Konkurrenz zu Bitcoin? Ethereum – So funktioniert der heimliche Star der Kryptowelt
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Im Ruhm von Bitcoin bekommt Ether immer mehr Aufmerksamkeit: Das Wachstum der Kryptowährung stellte 2021 sogar Bitcoin in den Schatten. Warum die Branche Hoffnungen in den heimlichen Star setzt.
Die dezentrale Plattform Ethereum wird meist in einem Atemzug mit der Kryptowährung Bitcoin genannt. Profitiert Bitcoin, steigt auch der Preis von Ethereum. Im April 2021 brach die Nummer Zwei aber mit dieser Regelung und setzte zum eigenen Höhenflug an.
In dem Jahr erlebten Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum eine regelrechte Blütezeit. Im November des Jahres erreichte etwa der Bitcoin mit einem Kurswert von 68.680 Dollar ein neues Allzeithoch.
Die Nummer Zwei ließ in ihrem Wachstum Bitcoin aber weit hinter sich. Im Dezember 2021 hatte sich der Wert eines Ether im Vergleich zum Vorjahresmonat um 530 Prozent gesteigert – Bitcoin hatte sich in der Zeit gerade einmal knapp verdoppelt.
Ethereum bietet ein gesamtes Ökosystem
Ebenfalls im November des Jahres erreichte der Ether sein aktuelles Allzeithoch von 4.860 Dollar. Zu Beginn des Jahres 2022 schwächte sich die Rally der Kryptowährungen etwas ab. Ein Ether fiel im Januar 2022 auf 3.275 Dollar mit einer Marktkapitalisierung von 389 Milliarden Dollar.
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Seit Jahren ist die 2015 veröffentlichte Plattform die unangefochtene Nummer zwei am Kryptomarkt und hat sich wie der Bitcoin fest etabliert. Experten der Branche sehen in den beiden Krypto-Produkten digitale Rohstoffe: Bitcoin sei das Gold, Ethereum das Öl.
Tatsächlich treibt Ethereum die Kryptobranche an wie Öl einen Motor: Hinter Ethereum verbirgt sich ein ganzes Krypto-Ökosystem, das die Finanzwelt verändern könnte. Die Transaktionsgebühren in diesem Ökosystem werden mit der Währung ETH, auch Ether genannt, bezahlt.
t-online erklärt, was Ethereum genau ist, wo der Unterschied zu Bitcoin liegt und wie ein Ether überhaupt entsteht.
Was ist Ethereum?
Ethereum ist vielseitig einsetzbar – es erstellt ein dezentrales Ökosystem auf Blockchainbasis. Diese ist bei Ethereum offen einsehbar. Ethereum bietet im Gegensatz zu Bitcoin mehrere Anwendungsmöglichkeiten. Diese sind:
- die Währung Ether
- die technische Basis für neue Kryptowährungen
- neuartige Verträge, sogenannte Smart Contracts
- dezentralisierte Apps (DApps)
- die Ausgabe neuer Kryptomünzen, sogenannte Initial Coin Offerings (ICOs)
Die Kryptowährung war anfangs nicht als Gegensatz zu Bitcoin gedacht – viel mehr entwickelte der Ethereum Gründer Vitalik Buterin die Ideen als Ergänzung (mehr zum Gründer lesen Sie hier).
Der damals 19-Jährige war überzeugt, dass die Möglichkeiten der Blockchain in Gänze genutzt werden sollten, nicht nur als Grundlage für eine digitale Währung. Er wollte ein Ökosystem, das auch einen Raum für andere Anwendungen wie etwa smart contracts, NFTs oder auch Aktienhandel auf Basis der Blockchain ermöglicht.
Schließlich entschloss sich Buterin, seine Ideen auf die Entwicklung einer ganz neuen Plattform mit einer eigenen Blockchain zu übertragen und veröffentlichte 2013 das Whitepaper zu Ethereum.
Ethereum als "Upgrade" zum Bitcoin?
