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Blattläuse an Tomaten bekämpfen - so gelingt's erfolgreich


Schädlinge bekämpfen und Befall vorbeugen
Grüne Blattläuse an Tomaten – so werden Sie sie los

Von t-online, jb

Aktualisiert am 25.06.2023Lesedauer: 5 Min.
Blattläuse: Die Schädlinge nisten sich auch auf der Blattunterseite ein.Vergrößern des BildesBlattläuse: Die Schädlinge nisten sich auch auf der Blattunterseite ein. (Quelle: virra/getty-images-bilder)

Blattläuse können die Tomatenernte ruinieren. Um das zu verhindern, sollten Sie bei einem Befall schnell handeln.

Sie entdecken auf den Tomaten in Ihrem Garten grüne Läuse? Der Schädlingsbefall stellt ein ernstes Problem dar, da dieser zu Qualitätseinbußen und Ernteausfällen führen kann. Zudem breiten sich Blattläuse rasch aus.

Zur erfolgreichen Bekämpfung der Schädlinge müssen Sie nicht zu chemischen Spritzmitteln greifen. Gegen die lästigen Insekten können Sie eine selbst hergestellte Seifenlauge verwenden oder Nützlinge einsetzen.

Befall von grünen Läusen an Tomaten erkennen

Etwa 850 bekannte Arten Blattläuse sind in Mitteleuropa beheimatet. Zu ihnen gehören grüne Läuse, die zu den Pflanzenläusen zählen. Grüne Läuse sind Schädlinge, die sich bevorzugt vom kohlenhydratreichen Pflanzensaft ernähren.

Der Blattlausbefall beginnt meist unbemerkt an jungen Trieben und breitet sich rasch über die gesamte Pflanze aus. Einen Schädlingsbefall erkennen Sie an

  • unansehnlichen und missgestalteten Blätter
  • gelben Blättern
  • Blattfall
  • missgestalteten Knospen
  • verkümmertem Pflanzenwuchs
  • klebriger Substanz auf den Blättern (Honigtau)
  • kleinen, ovalen gelb-weißen Eiern auf der Blattunterseite
  • hohem Aufkommen von Ameisen auf der Pflanze
  • Blattläusen an der Blattunterseite, an Trieben, Astverzweigungen und in der Nähe von Blüten- und Blattansätzen

Blattläuse bevorzugen diese Pflanzen

Grüne Läuse bevölkern gerne Gewächse, die eine besonders auffällige Farbe – somit auch Rosen und Tomatenpflanzen – oder einen bestimmten Geruch haben. Die Schädlinge bevorzugen auch Pflanzen, die einen nährstoffreichen Pflanzensaft haben. Das sind oft diejenigen, die auf stickstoffhaltigen Böden gut gedeihen. Denn dieser Stoff regt die Pflanzensaftproduktion der Blumen, Gemüsepflanzen und Sträucher an.

Bei den winzigen Plagegeistern ebenfalls beliebt sind junge oder geschwächte Gewächse, die keinen ausreichenden Eigenschutz gegen Parasiten entwickeln konnten. Meist begünstigen Pflegefehler den Schädlingsbefall.

Weitere Pflanzen, die von Läusen bevorzugt befallen werden, sind: Bambus, Basilikum, Chilipflanzen, Clematis, Dipladenia, Engelstrompeten, Gartenjasmin, Hibiskus, Holunder, Kapuzinerkresse, Liebstöckel, Mangold, Minze, Orchideen, Palmen, Petersilie, Petunien, Rosen, Rote Johannisbeeren, Schneeball.

Ursachen von Blattläusen auf Tomatenpflanzen

Zwar zählt die Tomatenpflanze zu den von den Schädlingen bevorzugten Pflanzen. Es gibt jedoch noch Faktoren, die einen Befall wahrscheinlicher machen. Dazu zählen:

  • das Alter der Pflanze – junge sind besonders beliebt
  • der Gesundheitszustand – geschwächte Pflanzen können sich nicht mehr gut gegen die Parasiten wehren; sie bilden keine ausreichende Menge an bitteren oder giftigen Abwehrstoffen.
  • der Standort
  • ungenügende Düngung – das Immunsystem der Pflanze ist zu schwach, um den Befall zu verhindern
  • falsche Düngung – zu viel Stickstoff fördert die Pflanzensaftproduktion und zieht die saugenden Schädlinge an
  • Fehler bei der Bewässerung – zu viel oder zu wenig Wasser wirkt sich negativ auf das Immunsystem des Gewächses aus
  • Lichtmangel – eine unzureichende Fotosynthese schwächt die Pflanze
  • Hitze – zehrt ebenfalls an den Kräften des Gewächses
  • Monokulturen – ein und dieselbe Pflanzenart in einem Beet zieht Schädlinge eher an als Mischkulturen mit Gewächsen, die Blattläuse nicht mögen
  • geringer Pflanzabstand – die winzigen Plagegeister können einfach von der Wirtspflanze zu anderen wandern. Zudem kann die Luft zwischen großen Lücken besser zirkulieren. Angestaute Hitze wird vermieden.

Und wie sind die Blattläuse auf die Tomaten gekommen? Dafür gibt es auch Ursachen:

  • Bereits im Gartencenter oder Baumarkt waren die Pflanzen mit Blattläusen befallen. Beim Kauf wurden die Parasiten jedoch nicht entdeckt, da sie sich beispielsweise auf der Blattunterseite oder in der Erde versteckt haben.
  • In der Erde, die für die Tomaten gekauft wurde, haben sich die Schädlinge versteckt.
  • Die Parasiten sind von einer anderen Wirtspflanze aus dem eigenen oder dem Nachbargarten ins Gemüsebeet gewandert.
  • Die Läuse haben sich an dem Federkleid von Vögeln oder Fellen von Tieren festgehalten und sind dadurch zu anderen Pflanzen getragen worden.

Grüne Läuse ohne Chemie bekämpfen

Haben sich grüne Läuse trotz präventiver Maßnahmen an Ihren Tomatenpflanzen niedergelassen, sollten Sie diese sofort bekämpfen. So vermeiden Sie einen übergreifenden Schädlingsbefall.

Doch gerade bei Gemüsepflanzen wie Tomaten ist es nicht ratsam, chemische Mittel zur Bekämpfung einzusetzen. Zur schonenden Beseitigung von Läusen greifen Sie besser zu Hausmitteln wie Seifenlauge oder Neem-Produkten. Ebenso ist der Einsatz von Nützlingen hilfreich. Hier leisten Marienkäfer, Larven des Marienkäfers, Hundertfüßer sowie Ohrwürmer gute Dienste.

Im Gewächshaus eignen sich Florfliegen, Gallmücken und Schlupfwespen. Die hungrigen Nützlinge fressen bevorzugt grüne Läuse und leisten dadurch einen hervorragenden Beitrag zur Beseitigung dieser Schädlinge. Die kleinen Nützlinge können Sie im Fachhandel und im Internet erwerben.

Weitere biologische, umweltverträgliche Mittel sind beispielsweise eine Brühe oder ein Sud aus Brennnesseln, Rainfarn oder Ackerschachtelhalm. Wie Sie die Brennnesseljauche beziehungsweise -brühe herstellen, erfahren Sie in diesem Artikel. Diese Mittel sind aber eher für den Gebrauch im Freiland zu empfehlen. Aber auch mit Schwarzem Tee können Sie die lästigen Insekten bekämpfen. Die Rezepte gibt es hier.

So stellen Sie eine Seifenlauge her

Ein wirksames Hausmittel gegen grüne Läuse an Tomaten ist Seifenlauge, die Sie selbst herstellen können.

