Datenklau mit "Smishing" Bankkunden überlassen Betrügern 100.000 Euro
Mit falschen SMS haben sich Betrüger offenbar an Bankkunden in ganz Deutschland bereichert. Der Schaden: 100.000 Euro. Welche Maschen die Gauner angewendet haben.
Es ist ein besonders übler Fall von "Smishing" – Betrugsnachrichten per SMS, über die Gauner sensible Daten abgreifen. Eine Bande soll mit der Masche mehr als 100.000 Euro von Bankkunden aus ganz Deutschland ergaunert haben.
Der Hauptverdächtige wurde in Frankfurt am Main festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft, wie die Ermittler aus Osnabrück am Freitag mitteilten. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass mehr als hundert Menschen geschädigt wurden.
Wie der Betrug ablief
Die Bande soll seit Frühjahr 2023 zahlreiche Kunden mit betrügerischen SMS dazu gebracht haben, ihre Bankdaten preiszugeben. Dazu verschickten die Verdächtigen offenbar computerbasiert mehrere 100.000 Nachrichten mit vermeintlichen Notfällen.
Bei einer Variante stammten die SMS vermeintlich von der Sparkasse und kündigten eine angebliche Fehlfunktion beim Online-Banking an. Ein Link führte Kunden zu einer nachgebauten Internetseite, wo sie ihre Daten aktualisieren sollten.
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Bei einer anderen Variante wurde laut den Ermittlern Kunden per SMS mit der Sperrung der Kreditkarte gedroht, wenn sie nicht mit einem Sachbearbeiter unter einer bestimmten Nummer Kontakt aufnehmen. Die Betroffenen seien bei einem Anruf zu einem der Täter gelangt, der auf diesem Weg die Kundendaten ausgespäht haben sollen.
Mit den erbeuteten Bankdaten sollen die Verdächtigen Kryptowährungen, teure Elektronik und Goldbarren im Wert von mehr als 100.000 Euro gekauft haben. Hinter den Taten soll ein 30-Jähriger ohne Wohnsitz in Deutschland stecken.
Was Sie bei Smishing tun können
Sollten Sie Opfer eines SMS-Betrugs geworden sein, haben Sie mehrere Möglichkeiten, vorzugehen.
Die erste ist, den Betrug per Online-Formular bei der Bundesnetzagentur zu melden. Die Behörde kann veranlassen, dass die Rufnummern der Betrüger deaktiviert werden. Sie kann außerdem Versender solcher Betrugs-SMS mit Zwangsgeldern drohen und belangen.
Darüber hinaus sollten Sie sich an die Polizei wenden und Anzeige erstatten. Das geht auch über die Onlinewachen der Polizei. Übermitteln Sie dabei auch Screenshots der Betrugsnachrichten.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa