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"Prince of Persia: The Lost Crown" im Test – Der erste Spielehit des Jahres ist da


Test
"Prince of Persia: The Lost Crown" ist der erste Spielehit des Jahres


Aktualisiert am 12.01.2024Lesedauer: 6 Min.
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"Prince of Persia: The Lost Crown": Sargon ist ein Krieger, der zur Gruppe "Immortals" gehört.Vergrößern des Bildes
"Prince of Persia: The Lost Crown": Sargon ist ein Krieger, der zur Gruppe "Immortals" gehört. (Quelle: Ubisoft)

"Prince of Persia" bekommt mit "The Lost Crown" einen neuen Teil. Ubisofts Neuauflage der jahrzehntealten Spielereihe begeistert nicht nur Profi-Zocker.

Seit einer halben Stunde irren wir jetzt schon in der Unterstadt herum. Eine Karte von dem Gebiet haben wir nicht. Der alte Mann, dem wir hinterherhetzen, hat sie uns offenbar gestohlen. Warum? Das wissen wir nicht.

Während wir den irren Alten verfolgen, müssen wir beim Springen auf Plattformen immer wieder aufpassen, dass wir mit unserem Protagonisten nicht in giftige Pfützen fallen oder von Stacheln erwischt werden.

Was uns nicht immer gleich gelingt, sodass unser Lebensbalken langsam zur Neige geht. Ob wir hier heil herauskommen?

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In einem Raum fällt uns ein Spalt in einer Wand auf. Dort rutschen wir auf Knopfdruck hindurch und kommen endlich in einem neuen Abschnitt der Unterstadt heraus.

Und da hinten sitzt dann auch der alte Mann, der uns hoffentlich unsere Karte – das Auge genannt – wiedergibt, damit wir aus diesem Gebiet herausfinden, um unserer eigentlichen Aufgabe nachzugehen: das Gleichgewicht der Welt wiederherzustellen.

Die Zeit, der Prinz und ein mystischer Berg

Anders als in den Vorgängertiteln spielen wir in "Prince of Persia: The Lost Crown" nicht den Prinzen, sondern einen Krieger namens Sargon. Dieser gehört zu einer siebenköpfigen Gruppe, die "Immortals" – Unsterbliche – genannt wird.

Zusammen wurden diese "Immortals" zum mystischen Berg Qaf geschickt, um den von seiner treuen Generalin Anahita entführten Prinzen Ghassan zurückzuholen. Doch bei der Ankunft am Berg wird schnell klar, dass hier irgendwas nicht stimmt.

Riesige Statuen sind zerborsten, und die Einzelteile sehen aus, als wären sie beim Auseinanderbrechen eingefroren. Zudem treffen wir mit Sargon schon bald auf einen Soldaten, der behauptet, seit mehreren Jahren hier unterwegs zu sein, obwohl wir ihn am Tag zuvor noch im Palast gesehen haben. Gab es hier etwa eine Zeitverschiebung?

So viel zur Geschichte von "Prince of Persia: The Lost Crown", die im Laufe des Abenteuers überraschende Wendungen nimmt und – so viel sei verraten – mit einem spektakulären Kampf endet.

"Prince of Persia" trifft Metroid und Castlevania

Bis es so weit ist, vergehen aber mindestens 12 bis 15 Stunden. So lange haben wir für einen Durchgang gebraucht. Entwickler Ubisoft gibt an, dass Spieler pro Durchgang mit 20 bis 25 Stunden rechnen sollten, wenn sie alle Geheimnisse bei "Prince of Persia: The Lost Crown" lüften wollen. Das schätzen wir als realistisch ein.

Zum Gameplay: Der Spieler springt mit Sargon von links nach rechts oder umgekehrt, denn es handelt sich bei "Prince of Persia: The Lost Crown" um einen klassischen 2-D-Plattformer, der durch 3-D-Grafiken ergänzt wird.

Der Titel steht mit seinem typischen Plattformer-Gameplay, was auch als Jump’n’Run bezeichnet wird, ganz in der Tradition der ersten beiden Teile, die 1989 mit "Prince of Persia" und 1994 mit "Prince of Persia: The Shadow and the Flame" veröffentlicht wurden.

Allerdings wurde das Spiel um Komponenten aus sogenannten Metroidvania-Titeln ergänzt. Der Begriff ist ein Kofferwort aus "Metroid" und "Castlevania". Das sind zwei Spielereihen, in denen sich die Spielewelt erst nach und nach öffnet, wenn dafür vorgesehene Schlüsselelemente wie Waffen oder Fähigkeiten gefunden werden.

Ein Beispiel: Im Spielverlauf von "Prince of Persia: The Lost Crown" lernt Sargon einen Doppelsprung. Erst mit dieser Fähigkeit kann er einen Bereich des Spiels erkunden, den er zuvor nicht erreichen konnte.

In einem anderen Teil der Welt erhält der Protagonist einen Bogen. Mit den Pfeilen kann Sargon Plattformen bewegen oder Tore öffnen. Diese Spielinhalte motivieren ungemein. Mit jedem neuen Gegenstand und jeder neuen Fähigkeit gibt es eine echte Weiterentwicklung, weil sich ein komplett neuer Spielabschnitt öffnet.

Beim Kämpfen wird es taktisch

Zu Beginn des Abenteuers kann Sargon lediglich mit seinen Schwertern angreifen oder von Wand zu Wand springen. Taktisch sinnvoll ist es vor allem bei schweren Gegnern, Angriffe zunächst abzuwehren und danach schnell zurückzuschlagen.

