Termin abgelaufen? HU beim TÜV überziehen: So teuer kann es werden
Die regelmäßige TÜV-Prüfung: Schnell ist der Termin der Hauptuntersuchung versäumt. Das hat Folgen – die sogar über Bußgeld und Punkte hinaus gehen.
Inhaltsverzeichnis
- TÜV-Termin versäumt – was passiert nun?
- Bußgelder auf einen Blick
- Wie oft muss das Auto zur Hauptuntersuchung?
- Wann muss das Auto wieder zur Hauptuntersuchung?
- Wird die Plakette rückdatiert?
- Wo kann man die Hauptuntersuchung machen lassen?
- Wie teuer ist die Hauptuntersuchung?
- Was wird bei der TÜV-Prüfung untersucht?
- Was tun, wenn die Hauptuntersuchung im Urlaub ansteht?
In regelmäßigen Abständen muss das Auto zur Hauptuntersuchung (HU). Wann die Frist dazu abläuft, verrät die TÜV-Plakette am Kennzeichen. Aber nicht jeder Autofahrer kann entziffern, welches Datum der Sticker anzeigt. Viele vergessen außerdem, das Auto rechtzeitig zur Prüfung zu bringen.
TÜV-Termin versäumt – was passiert nun?
Die Hauptuntersuchung bringt nicht nur die kleinen nervenden Mängel zutage, sondern auch die großen und gefährlichen. Deshalb ist die regelmäßige TÜV-Prüfung vorgeschrieben – und wer die Frist zur HU überzieht, muss mit einem Bußgeld und weiteren Konsequenzen rechnen.
Überziehen Autofahrer ihren fälligen HU-Prüftermin um mehr als zwei Monate, müssen sie mit einer Verwarnung von 15 Euro rechnen. Wer den Termin um mehr als vier Monate verstreichen lässt, zahlt 25 Euro Bußgeld. Wer sogar länger als acht Monate damit wartet, bekommt nicht nur ein Bußgeld von 60 Euro, sondern auch noch einen Punkt in Flensburg.
Bei mehr als zwei Monaten Überzug muss das Auto außerdem zu einer erweiterten Prüfung. Dafür wird ein Gebührenaufschlag von 20 Prozent fällig.
Wer ohne gültige Plakette fährt, riskiert bei einem Unfall unter Umständen zusätzlich seinen Versicherungsschutz. Zwar werden Fremdschäden von der Kfz-Haftpflicht übernommen. Doch im Einzelfall kann der Versicherer prüfen, ob technische Mängel für den Unfall verantwortlich waren, die sich bei korrekter Einhaltung des Termins hätten verhindern lassen. Dann kann der Fahrer in Regress genommen werden. Ob in vollem Umfang oder nur zu Teilen, entscheidet sich im Einzelfall.
Bußgelder auf einen Blick
Dauer der Versäumnis | Bußgeld | Punkte |
---|---|---|
Zwei bis vier Monate | 15 Euro | - |
Vier bis acht Monate | 25 Euro | - |
Mehr als acht Monate | 60 Euro | 1 |
Allerdings hat das Ordnungsamt einen gewissen Spielraum. Unter Umständen hat man Glück: Betroffene berichten, dass sie zwar einen Mängelbericht an der Windschutzscheibe vorfanden und zehn Tage Zeit bekamen, die Mängel zu beheben. Das Verwarnungsgeld blieb ihnen aber erspart. Eine Garantie dafür gibt es allerdings nicht.
Wie oft muss das Auto zur Hauptuntersuchung?
Alle zwei Jahre steht die HU an. Einzige Ausnahme sind Neuwagen: Sie müssen erst nach drei Jahren erstmals zur HU, ab dann gilt auch für sie der Zwei-Jahres-Turnus.
Wann muss das Auto wieder zur Hauptuntersuchung?
Das verrät ein Blick auf die Prüfplakette. Der Aufkleber am Nummernschild wird bei der Hauptuntersuchung vergeben. Die Zahlen auf der Plakette und zwei schwarze Markierungen verraten auf den ersten Blick den Monat, an dem die nächste Hauptuntersuchung fällig ist – wenn man weiß, wie die Plakette gelesen wird. Alle Infos dazu finden Sie hier.
Wird die Plakette rückdatiert?
Früher galt: Wer den TÜV um einige Monate überzieht, muss entsprechend früher zur nächsten HU antreten. Die Plakette wurde rückdatiert. Hatte man beispielsweise den TÜV um zwei Monate überzogen, dann erhielt man die neue Plakette also nur für 22 Monate statt für 24 Monate. Diese Praxis wurde im Jahr 2012 abgeschafft. Heute gilt eine neue Plakette für zwei Jahre – unabhängig davon, wann sie erteilt wurde.
Wo kann man die Hauptuntersuchung machen lassen?
Die Hauptuntersuchung wird auch TÜV-Prüfung genannt, weil sie viele Jahre lang nur beim TÜV erledigt wurde. Das ist aber längst vorbei. Auch andere Prüforganisationen wie Dekra, GTÜ und KÜS und dazu zugelassene Werkstätten führen die HU durch. Seit dem Jahr 2010 wird gleichzeitig die Abgasuntersuchung (AU) erledigt.
Wie teuer ist die Hauptuntersuchung?
Das lässt sich nicht pauschal sagen. Der Preis hängt davon ab, in welchem Bundesland und bei welcher Prüforganisation Sie die HU durchführen lassen. Generell sollten Autofahrer gut 100 Euro bereithalten.
Was wird bei der TÜV-Prüfung untersucht?
Die Experten prüfen, ob alle wichtigen Komponenten des Autos in verkehrssicherem Zustand sind. Dazu zählen:
- Beleuchtung
- Bremsen
- Elektrische Leitungen
- Fahrgestell
- Karosserie
- Lenkung
- Räder und Reifen
Was Sie vor der Hauptuntersuchung selbst überprüfen können – dazu finden Sie hier eine ausführliche Liste.
Was tun, wenn die Hauptuntersuchung im Urlaub ansteht?
Die HU wird nur in Deutschland durchgeführt. Wer einen längeren Auslandsaufenthalt mit dem Auto plant, sollte vorher zur TÜV-Prüfung fahren, wenn die Zeit dafür reif ist.
Trotz abgelaufener Plakette fahren manche Urlauber mit dem Auto ins Ausland. Von ihnen kann zwar nicht verlangt werden, das Fahrzeug für die Hautuntersuchung nach Deutschland zurückzubringen. Das Überziehen des Termins kann trotzdem geahndet werden. Außerdem droht Ärger mit der Versicherung (siehe oben). Deshalb sollten Sie ein Auto mit abgelaufener Prüfplakette nach der Rückkehr aus dem Ausland sofort zur HU bringen. Am besten ist es, schon vorab einen Prüftermin zu vereinbaren.
- TÜV Rheinland
- Nachrichtenagentur dpa
- bussgeldrechner.net
- Eigene Recherche