Beschwerden ernst nehmen Kreislaufprobleme und Übelkeit – was tun?
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Kreislaufprobleme wie Übelkeit können durch einen zu niedrigen Blutdruck entstehen. Es sind aber noch viele andere Gründe denkbar. Was ist jetzt zu tun?
Übelkeit bezeichnet eine bestimmte Art von Unwohlsein, welches der Magengegend entspringt und oftmals in das Gefühl übergeht, sich erbrechen zu müssen. Häufig handelt es sich dabei um eine Schutzreaktion des Körpers, die beispielsweise dazu dient, schädliche Krankheitserreger oder Gifte im Magen-Darm-Trakt loszuwerden.
Eine Lebensmittelvergiftung oder ein akuter Infekt sind jedoch nur zwei der vielen möglichen Ursachen von Übelkeit. Zahlreiche Krankheiten, aber auch Hitze, verschiedene Medikamente oder die körperlichen Veränderungen im Rahmen einer Schwangerschaft können Übelkeit hervorrufen.
Was im Einzelfall dahintersteckt, lässt sich nur vor dem Hintergrund der Umstände klären, unter denen die Übelkeit auftritt, beziehungsweise der sonstigen Beschwerden, die die betroffene Person verspürt.
Übelkeit und Kreislaufprobleme – vielleicht liegt es am Blutdruck
Wenn die Übelkeit von Kreislaufproblemen wie Schwindel, Benommenheit, Müdigkeit oder Schwarzwerden vor den Augen begleitet ist, könnte sie Anzeichen für einen zu niedrigen Blutdruck sein. Dieser kann wiederum unterschiedliche Auslöser haben. Dazu zählen vorübergehende und nicht-krankhafte Einflüsse wie Hitze und/oder Flüssigkeitsmangel, aber auch verschiedene Krankheiten.
Bei Frauen im gebärfähigen Alter kommt auch eine Schwangerschaft als Erklärung infrage. Gerade in der frühen Schwangerschaft haben viele werdende Mütter mit Übelkeit und weiteren Kreislaufproblemen wie Schwindel zu kämpfen. Mehr dazu erfahren Sie im Artikel "Kreislaufprobleme in der Schwangerschaft – was hilft?".
Kreislaufprobleme und Übelkeit – was tun?
Was gegen die Übelkeit und andere Kreislaufprobleme hilft, hängt von deren Ausmaß und natürlich von der Ursache ab. Empfindet die oder der Betroffene die Symptome nur als leicht störend und sind sie sehr wahrscheinlich auf vorübergehende Einflüsse zurückführbar, reichen oft einfache Maßnahmen. Welche, erfahren Sie im folgenden Kapitel.
Achtung: Für Personen, die zu Stürzen neigen, ist es wichtig, sich bei Kreislaufproblemen hinzusetzen oder festzuhalten.
Treten die Beschwerden wiederholt auf, sind sie – selbst bei leichter Ausprägung – ärztlich abzuklären, weil sie auf eine Erkrankung hindeuten können, welche eine gezielte Behandlung erfordert. Weiterhelfen kann zunächst die Hausärztin oder der Hausarzt.
Sind die Übelkeit und die anderen Kreislaufprobleme besorgniserregend heftig, können sie Warnsignal für ein ernstes gesundheitliches Problem sein, zum Beispiel einen Hitzschlag, eine starke Blutung oder eine außer Kontrolle geratene Infektion. Bei Bewusstseinsstörungen, Fieber, Desorientiertheit, Herzrasen, Krämpfen und/oder einem steifen Nacken ist es daher wichtig, sofort den Rettungsdienst (112) zu rufen.
Übelkeit und andere Kreislaufprobleme – was hilft sofort?
Gerade wenn kurzfristige Bedingungen wie warmes Wetter und ein Mangel an Flüssigkeit zu Kreislaufproblemen wie Übelkeit geführt haben, lassen sich die Beschwerden meist gut mit einfachen Maßnahmen in den Griff bekommen:
- zügig etwas trinken
- einen schattigen Ort aufsuchen
- für Kühlung sorgen (insbesondere am Kopf, zum Beispiel mit feuchten Tüchern oder einem Kühlkissen)
Selbst wenn Hitze nicht der Grund für die Kreislaufprobleme ist, kann Trinken oftmals helfen, weil es den Blutdruck erhöht – und zwar für gewöhnlich schon innerhalb weniger Minuten. Dazu sollten es etwa 500 Milliliter (ungefähr zwei Gläser) Wasser innerhalb von zwei bis drei Minuten sein. Der Effekt ist allerdings nicht von Dauer, sondern hält nur für etwa 30 bis 45 Minuten an.