  1. Für die Zubereitung einer Seifenlauge füllen Sie einen Eimer oder einen alten Topf mit einem Liter warmem Wasser.
  2. Anschließend geben Sie 20 bis 30 Gramm Kaliseife in das Wasser – alternativ können Sie auch Schmierseife verwenden. Wichtig ist, dass die Seife parfümfrei und rein ist.
  3. Verteilen Sie die Seife gründlich im Wasser, damit sie sich vollständig auflöst.
  4. Während die Seifenlauge abkühlt, stellen Sie eine saubere Sprühflasche bereit.
  5. Füllen Sie das fertige, erkaltete Seifengemisch in die Sprühflasche.
  6. Nun können Sie die Tomatenpflanzen mit der gebrauchsfertigen Seifenlauge benetzen.
  7. Um alle Läuse zu erwischen, besprühen Sie alle Pflanzenteile, auch die Blattunterseiten.
  8. Da die Seifenlauge mit Kaliseife nur als wässrige Lösung wirkt, sollten Sie diese idealerweise in den Morgen- oder Abendstunden auf die Pflanze geben.
  9. Bei starkem Blattlausbefall führen Sie die Anwendung zweimal täglich durch. Wiederholen Sie diesen Vorgang nach ungefähr einer Woche, um auch die frisch geschlüpften Läuse zu beseitigen.

Verwenden Sie zur Herstellung der Seifenlauge vorzugsweise Kaliseife, die eine Weiterentwicklung der Schmierseife ist. Reine Kaliseifen sind wesentlich pflanzenverträglicher als herkömmliche Schmierseifen. Im Gegensatz zu Schmierseifen enthalten Kaliseifen keine Zusätze oder Duftstoffe. Zudem verzeichnen sie eine besonders gute insektizide Wirkung.

Läusebefall an Tomaten vorbeugen

Einen Blattlausbefall können Sie zwar nicht hundertprozentig vermeiden, doch lässt sich den Läusen wirksam vorbeugen. Pflanzen Sie Tomaten mit einem ausreichend großen Abstand, damit die Luft ungehindert zirkulieren kann.

Unabdingbar ist ein warmer und trockener Standort. Sorgen Sie im Gewächshaus für eine ausreichende Belüftung. Stärken Sie die Abwehrkräfte der Gewächse, indem Sie diese durch regelmäßiges Düngen mit Nährstoffen versorgen. Im Handel sind spezielle Düngemittel für Tomaten erhältlich.

Wahre Wunder vollbringt frischer Pferdemist, den Sie vor dem Pflanzen in die Erde einarbeiten. Scheuen Sie sich nicht, in Ihrer Umgebung herumliegende Pferdeäpfel einzusammeln. Ihre Tomatenpflanzen gedeihen durch diesen natürlichen Dünger umso prächtiger. Die großartige Wirkung sehen Sie später an der reichlichen Ernte.

Zusammenfassend können folgende Maßnahmen helfen, einen Lausbefall an Gemüsepflanzen zu verhindern:

  • optimaler Standort
  • richtige Bewässerung
  • ausreichende, regelmäßige Düngung
  • regelmäßige Kontrolle auf einen Blattlausbefall
  • Kontrolle neu gekaufter Pflanzen
  • Kauf von hochwertiger Erde direkt beim Gärtner
  • Mischkulturen
  • ausreichender Pflanzabstand

Fazit

Grüne Läuse an Tomaten sind für den Hobbygärtner lästig, da sie die Pflanzen schwächen. Wichtig ist, dass Sie die Schädlinge umgehend beseitigen, um deren Vermehrung zu stoppen. Zur Bekämpfung von Läusen sollten Sie biologische oder Großmutters alte Hausmittel bevorzugen. Besonders wirksam sind Seifenlauge und verschiedene Nützlinge. Bei Tomaten im eigenen Garten verzichten Sie besser auf chemische Pflanzenschutzmittel.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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