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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ungewöhnlicher Nistplatz Amsel: Warum der Singvogel gern im Balkonkasten brütet
Der melodische Sänger brütet mehrmals im Jahr. Dabei baut die Amsel ihr Nest auch an außergewöhnlichen Plätzen und Orten. So schützen Sie den Singvogel während Brutzeit und Aufzucht seiner Jungvögel.
Die Amsel (Turdus merula) oder Schwarzdrossel hat sich in unseren Städten und Dörfern bereits so gut eingelebt, dass sie laut Naturschutzbund Deutschland (NABU) bis zu dreimal im Jahr brütet.
Von der Balz – dem werbenden Vorspiel des Männchens – über Nestbau und Brutzeit bis zum Schlüpfen der Jungen vergehen mehrere Wochen. Das sind die einzelnen Etappen und Besonderheiten bei der Fortpflanzung der Amsel.
Balz: Männchen werben mit Gesang
Im Alter von einem Jahr erreichen Amseln die Geschlechtsreife. Dies ist in der Regel im späten Winter oder zum Beginn des Frühlings der Fall. Männchen, die bereits ein Revier ihr Eigen nennen, wählen ein Weibchen aus, um das sie werben – zumeist mit melodischem Gesang.
Sie verfolgen ihre Auserwählte, halten Konkurrenten fern und versuchen das Weibchen mit dem sogenannten Imponierschritt zu beeindrucken. Dabei schreiten sie hoch aufgerichtet und aufgeplustert auf und ab.
Nistplatz: Wie und wo bauen Amseln ihr Nest?
Nach der Paarung beginnen die Vögel mit dem Nestbau. Das Weibchen wählt im Revier des Männchens einen geeigneten Platz aus, der gemeinsam gestaltet wird.
Als sogenannte Freibrüter bevorzugen Amseln Bäume und Sträucher, immergrüne Gehölze oder bewachsene Häuserfassaden als Nistplatz. In einer Höhe zwischen anderthalb und zwei Metern legen sie den von oben etwas geschützten Platz mit Grashalmen, Gräsern und Moosen aus.
Info
Viele Hecken und Sträucher dürfen zwischen dem 1. März und 30. September nicht verschnitten, gerodet oder zerstört werden. Der Grund: Viele Tiere, darunter auch Vögel wie Amseln, brüten dort in diesem Zeitraum gern.
Oft bauen sich Amseln ihren Nistplatz auch in Balkonkästen, zum Beispiel inmitten von dicht wachsenden Geranien. Laut des Projekts "Wildvogelhilfe" haben sich Amseln an die Nähe der Menschen gewöhnt und nehmen die dicht wachsenden Zierpflanzen gern als Heckenersatz an.
Brutzeit: Zeitpunkt und Dauer
Die Brutdauer der Amseln beginnt in Mitteleuropa zwischen Ende Februar und Anfang März und endet im August. Üblich sind bis zu drei Bruten pro Jahr, aber auch bis zu fünf Bruten sind möglich.
Das Weibchen legt drei bis sechs Eier, aus denen nach zwei Wochen Küken schlüpfen. Die Jungvögel verlassen nach weiteren 14 Tagen das Nest und werden anschließend noch drei Wochen lang gefüttert. Meist verpflegt der Amselvater die Jungen in den letzten drei Wochen.
Dies ist vor allem bei sogenannten Schachtelbruten notwendig, wenn das Weibchen, noch bevor die Jungvögel erwachsen sind, eine zweite Brut aufzieht. Meist bleiben die Amseln die Brutzeit über zusammen. Es kommt jedoch auch vor, dass sich das Weibchen von mehreren Männchen befruchten lässt.
Während der Brutzeit ist auch der Gesang der Amsel zu hören – und zwar der spezielle Reviergesang des Amsel-Männchens, der andere Männchen davor warnen soll, sich dem brütenden Weibchen zu nähern.
Nahrung: Womit kann man Amseln füttern?
Amseln gehören zu den reinen Weichfutterfressern und suchen sich ihre Nahrung bevorzugt am Boden. Laut NABU fressen sie tierische Kost oder nur sehr feine Sämereien.
Wer Amseln im Winter füttern möchte, sollten ihnen daher Haferflocken, Mohn, Kleie, Rosinen und Obst oder das in Zoofachgeschäften erhältliche Mischfutter anbieten.
- Eigene Recherchen
- Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU)
- Wildvogelhilfe: "Vogelfreundliche Balkone"