sich die Beschwerden meist bereits im Kindes- oder Jugendalter.
Eine sekundäre Hyperhidrose entwickelt sich hingegen erst bei einer körperlichen Veränderung oder Belastung. Viele Frauen scheiden zum Beispiel während der Wechseljahre deutlich mehr Flüssigkeit über die Schweißdrüsen aus als bisher. Neben Übergewicht und Stress sind es aber vor allem bestimmte Krankheiten, die eine sekundäre Hyperhidrose auslösen. Hierzu zählen Hormon- und Stoffwechselerkrankungen, Infektionen, Krebserkrankungen, Nerven- und Angststörungen sowie psychische Krankheiten. Starkes Schwitzen gehört aber auch zu den Nebenwirkungen einzelner Medikamente.
Die Folgen einer Hyperhidrose
Für die meisten Betroffenen bedeutet chronisch starkes Schwitzen eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität. Weil Patienten und deren Umfeld sowohl den direkten Körperkontakt als auch die körperliche Nähe als unangenehm empfinden, ist sozialer Rückzug eine häufige Folge von Hyperhydrose. Der wiederum kann zu depressiven Verstimmungen, Ängsten und Inaktivität führen. Um derartige Beeinträchtigungen zu verhindern, sollten Sie einen Arzt konsultieren, sobald Sie merken, dass Sie starkes Schwitzen dauerhaft belastet. Insbesondere, wenn zur erhöhten Schweißbildung Glieder-, Muskel-, Rücken- oder Kopfschmerzen oder aber Magen-Darm-Probleme, Blässe, Schwindel und Zittern hinzukommen, sollten Sie einen Experten aufsuchen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.