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Europa: In diesen Ländern ist die Miete höher als das Einkommen


Europäische Mieten im Vergleich
In diesen Ländern frisst die Miete am meisten vom Einkommen

Von t-online, kma

Aktualisiert am 06.07.2023Lesedauer: 3 Min.
Blick über Ankara: Der Mietanteil in türkischen Metropolen übersteigt das landesweite Einkommen bei Weitem.Vergrößern des BildesBlick über Ankara: Der Mietanteil in türkischen Metropolen übersteigt das landesweite Einkommen bei Weitem. (Quelle: Gogosvm/getty-images-bilder)

Bis zu 70 Prozent Mietabgaben: In diesen europäischen Nationen bleibt nach der Miete am wenigsten vom Einkommen übrig.

Die Kosten fürs Wohnen sind in der Regel einer der größten Posten in den monatlichen Ausgaben. Wie stark die Belastung für Mieter ist, hat bunq, eine Neobank, die Bankgeschäfte in Kombination aus App und Zahlungskarte abwickelt, für 45 europäische Länder ermittelt. Deutschland kommt dabei noch vergleichsweise gut weg. Dramatisch ist die Situation für Mieter hingegen in der Türkei.

Für die Auswertung wurden die Durchschnittsmieten einer Einzimmerwohnung innerhalb und außerhalb des jeweiligen Stadtkerns der Hauptstädte sowie anderer größerer Städte anteilig am durchschnittlichen Bruttomonatsgehalt europaweit miteinander verglichen. Das sind die Ergebnisse:

Günstig wohnen in Dänemark, Liechtenstein und Griechenland

In Dänemarks Großstädten ist das Wohnen besonders preiswert: Lediglich 16,6 Prozent des durchschnittlichen Monatseinkommens geben die Dänen im Schnitt für die Miete einer Einzimmerwohnung im Stadtkern aus.

Ähnlich sieht es in Liechtenstein aus: Die rund 39.000 Einwohner des Fürstentums zahlen einen Anteil von 16,7 Prozent des Durchschnittseinkommens an ihre Vermieter. Das Gehalt in Griechenland ist im Schnitt niedriger als in vielen anderen Nationen der EU, jedoch müssen die Griechen für den Bezug einer Einzimmerwohnung in den Großstädten auch vergleichsweise wenig Miete zahlen (20,2 Prozent).

In Deutschland geben die Menschen im Hinblick auf das Durchschnittseinkommen 20,4 Prozent pro Monat für die Miete aus. Damit landet die Bundesrepublik auf Platz 4. Deutschland gilt als Land der Mieter: In keinem anderen Land der EU ist der Anteil an Personen, die zur Miete wohnen, höher.

Mit einem Anteil von 20,7 Prozent komplettiert Österreich die Top Fünf der Länder, in denen am wenigsten Gehalt für die Mietwohnung gezahlt werden muss.

Mietwohnungen in der Türkei nur für Spitzenverdiener bezahlbar

Ganz anders ist die Lage in der Türkei. Der fallende Kurs der türkischen Lira drückt auf den Geldbeutel der Einwohner: Mit einem Mietanteil von 116,8 Prozent am durchschnittlichen Monatseinkommen des Landes ist das Wohnen in den Großstädten der Türkei für Normalverdiener unmöglich. Besonders das Wohnen im türkischen Ankara: Hier liegt die Durchschnittsmiete bei 118,7 Prozent über dem monatlichen nationalen Einkommen.

Sparen kann man am Rande der türkischen Metropolen: Für die Miete einer Einzimmerwohnung außerhalb des Stadtkerns werden im Schnitt 78,8 Prozent des Durchschnittseinkommens fällig.

Ähnlich hoch sind die Mietkosten in Irland: Mit einem Anteil von 72,8 Prozent am Monatsgehalt gehört das Land zu den teuersten Mietnationen. Portugals Städte locken mit gutem Wetter, Strandnähe und lokalen Restaurants, weniger jedoch mit ihren Mietabgaben. 59,3 Prozent des monatlichen Einkommens muss im Schnitt in eine Einzimmerwohnung zur Miete investiert werden. Lissabon gilt als Hochburg für digitale Nomaden, rund 19.000 ausländische Fachkräfte haben sich bisher in der portugiesischen Hauptstadt niedergelassen.

Dadurch sind die Mieten in der Stadt in den vergangenen Jahren gestiegen. Deutlich günstiger lebt es sich im portugiesischen Umland: Anteilig 45,3 Prozent müssen außerhalb der Großstädte an Miete gezahlt werden. Je 56,2 Prozent von ihrem Gehalt müssen Einwohner im Kosovo und in Albanien für ihre Mietwohnungen zahlen.

Mietpreise von über 90 Prozent des Durchschnittseinkommens

Wer in Dublin zentral wohnen möchte, muss ebenfalls deutlich über dem Durchschnitt verdienen, um über die Runden zu kommen: Mit einem Anteil von 98,9 Prozent ist die durchschnittliche Miete in Dublins Stadtkern beinahe genauso hoch wie das landesweite durchschnittliche Einkommen in Irland. Auch in Lissabon und in London ist die Miete mit anteilig 95 bzw. 92,6 Prozent des Monatseinkommens vergleichsweise hoch.

In den Nationen der Alpenregion sieht es hingegen anders aus: In Bern, Vaduz und Wien sind die Mietabgaben mit 17,3, 18,1 beziehungsweise 22,2 Prozent am niedrigsten. Aus dem Süden Europas reihen sich Nikosia auf Zypern und Athen in Griechenland bei den günstigen Hauptstädten ein (24 und 24,7 Prozent).

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung von bunq
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