Bis zum Start der Kryptowährung 2015 arbeiteten neben Buterin weitere sieben Co-Gründer an der Entwicklung des Ethereum-Systems: Mihai Alisie, Anthony Di Iorio, Amir Chetrit, Charles Hoskinson, Gavin Wood, Jeffrey Wilcke, Joseph Lubin. Buterin unterstrich, dass Ethereum gemeinnützig sein sollte, während der weiteren Entwicklung gründete sich daher die Stiftung Ethereum mit Sitz in Zug in der Schweiz.
Ist Ethereum also das "Upgrade" des großen Bitcoins? Viele Experten nennen Ethereum zumindest eine "Kryptowährung 2.0". Mittlerweile nutzen zahlreiche andere Kryptowährungen und Applikationen das Ökosystem. Ethereum dient damit als Baukasten für andere Produkte und als Hoffnungsträger für eine dezentralisierte Zukunft.
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Für sogenannte DeFi, die Abkürzung für "dezentralisierte Finanzmärkte", spielt Ethereum eine große Rolle. Das Krypto-Ökosystem könnte mit den sogenannten Smart Contracts die heutige Finanzwelt auf eine Blockchainbasis umstellen. Aktienwerte wie Adidas, SAP oder Tesla könnten dann zum Beispiel bequem mit der Blockchain-Technologie gehandelt werden – einen Mittelsmann wie die Börse bräuchte es dann nicht mehr.
Doch auch wenn Smart Contracts immer mehr Aufmerksamkeit in der Finanzwelt auf sich ziehen, ist der Star des Ethereum-Systems immer noch die Währung Ether.
Wo kann ich Ether kaufen?
Da ETH die zweitstärkste Kryptowährung ist, können Sie Ethereum sehr einfach kaufen. Die besten Anlaufstationen sind die großen Krypto-Börsen, etwa:
Hier profitieren Sie vom hohen Handelsvolumen und haben bei manchen Börsen, wie etwa Coinbase, auch eine Versicherung gegen Hackerangriffe.
Eine Alternative zu den oben genannten zentralen Börsen bieten dezentrale Börsen. Hier halten Sie selbst Ihre Ether und den Schlüssel zu Ihrem Wallet, während die zentralen Anbieter Ihre Ether für Sie verwahren. Sie können also nur bei dezentralen Börsen Ihre Ether selbst auf einer Festplatte abspeichern.
Welche Börse sich für welchen Anleger am besten eignet, haben wir in unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Kauf von Kryptowährungen erklärt. Hier finden Sie alle Informationen sowie wichtige Tipps und Tricks zum Kauf von Ethereum, Bitcoin und Co.
Für Anfänger lässt sich festhalten: Mit einer großen Börse können Sie unkompliziert Ether kaufen und verkaufen, ohne sich hohen Risiken eines Hacking-Angriffes oder eines Betruges auszusetzen.
Wie entsteht Ether?
Wie bei Bitcoin entstehen auch bei Ethereum neue Ether-Coins durch das sogenannte Mining, auf Deutsch "schürfen". Hier werden die sogenannten Miner dafür bezahlt, komplexe Rechenaufgaben zu lösen und so einen Block auf der Blockchain zu verschlüsseln.
Miner sind Nutzer im Ethereum-Netz, die ihre Computerkapazitäten für das Netzwerk zu Verfügung stellen. Der Miner, der die Aufgabe zuerst gelöst hat, bekommt zur Belohnung einen neu generierten Ether. Wie eine Blockchain und das Mining im Detail funktionieren, erklären wir am Beispiel von Bitcoin hier.
Wie Bitcoin benutzt auch Ethereum den sogenannten "Proof of work". Hier erhält nur der Miner die Belohnung für seine Rechenleistung, der als erster die mathematische Aufgabe zur Verschlüsselung des Blocks gelöst hat.
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Der Proof of work steht in der Kritik, nicht effizient genug zu sein. Denn die Rechenleistung der anderen Computer, die gleichzeitig an der Aufgabe arbeiten, war am Ende umsonst. Ethereum ist mit seiner Blockchain dabei zwar schon effizienter als Bitcoin – es verbraucht nur die Hälfte des Stroms –, dennoch ist der Stromverbrauch immer noch enorm.
