Preisverleihung 2024 Deutsche Stars für gleich mehrere Oscars nominiert
Im vorigen Jahr holte das Antikriegsdrama "Im Westen nichts Neues" vier Oscars. Jetzt haben gleich mehrere deutsche Stars die Chance auf eine Auszeichnung.
Die deutschen Regisseure Wim Wenders und Ilker Catak sind mit ihren Filmen "Perfect Days" (für Japan) und "Das Lehrerzimmer" (für Deutschland) in der Sparte bester internationaler Film für einen Oscar nominiert. Das gab die Filmakademie in Los Angeles am Dienstag bekannt. Neben Deutschland und Japan sind drei weitere Länder in der Sparte "International Feature Film" vertreten: Italien ("Io Capitano"), Großbritannien ("The Zone of Interest") und Spanien ("Die Schneegesellschaft").
"Das Lehrerzimmer" handelt von einem Konflikt an einer Schule, der aus dem Ruder läuft. Im Zentrum steht eine junge Lehrerin (Leonie Benesch), die eine Diebstahlserie an ihrer Schule aufklären will. "Perfect Days" spielt in Tokio und erzählt von einem Mann namens Hirayama (Koji Yakusho), der als Toiletten-Reiniger arbeitet, mit seinem einfachen Leben zufrieden scheint und sehr im Moment lebt.
Wim Wenders ging dreimal leer aus
Wenders war bereits dreimal für einen Dokumentarfilm-Oscar nominiert: 2000 mit der Musiker-Doku "Buena Vista Social Club", 2012 mit dem 3D-Tanzfilm "Pina" über Pina Bausch sowie 2015 mit der Doku "Das Salz der Erde" über den brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado. Am Ende ging der Regisseur aber immer leer aus.
Catak hat 2015 bereits einen Studenten-Oscar gewonnen. Sein Abschlussfilm "Sadakat" an der Hamburg Media School holte damals in der Sparte "Bester ausländischer Film" den Studenten-Oscar in Gold.
Erst vier deutsche Produktionen gewannen bislang den Preis für den besten internationalen (nicht-englischsprachigen) Film. Vor "Im Westen nichts Neues" war das zuletzt 2007 Florian Henckel von Donnersmarck mit dem Stasi-Drama "Das Leben der Anderen" gelungen. 1980 hatte die Romanverfilmung "Die Blechtrommel" von Volker Schlöndorff den Auslands-Oscar erhalten, 2003 "Nirgendwo in Afrika" von Caroline Link.
Auch Sandra Hüller ist unter den Nominierten
Ein weiterer deutscher Star hat die Chance auf einen Goldjungen: Schauspielerin Sandra Hüller. Sie ist für ihre Hauptrolle in dem Justizdrama "Anatomie eines Falls" nominiert. In dem Film der französischen Regisseurin Justine Triet spielt Hüller eine erfolgreiche Schriftstellerin unter Mordverdacht. Es ist die erste Oscar-Nominierung für die aus Suhl in Thüringen stammende Schauspielerin, die in Leipzig lebt.
Mit Hüller treten in der Sparte "Beste Hauptdarstellerin" vier weitere Schauspielerinnen an: Lily Gladstone ("Killers of the Flower Moon"), Carey Mulligan ("Maestro"), Annette Bening ("Nyad") und Emma Stone ("Poor Things").
Hüller war kürzlich für einen Golden Globe nominiert gewesen, doch bei der Preisvergabe Anfang Januar unterlag sie in der Sparte "Beste Darstellerin in einem Filmdrama" der US-Amerikanerin Lily Gladstone. Im Dezember war Hüller mit dem Europäischen Filmpreis als beste Darstellerin ausgezeichnet worden.
Die Oscar-Nominierungen in den wichtigsten Kategorien
Bester Film:
Beste Regie:
- Martin Scorsese ("Killers of the Flower Moon")
- Christopher Nolan ("Oppenheimer")
- Giorgos Lanthimos ("Poor Things")
- Jonathan Glazer ("The Zone of Interest")
- Justine Triet ("Anatomie eines Falls")
Beste Hauptdarstellerin:
- Lily Gladstone ("Killers of the Flower Moon")
- Carey Mulligan ("Maestro")
- Sandra Hüller ("Anatomie eines Falls")
- Annette Bening ("Nyad")
- Emma Stone ("Poor Things")
Bester Hauptdarsteller:
- Bradley Cooper ("Maestro")
- Cillian Murphy ("Oppenheimer")
- Colman Domingo ("Rustin")
- Jeffrey Wright ("American Fiction")
- Paul Giamatti ("The Holdovers")
Beste Nebendarstellerin:
- Emily Blunt ("Oppenheimer")
- Da'Vine Joy Randolph ("The Holdovers")
- Danielle Brooks ("The Color Purple")
- Jodie Foster ("Nyad")
- America Ferrera ("Barbie")
Bester Nebendarsteller:
- Ryan Gosling ("Barbie")
- Robert De Niro ("Killers of the Flower Moon")
- Robert Downey Jr. ("Oppenheimer")
- Mark Ruffalo ("Poor Things")
- Sterling K. Brown ("American Fiction")
Bester internationaler Film:
- Deutschland ("Das Lehrerzimmer")
- Italien ("Io Capitano")
- Großbritannien ("The Zone of Interest")
- Spanien ("Die Schneegesellschaft")
- Japan ("Perfect Days")
Die 96. Oscar-Verleihung im Dolby Theatre in Hollywood ist für den 10. März geplant.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa