Stiftung Warentest Thermobecher im Test – so bleibt der Kaffee länger heiß
Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Heißer Kaffee für unterwegs oder am Schreibtisch – mit einem Thermobecher aus Edelstahl soll das Getränk seine Temperatur für längere Zeit halten. Die Stiftung Warentest hat dies überprüft und Thermobecher genauer untersucht. Wir präsentieren die Testergebnisse und stellen die besten Becher vor.
Inhaltsverzeichnis
- Was wurde getestet?
- Thermobecher im Test – das sind die Ergebnisse
- Testsieger: Braun Thermal Mug
- Preis-Leistungs-Sieger: Emsa Travel Mug
- Liegt gut in der Hand: WMF Isolierbecher Impulse
- Wie funktioniert ein Thermobecher?
- Können Schadstoffe aus dem Thermobecher in das Getränk gelangen?
- Wie reinigen Sie Ihren Thermobecher richtig?
- Ab wann ist ein Thermobecher umweltfreundlicher als ein Einwegbecher?
Heißer Kaffee oder eisgekühlter Tee zum Mitnehmen – der Thermobecher macht es möglich. Durch ihre bruch- und stoßfesten Eigenschaften haben Thermobecher aus rostfreiem Edelstahl eine lange Lebensdauer. Die guten Isoliereigenschaften machen Edelstahl zu einem oft verwendeten Material bei Getränkebechern. Doch soll nicht nur die Temperatur des Getränks gehalten werden, auch der Becher soll auslaufsicher sein. Ein gut sitzender und fest schließender Deckel ist ebenfalls unabdingbar. So kann man seinen Isolierbecher auch unbesorgt in die Handtasche stecken, ohne Angst, dass etwas ausläuft.
Was wurde getestet?
Getestet wurden insgesamt 15 doppelwandige Thermobecher aus Edelstahl (teils mit Kunststoff ummantelt) mit einem Inhalt von 0,3 bis 0,5 Litern, unter anderem von namhaften Herstellern wie WMF, Braun, Bodum, Emsa oder Alfi.
Die Tester untersuchten das Warmhalteverhalten (30 Prozent), die Dichtigkeit (20 Prozent), Bruchfestigkeit (15 Prozent) und Handhabung (30 Prozent). Auch wurden alle Thermobecher auf Schadstoffe (5 Prozent) hin untersucht. Hierbei wurde geprüft, ob die Schadstoffe in das Getränk übergehen und ob Schadstoffe in Griffflächen oder im Boden vorhanden sind.
Thermobecher im Test – das sind die Ergebnisse
Insgesamt zehn der getesteten Thermobecher schnitten mit dem "test"-Qualitätsurteil "Gut" ab, zwei waren nur "ausreichend", drei fielen mit "Mangelhaft" durch, unter anderem wegen Schadstoffen oder mangelnder Dichtigkeit.
Testsieger wurde der Thermal Mug BRSC 001 von Braun. Auch gut waren die Thermobecher Impulse von WMF, der Thermos Stainless King von Alfi und der Travel Mug Isolierbecher von Emsa. Alle genannten Becher überzeugten jeweils mit der Teilnote "Sehr gut" bei Dichtigkeit und Schadstoffen und hatten zudem sehr gute und gute Ergebnisse im Prüfpunkt Warmhalteverhalten.
Testsieger: Braun Thermal Mug
Der beste Thermobecher im Test ist der Thermal Mug von Braun. Er bekam das "test"-Qualitätsurteil "Gut (1,7)" und fasst etwa 330 Milliliter. Der Edelstahlbecher lässt sich einhändig per Knopfdruck öffnen und hält Getränke besonders lange warm. Trinken ist aus allen Richtungen möglich.
In puncto Warmhalteverhalten und Dichtigkeit bekam der Becher ein "Sehr gut", beim Testpunkt Bruchverhalten ein "Gut". Die Tester stellten zudem fest, dass bei der Nutzung keine Schadstoffe ins Getränk übergehen. Aus diesem hochwertigen Becher wird Ihnen der Kaffee schmecken.
Preis-Leistungs-Sieger: Emsa Travel Mug
Der Emsa Travel Mug kam auf den dritten Platz des Tests und erhielt das "test"-Qualitätsurteil "Gut (1,9)". Den Edelstahlbecher gibt es mit und ohne Kunststoffmanschette, in vielen verschiedenen Farben sowie zwei Größen. Im Test war das Modell mit 360 Millilitern Volumen und Kunststoffmanschette.
Der Travel Mug lässt sich einhändig per Knopfdruck öffnen. Das Trinken ist bei diesem Becher aus allen Richtungen möglich. Ein "Sehr gut" gab es in den Testpunkten Dichtigkeit und Schadstoffe – keinerlei Schadstoffe gehen bei der Nutzung ins Getränk über. Bei den Testnutzern der Stiftung Warentest war das Modell eines der beliebtesten.
Bei einem Preis von unter 20 Euro ist der Thermobecher Emsa Travel Mug der Preis-Leistungs-Sieger im Test. Hier zahlt man wenig für so viel Qualität.
Liegt gut in der Hand: WMF Isolierbecher Impulse
Der Isolierbecher Impulse von WMF erreichte mit dem test-Qualitätsurteil "Gut (1,8)" den zweiten Platz in der gesamtwertung des aktuellen Tests. Die Tester finden, dass dieses Modell besonders gut in der Hand liegt. Der Becher fasst 350 Milliliter und hält das Getränk bis zu 13 Stunden warm.
Der Kaffeebecher überzeugt durch seine sehr gute Dichtigkeit. Nutzer müssen allerdings Abstriche in der Handhabung machen. Der Impulse von WMF darf nicht in die Spülmaschine, sondern muss per Hand gereinigt werden.Dies wird jedoch durch die schmale Öffnung des Bechers erschwert.
Mit knapp unter 20 Euro liegt der WMF Isolierbecher Impulse im mitllteren Preissegmet für Thermobecher aus Edelstahl.
Wie funktioniert ein Thermobecher?
Thermobecher aus Edelstahl besitzen – genau wie Thermoskannen – eine doppelwandige Hülle. Zwischen den beiden Hüllen ist ein Vakuum, welches das Gefäß isoliert, weil es die Wärmeleitung unterbindet. So kann die Temperatur des Getränks im Inneren über einen gewissen Zeitraum konstant gehalten werden beziehungsweise kühlt das Getränk langsamer ab oder erwärmt sich im Falle eines Kaltgetränks langsamer. Auch muss der Deckel fest sitzen, um die Wärme zu halten.
Können Schadstoffe aus dem Thermobecher in das Getränk gelangen?
Die Stiftung Warentest hat untersucht, ob es bei sauren Getränken wie Kaffee und Tee oder fetthaltigen wie Milchkaffee dazu führt, dass Schadstoffe aus den Bechern in die Getränke gelangen. Das war bei keinem der Kaffeebecher der Fall. Allerdings war bei einigen Modellen die Grifffläche stark mit PAK belastet, nicht jedoch bei den hier vorgestellten Thermobechern.
Wie reinigen Sie Ihren Thermobecher richtig?
Ein qualitativ guter Thermobecher sollte sich schnell und einfach reinigen lassen. Um die Langlebigkeit Ihres Thermobechers zu garantieren, sollten Sie bei der Pflege und Reinigung drei Dinge beachten:
Spülmaschine oder Handwäsche?
Es gibt Thermobecher, die in der Spülmaschine gereinigt werden können, andere Modelle müssen per Hand gesäubert werden. Auch wenn der Thermobecher explizit für Spülmaschinen ausgezeichnet ist, empfiehlt sich mitunter eine Reinigung von Hand. Die Reinigung in der Spülmaschine könnte die Dichtung oder das Oberflächenmaterial beschädigen.
Pflegetipps für Thermobecher
Um zu verhindern, dass sich Kaffee- und Teereste in dem Becher absetzen, sollte der Thermobecher direkt nach dem Gebrauch mit Wasser ausgespült werden. Nach Möglichkeit ist eine gründliche Reinigung nach dem Gebrauch die beste Lösung, um unangenehmen Gerüchen und Ablagerungen entgegenzuwirken. Vor allem der Deckel sollte häufig und gründlich gereinigt werden. Viele Deckel lassen sich in ihre Einzelteile zerlegen und so intensiv reinigen.
Intensivreinigung bei hartnäckigen Rückständen
Gegen Verkrustungen und Rückstände hilft heißes Wasser in Kombination mit Spülmaschinenreinigern oder Backpulver. Die Mischung sollte in dem Thermobecher eine kurze Zeit einwirken, bevor Sie mit einer Bürste die Verunreinigungen entfernen. Die Behandlung mit Backpulver kann auch bei unangenehmem Kaffeegeruch Abhilfe verschaffen.
Ab wann ist ein Thermobecher umweltfreundlicher als ein Einwegbecher?
Die Diskussion Einwegbecher versus Mehrwegbecher ist überall präsent, wo es um Coffee to go geht. Der wiederverwendbare Thermobecher ist eine gute Alternative zum schwer recycelbaren Pappbecher. Allerdings muss er auch mindestens 50 Mal genutzt werden, damit die Umweltbilanz zum Wegwerfprodukt ausgeglichen ist.
Mit den hier vorgestellten hochwertigen Thermobechern aus Edelstahl sollte eine Nutzung über Jahre kein Problem sein. Die Ökobilanz ist am besten, wenn Sie sich für einen Becher entscheiden, den Sie in der Spülmaschine reinigen können, so Stiftung Warentest.
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