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Vorwerk verkauft das zweite Jahr in Folge weniger Geräte


Thermomix
Vorwerk verkauft das zweite Jahr in Folge weniger Geräte

Von dpa
07.05.2024Lesedauer: 3 Min.
Thermomix von VorwerkVergrößern des BildesEin Vorwerk Thermomix TM6 wird in einem Vorwerk-Kochstudio befüllt. (Quelle: Oliver Berg/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)

Auch der Hausgerätehersteller Vorwerk spürt die Kaufzurückhaltung vieler Verbraucher. Erfolgreich war das vergangene Jahr dennoch. Bleibt noch die Frage, wann es einen neuen Thermomix gibt.

Die Sparsamkeit der Verbraucher hat im vergangenen Jahr erneut auf die Geschäfte des Thermomix-Herstellers Vorwerk gedrückt. Das Wuppertaler Familienunternehmen verkaufte das zweite Jahr hintereinander weniger Geräte der beliebten Küchenmaschine. "Wir spüren die Kaufzurückhaltung. Unsere Beraterinnen und Berater müssen mehr Einsatz zeigen und mehr Vorführungen machen, um zum Abschluss zu kommen", sagte Vorwerk-Chef Thomas Stoffmehl der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.

Das Jahr 2023 lief dennoch deutlich besser als das vorherige. Unter dem Strich konnte Vorwerk seinen Jahresüberschuss auf 133 Millionen Euro steigern und damit fast verdreifachen. Der Konzern profitierte nach eigenen Angaben davon, dass sich die Situation bei Energiepreisen und Lieferketten wieder deutlich entspannte. Preise für Einzelteile, Versand und Logistikkosten seien zurückgegangen, hieß es.

Ärger über zweiten Platz im Test

Wichtigstes Produkt von Vorwerk ist nach wie vor der 1971 erfundene Thermomix. Mehr als 50 Prozent des Umsatzes entfallen auf den TM6, das aktuelle Modell der 1500 Euro teuren Küchenmaschine. Wie viele andere Produzenten von Elektro-Kleingeräten erfreute sich Vorwerk während der Pandemie einer rasanten Nachfrage. Zwischen 2019 und 2021 konnte man beim Thermomix-Umsatz um ein Drittel zulegen. Seitdem stagniert die Entwicklung, die Stückzahlen waren zuletzt rückläufig. Stoffmehl spricht von einer Sättigung.

Vorwerk verzeichnete 2023 weltweit zwar deutlich mehr als eine Million verkaufte Küchenmaschinen und erzielte damit einen Rekordumsatz von mehr als 1,7 Milliarden Euro. Das schmale Plus von 0,8 Prozent zum Vorjahr ist jedoch vor allem darauf zurückzuführen, dass der Preis für den Thermomix seit Mitte 2022 zweimal erhöht wurde. Zahlen zeigen dennoch, dass Vorwerk vergleichsweise glimpflich durch die Krise kommt. Laut der Branchenorganisation gfu sind Umsatz und Absatzmenge von Küchenmaschinen 2023 im deutschen Einzelhandel um jeweils 16 Prozent eingebrochen.

Dennoch hatte das Jahr aus Vorwerk-Sicht ein unschönes Ende. Die Stiftung Warentest kürte den Thermomix nur zur zweitbesten Küchenmaschine hinter dem Rivalen Bosch Cookit. "Es ärgert mich persönlich und über die Testkriterien kann man streiten", sagte Stoffmehl. Auf die Geschäftsentwicklung habe dies jedoch keine Auswirkungen gehabt.

Mehr als fünf Millionen Abonnenten für Rezept-Plattform

Ordentlich lief es zuletzt für das zweitwichtigste Produkt im Sortiment, das Staubsauger-Modell Kobold. Hier konnte Vorwerk den Umsatz um sieben Prozent auf gut 860 Millionen Euro steigern. Die schon 2022 angepeilte Milliardenschwelle wurde jedoch erneut verfehlt.

Für das laufende Jahr erwartet Stoffmehl, dass der Gewinn "voraussichtlich signifikant sinken" wird. Begründet wird dies unter anderem mit geplanten Investitionen im dreistelligen Millionenbereich. Einen neuen Thermomix wird es in diesem Jahr nicht geben. "Wir haben keinen Druck", sagte Stoffmehl. Er möchte die eigene Community ausbauen. Stolz verweist er auf die 5,1 Millionen Abonnenten der Rezept-Plattform Cookidoo, 2019 lag die Zahl noch unter der Millionenmarke.

Mindestens ebenso wichtig wie die Kunden sind für das 1883 gegründete, größte europäische Direktvertriebsunternehmen die selbstständigen Berater, die die Produkte bei Veranstaltungen und sogenannten Thermomix-Partys vorführen. Weltweit beschäftigte Vorwerk Ende des Jahres nach eigenen Angaben mehr als 100.000. Dass sich die Zahl im Vergleich zum Vorjahr halbiert hat, ist laut Stoffmehl auf den Verkauf der Kosmetiksparte Jafra zurückzuführen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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