Ethereum will umweltfreundlicher werden
Dieser hohe Energieverbrauch schließt zudem einfache Nutzer vom Miningprozess aus, da die gängigen Computerkapazitäten nicht ausreichen. Wie bei Bitcoin haben sich auch bei Ethereum mit Mining-Pools Monopole gebildet, die im Ausland bei geringen Strompreisen regelrechte Miningfarmen aufgebaut haben.
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Der Ethereum-Erfinder Vitalik Buterin hat deshalb angekündigt, dass die Plattform langfristig die Blockchain auf "Proof of Stake" (PoS) umstellen möchte. Das könnte die Energiekosten um 99 Prozent reduzieren, da PoS deutlich energieärmer und damit auch umweltfreundlicher ist.
Hier arbeiten nicht Tausende Rechner an einer Aufgabe, sondern ein Rechner wird zufällig ausgewählt, um einen Block zu verschlüsseln. Um ausgewählt zu werden, müssen Nutzer Ether als Pfand hinterlegen. Je mehr ein Nutzer hinterlegt, umso wahrscheinlicher wird er ausgewählt.
Was ist der Unterschied zu Bitcoin?
Ethereum und Bitcoin unterscheiden sich in vielen Punkten. Die wichtigsten im Überblick:
- Bitcoin ist älter. Die Währung erblickte 2009 das Licht der Welt, Ethereum kam erst 2015 auf dem Markt.
- Bitcoin ist eine Plattform, um Währungen auszutauschen – Ethereum kann mehr: Es ist eine Plattform, um dezentrale Applikationen wie Währungen, Apps oder Verträge zu erstellen.
- Hinter dem Bitcoin-Erfinder steckt ein Pseudonym: Satoshi Nakamoto. Der Erfinder von Ethereum, Vitalik Buterin, steht mit seinem Namen für sein Produkt und gibt auch öffentliche Interviews.
- Bitcoins sind auf 21 Millionen begrenzt – bei Ethereum gibt es keine Begrenzung und damit keine Ressourcenknappheit.
Gibt es eine Ethereum-Aktie?
Nein, für Ethereum gibt es keine Aktie. Eine Aktie ist eine Beteiligung an einem Unternehmen. Das Ziel hinter Kryptowährungen und -plattformen wie Ethereum ist die dezentrale Struktur: Die Macht über das Produkt soll bei jedem Nutzer liegen und nicht bei einem Unternehmen. Daher wird nach dieser Grundidee auch nie ein Unternehmen hinter Ethereum stehen und somit können Sie als Anleger auch nie Ethereum-Aktien kaufen.
Langfristig könnte es möglich sein, dass Sie in Unternehmen investieren können, die in der Kryptobranche tätig sind. Bei Bitcoin ist dies bereits möglich. So können Sie Aktien des Unternehmens Bitcoin Group SE kaufen, das hinter dem deutschen Krypto-Handelsplatz Bitcoin.de steht.
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Wenn Sie nicht direkt in Ether investieren möchten, sondern indirekt vom Kurs profitieren wollen, bietet unter anderem die Börse Stuttgart eine Möglichkeit. Hier gibt es mit den speziellen Wertpapieren namens ETPs (Exchange Traded Products) eine Form der Inhaberschuldverschreibung.
Mit Futures vom Ether-Kurs profitieren
Das Vermögen des ETP wird vollständig durch den Herausgeber der Schuldverschreibung mit Ether hinterlegt, sodass das Produkt den Kursverlauf eins zu eins nachbildet. Statt sich online eine Geldbörse anzulegen, können Anleger Ethereum-ETPs wie Aktien handeln.
Ethereum
2.317,14 EUR-0,61%- Hoch
- 2.498,76
- Zwischenwert Hoch / Mittel
- 2.426,89
- Mittel
- 2.355,02
- Zwischenwert Mittel / Tief
- 2.283,15
- Tief
- 2.211,28
Seit Anfang Februar 2021 ist an der Börse Chicago zudem der Handel mit Ethereum-Futures möglich. Bei diesen Terminkontrakten verpflichtet sich ein Käufer, Ether zu einem festen Preis und einem festen Datum zu kaufen. Damit sichern sich Käufer und Verkäufer gegen Kursschwankungen ab. Futures werden etwa genutzt, um Rohstoffe wie Öl oder Weizen oder auch Aktien, Anleihen und Devisen zu handeln. Es ist also ein bewährtes Finanzprodukt, das dennoch Risiken für Börsen-Anfänger birgt.
