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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Stiftung Warentest Nur die Hälfte der Tiefkühler kann im Test überzeugen
Lebensmittel einfrieren und so Vorräte anlegen: Tiefkühler sind praktische Haushaltsgeräte, haben jedoch den Ruf von Stromfressern. Die Stiftung Warentest hat zehn Gefriergeräte unter anderem hinsichtlich ihrer Energieeffizienz unter die Lupe genommen. Wir zeigen die Ergebnisse und Testsieger.
Mit einem Gefrierschrank oder einer Gefriertruhe können Sie nicht nur Tiefkühlpizza, sondern auch die Ernte aus dem Garten sowie Angel- und Jagderfolge lange aufbewahren und genießen. Allerdings braucht nicht jeder ein großes Gefriergerät, für Freunde von Fertiggerichten tun es auch kleine und preiswerte Modelle. Wichtig ist in jedem Fall der Stromverbrauch: Für ihren Tiefkühler-Test hat die Stiftung Warentest jetzt abermals Gefriergeräte mit dem neuen Energielabel untersucht. Vor allem große Gefrierschränke können dabei überzeugen. Testsieger ist jedoch eine Gefriertruhe.
Tiefkühler im Test: So prüft die Stiftung Warentest
Die Stiftung Warentest untersucht regelmäßig Gefriergeräte, zuletzt im Juli 2022. Für die "test"-Ausgabe 06/2023 hat sie nur wieder Geräte mit dem neuen Energielabel unter die Lupe genommen, darunter vier große und drei kleine Gefrierschränke sowie vier Gefriertruhen von großen Herstellern wie Haier, Bosch, Siemens, Liebherr, Samsung und Co.
Geprüft werden die Tiefkühlschränke hinsichtlich des Einfrierens und der Temperaturstabilität beim Lagern. Zudem berücksichtigen die Prüfer das Betriebsgeräusch und die Energieeffizienz für ihre Gesamtnote. Auch die Handhabung und das Verhalten bei Störungen fließen ins Testergebnis mit ein.
Die Ergebnisse des Tiefkühler-Tests im Überblick
Die Stiftung Warentest kommt zu einem geteilten Ergebnis: Vor allem die vier großen Gefrierschränke überzeugen mit durchweg guten Testergebnissen. Ganz vorn liegt hier der Tiefkühlschrank GSN36VLFP von Bosch mit dem "test"-Qualitätsurteil "gut (2,1)". Dahinter landen die untersuchten Modelle von Siemens, Haier und Samsung mit der Note "gut (2,3)".
Anders als ihre großen Brüder enttäuschen die kleinen Gefrierschränke im Test: Selbst der beste unter ihnen, der Djupfrysa von Ikea, erzielt lediglich ein "Befriedigend (2,7)". Die beiden anderen Produkte sind sogar nur "ausreichend" und "mangelhaft".
Auch die Gefriertruhen enttäuschen insgesamt mit "befriedigenden" Testergebnissen. Allerdings gehört auch der Testsieger zu dieser Kategorie: Die Kühltruhe HCE321T von Haier liegt mit der Gesamtnote "gut (1,9)" im Tiefkühler-Test ganz vorn.
Alle Ergebnisse des Tiefkühler-Tests lesen Sie in der aktuellen "test"-Ausgabe 06/2023.
Der Testsieger: Gefriertruhe von Haier
Das Testergebnis: Mit dem "test"-Qualitätsurteil "gut (1,9)" schneidet die Gefriertruhe von Haier im Tiefkühler-Test am besten ab. Der Testsieger bietet die beste Energieeffizienz aller untersuchten Geräte und überzeugt die Prüfer auch in den Testpunkten Temperaturstabilität, Geräusch und Handhabung.
Produktdetails: Die Tiefkühltruhe von Haier bietet mit 319 Litern Fassungsvermögen viel Platz für Lebensmittel. Dank zweier Körbe lässt sich das Gefriergut sortiert unterbringen.
Die Truhe bietet zudem eine Supergefrier-Funktion für besonders schnelles Kühlen und Einfrieren. Nofrost oder eine Abtauautomatik gibt es jedoch nicht. Das Display zeigt die aktuelle Temperatur im Gerät an. Störungen meldet die Gefriertruhe mithilfe eines optischen Signals. Zudem werden Lebensmittel bis zu 50 Stunden weitergekühlt.
