Apameh Schönauer hat gewonnen Schummelei bei "Miss Germany"? Veranstalter reagiert
Am Wochenende ist die neue "Miss Germany" gekürt worden. An der Wahl gibt es allerdings Zweifel. Doch sind diese berechtigt?
Die Architektin Apameh Schönauer aus Berlin hat es geschafft: Sie setzte sich am Samstag gegen acht weitere Finalistinnen bei der "Miss Germany"-Wahl durch. Kurz nach dem Sieg der 39-Jährigen vermutet das Boulevardblatt "Bild" allerdings Schummeleien bei der Wahl im südbadischen Rust. Die Siegerin soll den Initiatoren der Wahl "räumlich auffallend nahestehen", wie das Blatt schreibt.
Der Hintergrund: Die aufstrebende Architektin, die bei einer internationalen Architekturfirma die Abteilung "Architecture & Human Interface Design" leitet, arbeitete im selben Bürokomplex, wie "Miss Germany"-Chef Max Klemmer. In einem sogenannten Co-Working-Space (zu Deutsch: geteiltes Büro) hätten die beiden bereits vor der Wahl räumlich eng zusammen gesessen, so der Vorwurf. Doch was ist dran und wäre hier eine Einflussnahme möglich?
Das sagen die Beschuldigten
Mittlerweile hat sich nicht nur Schönauer zu den Vorwürfen geäußert, sondern auch Klemmer. Beide bestreiten nicht, dass sie im selben Co-Working-Space gearbeitet haben. Aber die Architektin sagte auf Nachfrage der "Bild": "Es gibt keinen direkten beruflichen Kontext und daher auch keinen moralischen Zweifel."
Auch der "Miss Germany"-Chef äußerte sich zu den Vorwürfen bei RTL: "Als 'Miss Germany' als Mieterin dort eingezogen ist, spricht man natürlich vor Ort untereinander schon mal darüber." Die junge Architektin und zweifache Mutter hätte über andere Mieter von dem neuen Konzept bei "Miss Germany" erfahren, deshalb hätte sie sich erst beworben, hieß es weiter. Der Wettbewerb wirbt mittlerweile damit, kein Schönheitswettbewerb mehr zu sein, sondern eine "Female Empowerment-Plattform" (zu Deutsch: weibliche Ermächtigung).
Die Jury: Befangenheit überhaupt möglich?
Wer am Ende zur "Miss Germany" gekürt wird, liegt in den Händen einer sechsköpfigen Jury. Am Ende bekommt die Siegerin den "Female Leader Award" und darf sich über eine Prämie von 25.000 Euro freuen.
Das waren die diesjährigen Jurorinnen und Juroren:
- Twenty4Tim: Influencer
- Neda Peemüller: Moderatorin
- Nicolas Puschmann: Reality-TV-Darsteller, ehemaliger "Prince Charming"
- Sharon Battiste: Schauspielerin, ehemalige "Bachelorette"
- Vivien Wulf: Autorin, Schauspielerin
- Jil Andert: PR-Chefin der Miss Germany Studios
Ein Blick auf die Besetzung der Jury zeigt, nur Jil Andert ist direkt von "Miss Germany" – der Rest ist als unabhängig anzusehen. Selbst wenn die räumliche Nähe zwischen dem Chef der Veranstaltung und der späteren Siegerin einen Effekt gehabt haben soll, dann nur auf Andert.
Auch hierzu äußerte sich Klemmer bei RTL: "Api (Anm. d. Red. – Apameh Schönauer) war auch ohne die Wertung von Jil Andert als Jurymitglied der Miss Germany Studios auf dem ersten Platz – die anderen Juroren haben ihr bereits die meisten Punkte gegeben." Der Chef von "Miss Germany" schloss eine Befangenheit von Andert außerdem kategorisch aus. Schönauer habe die Auszeichnung zurecht gewonnen, auch ohne die Stimme von der PR-Chefin, so Klemmer.
- Eigene Recherche
- bild.de: "Schummel bei "Miss Germany"-Wahl?"
- missgermany.com: "UNSER KONZEPT"
- rtl.de: "Wurde SIE zur Miss Germany geschummelt?"