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Manuel Neuer und Joshua Kimmich: Nie mehr Nationalmannschaft?


Kimmich und Neuer beim DFB
Nie wieder Nationalelf?


Aktualisiert am 18.10.2023Lesedauer: 1 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

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Joshua Kimmich und Manuel Neuer: Spielen sie noch einmal gemeinsam für die Nationalmannschaft? (Quelle: t-online)

Deutschland gewinnt unter dem neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann gegen die USA. Und das, obwohl neben Manuel Neuer mit Joshua Kimmich ein weiterer Topstar fehlt. Geht es auch auf Dauer ohne sie?

Die Premiere als Bundestrainer ist geglückt. Julian Nagelsmann hat mit seiner Mannschaft am Samstagabend in Hartford/Connecticut die USA mit 3:1 geschlagen. İlkay Gündoğan, Niclas Füllkrug und Jamal Musiala schossen die Tore: "Die Nationalmannschaft ist kein Alltag, sondern Passion und Leidenschaft, die will ich sehen und das war gut", sagte Nagelsmann nach der Partie. Am Mittwoch steht gegen Mexiko der nächste Test an.

Auch dann werden zwei der größten Stars fehlen: Manuel Neuer und Joshua Kimmich. Neuer setzt aufgrund einer Verletzung seit Monaten aus, in welcher körperlichen Verfassung er zurückkehrt, ist noch völlig offen. Kimmich war zunächst mit in die USA geflogen, musste aber erkrankt wieder abreisen. Schon im September hatte er beim 2:1-Erfolg gegen Frankreich nicht mitwirken können, saß angeschlagen auf der Bank.

Auch ohne Neuer und Kimmich gewann die Nationalmannschaft beide Spiele. Neuer wurde von Marc-André ter Stegen vertreten, der sich selbst zum Ziel gesetzt hat, die Nummer eins im deutschen Tor zu bleiben. Er machte zuletzt einen starken Eindruck. Kimmich wurde in den letzten Spielen durch Emre Can (Frankreich) und Pascal Groß (USA) ersetzt, die ebenfalls gut spielten.

Das führt zur Frage:

Braucht Nagelsmann die Bayern-Stars Kimmich und Neuer überhaupt?

Pro
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Ja, auf ihre Erfahrung kann Nagelsmann nicht verzichten

Manuel Neuer und Joshua Kimmich sind nicht nur herausragende Fußballer, sie sind auch echte Anführer. Der eine war lange Zeit Kapitän der Nationalmannschaft, dem anderen wird seit Jahren nachgesagt, dass er selbst irgendwann DFB-Spielführer wird. Es gibt wohl keinen Trainer auf dieser Welt, der freiwillig auf diese besondere Qualität verzichten würde. Das wäre völlig verrückt.

Zumal im kommenden Jahr die Heim-EM in Deutschland ansteht. Bei solch einem Turnier geht es nicht nur um spielerische Qualität, sondern auch um die Namen auf dem Feld. Es ist ein Unterschied, ob Topstars wie Neuer und Kimmich auf den Platz laufen oder aber Marc-André ter Stegen und Pascal Groß. Vor Neuer und Kimmich haben die Gegner mehr Respekt. Und das kann auf Topniveau auch mal den Unterschied ausmachen. Nicht falsch verstehen: ter Stegen hat Weltklasseformat. Aber Neuer überstrahlt ihn im Weltfußball.

Ein wichtiger Punkt kommt noch hinzu: Zusammen haben Neuer und Kimmich 50 Vereinstitel gewonnen und 197 Partien für die deutsche Nationalmannschaft auf dem Buckel. Auf diese Erfahrung kann Julian Nagelsmann gar nicht verzichten. Denn die ist Gold wert, gerade bei einem großen Turnier.

Kontra
Florian Wichert
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Nein, Nagelsmann hat eine gute Mischung – ohne die beiden

Endlich wieder Hoffnung. Auf eine Auferstehung der Nationalmannschaft – und sogar eine gute EM. Unter Interimstrainer Rudi Völler und nun Julian Nagelsmann kann die DFB-Elf wieder gewinnen, sogar gefällig kombinieren bei gleichzeitiger defensiver Stabilität. Geht doch.

Zwei Spieler fehlten bei den Erfolgen gegen Frankreich (2:1) und die USA (3:1) – und das ist wohl kein Zufall: Manuel Neuer und Joshua Kimmich. Die beiden sind neben den Trainern Hansi Flick und Joachim Löw die Gesichter der Tristesse, Misserfolge und Peinlichkeiten der vergangenen Jahre. Beide waren beim Vorrundenaus sowohl bei der WM 2018 als auch bei der 2022 dabei.

Es ist kaum zu glauben, aber: Sie haben in den vergangenen zwei Jahren jeweils nur bei vier Siegen der Nationalelf auf dem Platz gestanden. Alle weiteren Spiele haben sie verloren, unentschieden gespielt oder verpasst. Neuer hat dabei mehr gefehlt, Kimmich mehr verloren. Was für eine traurige Bilanz.

Nagelsmann hat nun mit ter Stegen einen Weltklassetorwart, der lange genug auf seine Chance gewartet hat. Kapitän und Anführer im Mittelfeld ist ohnehin İlkay Gündoğan, daneben hat sich Pascal Groß gegen die USA für weitere Einsätze empfohlen. Kimmich war das in den vergangenen zwei Jahren eher selten gelungen. Will Nagelsmann nicht wieder in der Vorrunde rausfliegen, lässt er Neuer und Kimmich besser draußen. Einer fliegt sowieso aus dem EM-Kader. Mindestens. Wer das ist, sehen Sie hier oder oben im Video.

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  • Im „Zweikampf der Woche“ kommentieren wir wöchentlich ein aktuelles Fußballthema. Sehen Sie den Schlagabtausch regelmäßig auch im Video – am Montag und manchmal auch Dienstag ab 19.30 Uhr im Rahmen der „Sport1 News“ bei Sport1 oder ab Montagnachmittag hier oben im Artikel.
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