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Ukraine-Krieg: Darum setzt Selenskyj westliche Waffen nicht in Russland ein


Angriffe mit Waffen aus dem Westen?
Selenskyj: "Wir können es nicht riskieren"

Von reuters
Aktualisiert am 21.05.2024Lesedauer: 3 Min.
Wolodymyr SelenskyjVergrößern des BildesDer ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (Archivbild): Er forderte seine westlichen Verbündeten dazu auf, von ihrem Territorium aus russische Raketen und Drohnen über der Ukraine abzuschießen. (Quelle: Kay Nietfeld/dpa/dpa-bilder)
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Eigentlich würde die Ukraine die gelieferten Waffen auch zum Kampf auf russischem Territorium einsetzten wollen – macht es aber nicht. Der Druck vom Westen ist wohl zu hoch.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bestätigt, dass westliche Unterstützer die Ukraine unter Druck setzen. Es dürften keine Angriffe mit westlichen Waffen auf russisches Territorium geben, sonst würden die Lieferungen ganz eingestellt werden. "Wir haben noch nie westliche Waffen auf russischem Territorium genutzt, weil wir es nicht dürfen", sagte Selenskyj in einem am Montag veröffentlichten Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. "Wir können es nicht riskieren, dass gar keine Waffen mehr geliefert werden", so der ukrainische Präsident weiter.

Demnach verhandle die Ukraine mit ihren internationalen Partnern über den Einsatz der von ihnen gelieferten Waffen gegen militärische Ziele in Russland nahe der Grenze zur Ukraine. "Bis jetzt gibt es nichts Positives", bilanzierte Selenskyj den Stand der Gespräche. Die USA widersetzen sich bislang der ukrainischen Forderung, US-Waffen gegen Ziele in Russland einzusetzen. Die USA und ihre Verbündeten fürchten in diesem Fall eine Eskalation des Konflikts.

Die Befürchtungen um eine Eskalation könne Selenskyj zwar nachvollziehen, betonte aber auch, dass es eine Frage des Wollens sei. "Jeder hat sich an den Fakt gewöhnt, dass Ukrainer sterben – das scheint aber wohl keine Eskalation zu sein", kritisierte er.

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Quelle: t-online

"Schießen Sie Ziele ab, schützen Sie Zivilisten"

Zudem forderte er seine westlichen Verbündeten dazu auf, von ihrem Territorium aus russische Raketen und Drohnen über der Ukraine abzuschießen. "Die Russen setzen 300 Flugzeuge über dem ukrainischen Territorium ein", sagte er. Mit Blick auf die seiner Luftwaffe versprochenen F-16-Kampfjets amerikanischer Bauart sagte er weiter: "Wir brauchen mindestens 120 bis 130 Flugzeuge, um am Himmel Widerstand zu leisten." Da diese Flugzeuge noch nicht geliefert worden seien, sollten die Verbündeten ihre Maschinen einsetzen: "Schießen Sie Ziele ab, schützen Sie Zivilisten."

Selenskyj machte deutlich, dass sich daraus aus seiner Sicht keine Beteiligung von Nato-Ländern an dem Krieg in der Ukraine ergeben werde: "Können sie das tun? Ich bin mir sicher, dass sie es können. Ist dies ein Angriff der Nato-Länder, eine Beteiligung? Nein." Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Nato wiederholt vor einer Beteiligung an den Kämpfen gewarnt und mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht.

Die westlichen Verbündeten bräuchten zu lange, um wichtige Entscheidungen über die militärische Unterstützung zu treffen, sagte Selenskyj in Kiew zu Reuters. "Jede Entscheidung (...) ist um etwa ein Jahr verspätet."

US-Wahlkampf: Selenskyj gehe nicht von "maximalen Risiken" aus

Dem 46-Jährigen zufolge ist die Lage auf dem Schlachtfeld im Nordosten des Landes inzwischen unter Kontrolle, nachdem die russische Armee bei ihrer Offensive im Raum Charkiw Geländegewinne erzielen konnte. Mehr dazu lesen Sie hier. Die ukrainischen Streitkräfte seien entlang der mehr als tausend Kilometer langen Front stark auseinandergezogen, sagte er weiter. Es werde einige Zeit dauern, Rekruten im Rahmen einer neuen Mobilisierungskampagne auf den Kampf vorzubereiten.

Zum US-Wahlkampf sagte er, er gehe nicht von "maximalen Risiken" bei einem Regierungswechsel aus. Hintergrund ist, dass der republikanische Spitzenkandidat Donald Trump Ukraine-Hilfen skeptisch sieht. Seine Republikaner hatten monatelang Milliarden-Hilfen für die Ukraine im Kongress blockiert. "Ich glaube nicht, dass die Republikaner gegen die Unterstützung der Ukraine sind, aber einige Äußerungen, die von ihnen kommen, geben Anlass zur Sorge", räumte das Staatsoberhaupt ein.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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