Sofern tatsächlich ein niedriger Blutdruck die Ursache ist, können zudem noch ein paar andere simple Tipps helfen, Kreislaufproblemen wie Übelkeit vorzubeugen:
- Da der Blutdruck nach üppigen Mahlzeiten sinkt, ist es für die Betroffenen besser, mehrere kleinere Portionen über den Tag verteilt zu essen.
- Alkohol gilt es lieber zu meiden oder in äußerst geringen Mengen zu trinken, weil er die Blutgefäße erweitert und den Blutdruck somit unmittelbar senkt. (Auf Dauer hingegen erhöht Alkohol das Risiko für Bluthockdruck.)
- Eine salzreichere Kost in Verbindung mit einer höheren Trinkmenge (zwei bis drei Liter täglich) kann niedrigem Blutdruck entgegenwirken: Salz bindet Wasser im Körper und erhöht das Blutvolumen in den Gefäßen – und somit den Druck, der in ihnen herrscht.
Welche dieser Maßnahmen im Einzelfall tatsächlich geeignet sind, kann jedoch nur eine Ärztin oder ein Arzt einschätzen. Das gilt vor allem für die erhöhte Salz- und Flüssigkeitszufuhr: Generell ist es gesünder, sparsam mit Salz umzugehen. Für Menschen mit bestimmten gesundheitlichen Voraussetzungen (etwa Bluthochdruck) kann ein Übermaß an Salz und/oder Flüssigkeit äußerst riskant sein.
Kreislaufprobleme und Übelkeit nach dem Aufstehen
Wer direkt nach dem Aufstehen aus dem Liegen oder Sitzen an Übelkeit und weiteren Kreislaufproblemen leidet, hat eventuell eine orthostatische Hypotonie, auch positionsabhängiger niedriger Blutdruck genannt.
Je nach Ursache tritt dieser plötzlich und einmalig (akut) oder wiederholt (chronisch) auf. Die akute Form kann etwa nach einer längeren Bettruhe oder starken Blutung vorkommen. Die chronische Form entwickelt sich häufig als Begleiterscheinung einer dauerhaft bestehenden Krankheit wie Diabetes oder Parkinson.
Gut zu wissen: Der positionsabhängige niedrige Blutdruck kann sogar Menschen mit Bluthochdruck betreffen.
Auch bei Kreislaufproblemen dieser Art muss sich die Behandlung nach der Ursache richten. Jenseits der gezielten Therapie helfen bei positionsabhängigem niedrigem Blutdruck aber oft einfache Maßnahmen. Sinnvoll ist es etwa, das Kopfende des Bettes um 10 bis 20 Grad zu erhöhen. Darüber hinaus können manchmal einfache Übungen dazu beitragen, dass der Blutdruck nach dem Aufstehen nicht allzu stark absinkt – zum Beispiel das Überkreuzen der Beine im Stehen.
Fazit: Was hilft bei Übelkeit und anderen Kreislaufproblemen?
Bei leichter Übelkeit und nicht allzu belastenden Kreislaufproblemen können oft einfache Maßnahmen wie Trinken und Kühlung rasch Abhilfe schaffen. Wer immer wieder an Kreislaufproblemen wie Übelkeit leidet, sollte mit der Hausärztin oder dem Hausarzt darüber sprechen. Falls eine Erkrankung dahintersteckt, ist es wichtig, diese gezielt behandeln zu lassen. Frauen im gebärfähigen Alter sollten auch eine Schwangerschaft als Ursache in Erwägung ziehen. Wenn die Übelkeit und die Kreislaufprobleme stark sind oder alarmierende Beschwerden wie Bewusstseinsstörungen, Desorientiertheit und/oder Herzrasen hinzukommen, ist der Rettungsdienst zu rufen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 18.9.2023)
- Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 18.9.2023)
- Online-Informationen von MSD Manual: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 18.9.2023)
- Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 18.9.2023)
- Herold, G.: "Innere Medizin 2023". Eigenverlag, Köln 2022
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