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Long Covid: Symptome erkennen - wer am häufigsten betroffen ist


Neue Studienergebnisse
Bei wem das Risiko für Long Covid am höchsten ist

Von afp, lz, mra

Aktualisiert am 13.12.2023Lesedauer: 2 Min.
Long Covid: Erschöpfung ist ein typisches Krankheitsmerkmal.Vergrößern des Bildes
Long Covid: Erschöpfung ist ein typisches Krankheitsmerkmal. (Quelle: Westend61/getty-images-bilder)

Auch Wochen nach ihrer Corona-Infektion leiden manche Menschen an Langzeitfolgen der Erkrankung. Neue Untersuchungen zeigen, wer besonders häufig betroffen ist.

Prinzipiell kann jede Person, die sich mit dem Coronavirus angesteckt hat, auch Langzeitfolgen entwickeln. Nach bisherigen Erkenntnissen gibt es dafür verschiedene Risikofaktoren – zum einen das Geschlecht: Frauen sind doppelt so häufig von Long Covid betroffen wie Männer. Zum anderen steigt das Risiko mit dem Schweregrad der Covid-Erkrankung. Auch chronische und psychische Vorerkrankungen können Long Covid begünstigen.

Studie: Weitere Infektion erhöht Long-Covid-Risiko

Eine Studie von Forschern der University of Washington zeigt nun: Bei Menschen, die sich wiederholt mit Corona infizieren, könnte auch das Risiko für Langzeitfolgen steigen. Bei den aktuellen Virusvarianten kann man sich bereits nach etwa vier Wochen erneut mit Corona anstecken.

Den Forschern zufolge erhöht selbst die erste Reinfektion mit dem Virus die Gefahr langfristiger Probleme. Eine Zweitinfektion sei daher keineswegs auf die leichte Schulter zu nehmen – selbst nach mehrfacher Impfung.

Long Covid schädigt nicht nur die Lunge

Eine weitere, vor Kurzem veröffentlichte Studie aus Großbritannien zeigt: Long Covid kann sämtliche Organe schädigen – nicht nur die Lunge. Demnach wies ein Drittel der untersuchten Patienten fünf Monate nach der Infektion Schäden an mehreren Organen auf. Insbesondere das Gehirn und die Nieren waren betroffen.

Was bedeutet Long Covid?

Long Covid beschreibt die Langzeitfolgen, die nach einer Corona-Infektion bei Erwachsenen, seltener auch bei Kindern und Jugendlichen auftreten können. Der Begriff Long Covid wurde zunächst in den sozialen Medien für Menschen verwendet, die nach einer Corona-Infektion über langanhaltende gesundheitliche Einschränkungen berichteten. Konkret definiert werden mittlerweile als Long Covid solche Symptome, die nach einer akuten Infektion oder Erkrankung auch nach mehr als vier Wochen noch nicht abklingen.

Gibt es Langzeitfolgen nur bei Corona?

Nein, Viruserkrankungen können generell tückisch sein. Langzeitfolgen sind auch von anderen Infektionskrankheiten wie dem schweren akuten respiratorischen Syndrom (Sars) und dem Middle East Respiratory Syndrome (Mers) bekannt. Studien lassen vermuten, dass Langzeitfolgen nach einer Corona-Infektion häufiger und länger auftreten als beispielsweise nach einer Influenza. Das Coronavirus gilt als Multiorganvirus, das neben der Lunge auch in zahlreichen anderen Organen auftritt, etwa in Niere und Herz.

Long Covid: Diese Symptome sind typisch

Long Covid kann mit einer Vielzahl körperlicher, kognitiver und psychischer Symptome einhergehen. Dies erschwert oft die Diagnose, ein einheitliches Krankheitsbild lässt sich bislang nicht abgrenzen.

Häufige Beschwerden sind:

  • Starke Erschöpfung, auch Fatigue genannt
  • Konzentrations- und Gedächtnisprobleme (Gehirnnebel)
  • Müdigkeit
  • Kurzatmigkeit
  • psychische Probleme wie Depressionen oder Angststörungen
  • Riech- und Schmeckstörungen
  • Muskelschwäche und Muskelschmerzen
  • Kopf- und Gliederschmerzen

Auch Organschäden, etwa an Herz, Lunge, Niere und Gehirn, sind möglich. Laut einer Studie des University College London wurden bisher mehr als 200 verschiedene Symptome auf Long Covid zurückgeführt.

Wie häufig treten solche Langzeitfolgen auf?

Die genaue Häufigkeit von Long Covid kann weiterhin nicht verlässlich ermittelt werden. Eine Übersicht des European Centre for Disease Prevention and Control mit Daten aus 22 Ländern zeigt jedoch, dass sich die geschätzte Häufigkeit der Long-Covid-Symptome je nach Schweregrad unterschied:

  • Hospitalisierung mit intensivmedizinischer Behandlung: 43,1 Prozent
  • Hospitalisierung ohne intensivmedizinische Behandlung: 27,5 Prozent
  • Ohne Hospitalisierung: 5,7 Prozent

Nach einem schweren Infektionsverlauf mit intensivmedizinischer Behandlung im Krankenhaus ist der Anteil der Long-Covid-Erkrankten somit am höchsten.

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) waren mehr als 16 Prozent der Europäerinnen und Europäer, die sich in den ersten beiden Pandemiejahren infiziert hatten, von Langzeitfolgen betroffen. Eine niederländische Studie wiederum ergab, dass jeder achte Corona-Infizierte Wochen oder Monate nach der Infektion an mindestens einem Symptom von Long Covid leidet.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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