Mit nur 37 Dezibel ist die Gefriertruhe bei Betrieb relativ leise. Der Stromverbrauch von 189 Kilowattstunden pro Jahr sorgt für die gute neue Energieeffizienzklasse D.
Der beste große Gefrierschrank: Tiefkühler von Bosch
Das Testergebnis: Auf dem insgesamt zweiten Rang landet der große Gefrierschrank von Bosch. Er erzielt die Gesamtnote "gut (2,1)" und schneidet beim Einfrieren als bestes Gefriergerät ab. Alle anderen Teilnoten sind "sehr gut" oder "gut". Lediglich bei der Energieeffizienz sehen die Prüfer kleine Schwächen.
Produktdetails: Starke 242 Liter Nutzinhalt bietet der große Tiefkühlschrank von Bosch. In vier transparenten Schubladen und auf drei Ablageflächen lassen sich Lebensmittel gut sortiert einfrieren.
Wie die Gefriertruhe von Haier hat der Tiefkühler eine Schnellgefrierfunktion. Ein Display hat das Gerät allerdings nicht. Dafür bietet Bosch zusätzlich eine Abtauautomatik beziehungsweise Nofrost-Funktion. Bei Störungen meldet sich der Gefrierschrank nicht nur optisch, sondern auch akustisch und lagert Gefriergut für weitere 25 Stunden.
Das Betriebsgeräusch des Gefrierschranks liegt bei 39 Dezibel, der Stromverbrauch bei 294 Kilowattstunden pro Jahr. Das ist im Vergleich der hier gezeigten Geräte der höchste Verbrauch, was sich auch in der Energieeffizienzklasse F widerspiegelt.
Platz 2 im Test: Großer Gefrierschrank von Siemens
Das Testergebnis: Gemeinsam mit Geräten von Samsung und Haier landet das Modell von Siemens mit der Gesamtnote "gut (2,3)" auf dem zweiten Platz unter den großen Gefrierschränken. Der Tiefkühler erreicht bei der Handhabung lediglich ein "Befriedigend", ist sonst jedoch durchweg "gut" bis "sehr gut".
Produktdetails: Auch der Tiefkühlschrank von Siemens bietet mit 225 Litern Fassungsvermögen viel Platz für Gefriergut. Wie beim Modell von Bosch können Lebensmitteln in vier Schubladen und auf drei Ablageflächen gelagert werden.
Der Gefrierschrank ist genauso gut ausgestattet wie das Gerät von Bosch. Das heißt, auch Siemens hat in seinem Tiefkühler sowohl eine Schnellgefrierfunktion als auch Nofrost beziehungsweise Abschaltautomatik integriert. Zudem schlägt die Tür im Störfall optisch und akustisch Alarm. Die Lagerzeit bei einer Störung beträgt 25 Stunden.
Das Modell ist im Betrieb 39 Dezibel laut und hat einen Stromverbrauch von 229 Kilowattstunden im Jahr. Das ist im Vergleich zum Bosch-Gerät deutlich geringer. Die Energieeffizienzklasse ist mit E entsprechend besser.
Der beste kleine Gefrierschrank: Tiefkühler von Ikea
Das Testergebnis: Mit dem "test"-Qualitätsurteil "befriedigend (2,7)" ist der preiswerte Djupfrysa von Ikea das beste kleine Gefriergerät im Test. Er überzeugt vor allem mit seiner leisen Arbeitsweise: Als einziger Tiefkühler im Test erhält er die Teilnote "sehr gut (1,0)" für die Betriebslautstärke.
Produktdetails: Wer wenig Platz hat oder nicht viel einfrieren möchte, kann zum kleinen Gefrierschrank von Ikea greifen: 98 Liter Nutzinhalt verteilt auf vier Schubladen stehen zur Verfügung. So kann Gefriergut auch hier gut sortiert werden.
Der Tiefkühler bietet wie die anderen Modelle eine Funktion zum schnellen Einfrieren. Im Vergleich zu den großen Gefriergeräten von Bosch und Siemens muss jedoch auf eine Abtauautomatik (Nofrost) verzichtet werden. Ein akustisches Signal bei zu hoher Temperatur oder bei offen gelassener Tür sorgt für Sicherheit.
Der Stromverbrauch ist mit 177 Kilowattstunden pro Jahr in Ordnung, was auch die neue Energieeffizienzklasse E zeigt. Das Betriebsgeräusch ist mit nur 34 Dezibel besonders leise, ein echter Pluspunkt des kleinen Kühlgeräts. Ebenfalls von Vorteil sind die fünf Jahre Garantie von Ikea.
Unser Fazit zum Tiefkühler-Test
Bei der Wahl eines Gefriergeräts kommt es vor allem auf die Größe und den Stromverbrauch an. Die Stiftung Warentest kürt die Gefriertruhe von Haier zum Testsieger, die auch ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Wem jedoch der Platz für eine Gefriertruhe fehlt, der ist mit dem Gefrierschrank von Bosch gut beraten. Wer nur geringe Mengen einfrieren möchte, greift am besten zum preiswerten Gerät Djupfrysa von Ikea.
Wissenswertes rund um Gefriergeräte
Worauf kommt es bei der Wahl eines Tiefkühlers an?
Wenn Sie sich ein neues Gerät zum Einfrieren von Lebensmitteln zulegen möchten, sollten Sie auf folgende Kriterien achten:
- Größe: Die Stiftung Warentest empfiehlt, pro Person ein Fassungsvermögen von 40 bis 80 Litern einzuplanen. Allerdings kommt es darauf an, ob lediglich Pizza und Reste eingefroren werden sollen oder etwa Gärtner ihre Ernte oder Angler ihre Fische lagern möchten.
- Art des Tiefkühlers: Sie haben die Wahl zwischen Gefrierschränken und -truhen. Während Tiefkühlschränke leichter zu handhaben sind, weil man sich nicht so tief bücken muss, und weniger Raum einnehmen, sind Gefriertruhen oftmals die preiswertere Option.
- Stromverbrauch: Wie viel Strom ein Gefriergerät verbraucht, hängt von mehreren Faktoren ab. Das Energieeffizienzlabel gibt wichtige Hinweise zum Verbrauch, aber auch der Standort eines Geräts kann entscheidend sein, da etwa in einem kühlen Keller weniger Strom zum Kühlen benötigt wird als anderswo.
- Funktionen: Je nach Bedarf kann eine Schnellgefrierfunktion sehr hilfreich sein. Wirklich praktisch sind jedoch eine Nofrost-Funktion beziehungsweise eine Abtauautomatik. Ebenfalls wichtig sind visuelle und akustische Signale bei zu hohen Temperaturen. So bekommen Sie schnell mit, wenn etwa versehentlich die Tür des Tiefkühlers nicht richtig geschlossen wurde.
- Ausstattung: Gefrierschränke haben oft mehrere Schubladen, was praktisch ist, um Lebensmittel sortiert einzufrieren. Allerdings sollten sie leichtgängig sein und sich gut reinigen lassen.
Wie lange sind eingefrorene Lebensmittel haltbar?
Auch eingefroren halten Lebensmittel nicht unbegrenzt. Auch bei optimaler Kühlung leidet nach einigen Monaten die Qualität. Während Obst und Gemüse etwa sechs bis zwölf Monate haltbar sind, sollten gekochte Speisen und Brot innerhalb von einem bis drei Monaten verbraucht werden. Auch Kuchen sollte nicht länger als ein halbes Jahr eingefroren bleiben. Schweinefleisch sollte maximal sieben Monate im Gefrierschrank lagern, Rindfleisch kann bis zu zwölf Monate eingefroren werden.
Was bedeutet Nutzinhalt?
Hersteller geben bei Kühlschränken, Gefrierschränken oder auch Kühltruhen den Nutzinhalt in der Regel in Litern an. Der Nutzinhalt gibt den kompletten Innenraum eines Gerätes an, und zwar ohne Schubladen, Einlegeböden oder Ähnliches. Das verfälscht das tatsächlich verfügbare Fassungsvermögen etwas, was beim Kauf beachtet werden sollte.
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