Im Laufe des Spiels gehen solche Aktionen immer leichter von der Hand, zumal besonders schwere Angriffe von Gegnern vorher durch ein gelbes Symbol über der Figur angezeigt werden. Ein rotes Symbol bedeutet, dass ein Angriff folgt, der nicht pariert werden kann. Hier muss Sargon entweder ausweichen oder unter dem Gegner durchrutschen.

Das Kampfsystem ist eine der großen Stärken des Spiels. Jederzeit hat der Spieler das Gefühl, die genaue Kontrolle über Sargon zu haben. Die Kämpfe fühlen sich nie unfair an, sind aber trotzdem vor allem in den letzten beiden von vier Schwierigkeitsgraden herausfordernd.

Neben seinen normalen Kampffähigkeiten besitzt Sargon sogenannte Athra-Kräfte. Das sind unter anderem besonders schwere Attacken, die aber nur ausgeführt werden können, wenn sich die Athra-Leiste vollständig gefüllt hat. Das macht sie automatisch, indem Sargon während eines Kampfes zahlreiche Treffer austeilt oder andere Aktionen ausführt.

Speichern ist nicht immer und überall möglich

In der Nähe solcher Bosse sind zumeist die im Spiel fair verteilten Speicherpunkte in Form von kleinen leuchtenden Bäumen. Sie füllen zudem Sargons Lebensbalken und Energietränke vollständig auf.

Die Speicherstellen erinnern ein wenig an die "Orte der Gnade" im Spiel "Elden Ring". Auch in "Prince of Persia: The Lost Crown" kann der Spieler von Weitem erahnen, dass er sich einem solchen Ort nähert, weil ein goldener Schimmer den Weg dorthin weist.

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Neben den Speicherpunkten schaltet der Spieler im späteren Spielverlauf Portale frei, mit denen sich Sargon in andere Spielbereiche teleportieren lassen kann. Außerdem findet er Händler, um sich zusätzliche Lebenselixiere zu kaufen. Auch einen Schmied gibt es, der Amulette anfertigt, die Sargons Fähigkeiten verbessern oder Waffen leistungsfähiger machen.

Für Gelegenheitsspieler und Profis

Ubisoft macht es den Spielern generell leicht, sich dem Titel zu nähern, auch wenn sie mit dem Genre nicht vertraut sind. Im Options-Menü lassen sich zum Beispiel Hilfsmittel einschalten, um besonders knifflige Bereiche im Spiel zu umgehen.

Damit kommen Gelegenheitsspieler genauso auf ihre Kosten wie Hardcore-Gamer, die sich vor allem in den letzten beiden Schwierigkeitsstufen "Held" und "Unsterblicher" austoben können.

Wer es knifflig mag, kann den Titel im "Erkundungsmodus" starten. Für eine möglichst immersive Spielerfahrung wird dieser Modus vom Hersteller empfohlen. Dann sind auf der Karte nur minimale Informationen verfügbar.

Anders im Spielmodus "Wegweiser": Hier zeigen Symbole den Standort des Spielers auf der Karte an, und erreichbare Wege werden eingeblendet. Im Gegensatz zum Schwierigkeitsgrad lässt sich diese Entscheidung im späteren Spielverlauf ändern. Anfänglicher Wagemut wird also nicht bestraft.

Neben den zahlreichen, schick in Szene gesetzten Schauplätzen und dem gelungenen Gameplay ist die Musik überaus hörenswert. Laut Ubisoft wurde der Soundtrack unter anderem von der im Iran geborenen Künstlerin Mentrix erstellt.

Die Musikerin mischt traditionelle Instrumente mit modernen Klängen, was stimmungsvoll ist und immer zu den verschiedenen Umgebungen passt.

Fazit

Als Ubisoft im vergangenen Jahr "Prince of Persia: The Last Crown" ankündigte, waren wir skeptisch. Auch wenn die gezeigten Spielszenen vielversprechend aussahen, hätten wir bezweifelt, dass die "Prince of Persia"-Spielereihe nach unzähligen mehr oder weniger gelungenen Spielen und einem Film einen weiteren Titel braucht.

Nach der ersten Spielstunde war aber klar: Dieses "Prince of Persia" ist richtig gut geworden und bis jetzt das beste Spiel des noch jungen Jahres 2024.

Es ist eine Freude, mit Sargon von Plattform zu Plattform und von Wand zu Wand zu springen und fiesen Fallen zu entgehen. Zudem ist die Geschichte rund um den Prinzen Ghassan, den Berg Qaf und die "Immortals" sehr spannend. Die zahlreichen Zwischensequenzen sind ansehnlich, die deutschen Dialoge professionell eingesprochen.

Auch der Metroidvania-Anteil steht dem Titel gut zu Gesicht. Dadurch bleibt die Motivation durchgehend hoch, weil man immer wissen will, welche Bereiche die nächste Fähigkeit zugänglich macht. Und durch die Teleportations-Portale sind fast alle Ecken auf der Karte jederzeit gut zu erreichen, sodass nie unnötig Frust aufkommt.

Und zu guter Letzt schafft es Ubisoft durch die zahlreichen Einstellmöglichkeiten beim Schwierigkeitsgrad, dass sowohl Gelegenheitsspieler als auch Profi-Zocker ihren Spaß haben können.

"Prince of Persia: The Lost Crown" erscheint am 18. Januar 2024 für Nintendo Switch, PlayStation 5, PlayStation 4, Xbox Series X und S, Xbox One, Amazon Luna sowie für Windows PC. Die Standard-Edition kostet 49,99 Euro und die Deluxe-Version mit zusätzlichen Inhalten und der Möglichkeit, drei Tage früher zu spielen, wird für 59,99 Euro verkauft.

Verwendete Quellen
  • Eigener Test
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