Wird Ethereum weiter steigen?
Das kommt auf die Entwicklung der gesamten Krypto-Finanzwelt an. Zu Beginn des Jahres 2022 veröffentlichte der JP-Morgan-Analyst einen sehr optimistischen Ausblick auf den Krypto-Markt 2022. Trotz des schwachen Jahresstart geht der Analyst davon aus, dass mit dem Update auf das Second Layer bei Ethereum die Entwicklung der DeFi-Netze 2022 einen großen Sprung machen könnten.
Mit dem Second Layer stellt Ethereum seine Plattform von Proof of Work auf Proof of Stake als Validierung der einzelnen Blöcke um. Die Branche verbindet mit dieser Umstellung eine bessere Skalierbarkeit, somit schnellere und günstigere Transaktionen und einen deutlich geringeren Energieverbrauch.
Zudem verlief der Kurs von Ethereum in der Vergangenheit relativ ähnlich zu dem des Bitcoin und konnte so auch von den jüngsten Booms profitieren. Anfang 2022 sagte der bedeutende Goldman-Sachs-Analyst Zach Pandl im Januar voraus, dass Bitcoin als "store of value" in den kommenden Jahren die Grenze von 100.000 Dollar erreichen werde.
Zuvor hatte ein internes Papier der Bank 2021 aufgezeigt, dass die Bankanalysten Ethereum zutrauen, Bitcoin als Anlagewert zu überholen. Im Papier nannte Goldman Sachs Ethereum das "Amazon der Informationen".
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Doch das Second Layer kündigt Ethereum bereits seit Jahren an – und verschob es bereits mehrfach. Es haben sich daher 2021 mehrere Konkurrenten zu Ethereum in Position gebracht, die ebenfalls ein Krypto-Ökosystem bieten.
Im Fall von Cardano (mehr dazu lesen Sie hier) oder Solana haben diese bereits ein Validierungssystem, das fortschrittlicher als Proof of Work ist, während Ethereum noch auf diesen Wandel hinarbeitet. Hier muss Ethereum also beweisen, dass es nicht nur die etablierte Kryptowährung ist, sondern auch mit der Zeit gehen kann.
Ein Argument für Ethereum ist die breite Adaption durch institutionelle Anleger, die im vergangenen Jahr stattgefunden hat. So können Anleger auch über Börsen-Produkte wie etwa Zertifikate (ETNs) in die Kryptowährung investieren und auch Neobroker wie Traderepublic oder Scalable bieten den einfachen Handel mit Kryptowährungen an.
Genauso öffnen sich immer mehr traditionelle Banken und wollen ihren Kunden den Zugang zu Kryptowährungen ermöglichen, selbst die Sparkasse veröffentlichte solche Pläne. Auch Visa und Paypal haben sich beispielsweise bereits gegenüber Ethereum geöffnet.
Solange sich Kryptowährungen wie Ethereum oder Bitcoin durch die Unterstützung von Anlegern und intentionellen Investoren im Mainstream halten können, dürften der Kurs von Ethereum weiteres Wachstumspotenzial haben.
- Eigene Recherche
- Ethereum: Whitepaper
- Cryptolist: Was ist Ethereum?
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- Finance Forward: Bitcoin.de - Wer ist der deutsche Player unter den Kryptobörsen?
- Börse Stuttgart: Ethereum-ETP
- Onvista: Ethereum - Future-Handel an der CME gestartet
- t3n: Nach Visa springt auch Mastercard auf den Krypto-Zug auf
- Forbes: Goldman Sachs Reveals Huge Bitcoin Price Prediction After Ethereum Bet
- Forbes: Leaked Goldman Sachs Prediction Gives ‘High Chance’ Ethereum Will Eclipse Bitcoin
- Cryptorank.io: ATH von ETH und BTC
- Fortune: Ether overtakes Bitcoin as the king of crypto with 530% return so far this year
- Bitcoin.de: JPMorgan Shares Predictions on Crypto Markets, Ethereum's Upgrades, Defi, NFTs
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- Decrypt: Who are Ethereum’s co-founders and where are they now?
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