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Großbritannien: Englische Flüsse mit Fäkalien und Bakterien verseucht


Gesundheitsrisiko
Fäkalien in britischen Flüssen – Forscher schlagen Alarm

Von t-online, dom

21.05.2024Lesedauer: 2 Min.
Ungeklärte Abwässer werden in der Nähe des englischen Chalgrove aus einer Kläranlage von "Thames Water" in einen Fluss geleitet.Vergrößern des BildesUngeklärte Abwässer und Stuhl werden in der Nähe des englischen Chalgrove aus einer Kläranlage von Thames Water in einen Fluss geleitet. (Quelle: Dylan Martinez)
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E.coli-Bakterien in der Themse, Cryptosporidium-Parasiten in Devon: Großbritannien hat ein Abwasserproblem. Jetzt melden sich Wissenschaftler zu Wort.

Als Ende März das berühmte Ruderboot-Rennen zwischen den britischen Eliteuniversitäten Oxford und Cambridge auf der Themse ausgetragen wurde, meldeten mehrere Athleten Magenprobleme mit Durchfall und Erbrechen. Der siegreiche Achter aus Cambridge verzichtete nach der Siegerehrung auf die alte Tradition, den Steuermann ins Wasser zu werfen und selbst hinterherzuspringen. Der Grund: das mit Fäkalien und Abwässern verseuchte Wasser der Themse, dessen Belastung mit E.coli-Bakterien zu diesem Zeitpunkt zehnmal höher war als normal.

Das Rennen wurde auch international im Fernsehen übertragen – und das Gesundheitsrisiko, das von britischen Gewässern ausgeht, zu einem großen Thema. Nun haben sich britische Ingenieure und Wissenschaftler unter Federführung der Royal Academy of Engineering zusammengeschlossen und fordern die Regierung in einem 15-Punkte-Programm zum Handeln auf.

Unter ihnen ist auch Chris Whitty, als Chief Medical Officer der ranghöchste Mediziner des Landes. Er sagte der BBC: "Die Verbesserung des britischen Abwassersystems und umfassendere Tests der Wasserwege des Landes müssen Priorität für die öffentliche Gesundheit wie auch für die Umwelt haben." Die verschmutzten Gewässer stellten ein erhöhtes Risiko für den Ausbruch von infektiösen fäkal-oralen Erkrankungen dar.

Fäkal-oral bezeichnet einen Übertragungsweg für Infektionen, bei dem mit dem Stuhl (fäkal) ausgeschiedene Erreger über den Mund (oral) aufgenommen werden. Der fäkal-orale Infektionsweg ist typisch für die Hepatitis A, aber auch für viele andere Infektionskrankheiten.

In ihrem Bericht stellen die Wissenschaftler 15 Forderungen auf, darunter:

  • Wiederaufnahme der flächendeckenden Erhebung von Daten über Fäkal-Bakterien,
  • Veröffentlichung dieser Daten, um Selbstschutz der Menschen zu gewährleisten,
  • Verbesserung der Wartung des bestehenden Abwassernetzes,
  • Überprüfung der geltenden Vorschriften für Badegewässer,
  • Entwicklung einer langfristigen Strategie zur Verringerung von Überschwemmungen in Städten,
  • Einführung neuartiger Technologien zur Desinfektion bereits behandelter Abwässer (wie UV-Bestrahlung).
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Dass das Thema brandaktuell ist und die Briten auch in die Zukunft begleiten wird, zeigt ein aktueller Fall aus Devon im Südwesten der Insel. Hier wurden vor einer Woche Tausende Einwohner aufgefordert, kein Wasser aus der Leitung zu trinken, nachdem es positiv auf den Parasiten Cryptosporidium getestet worden war. Der Parasit kann Durchfall und Darmentzündungen hervorrufen. Der Grund war offenbar ein defektes Ventil im Netz des Unternehmens Southwest Water.

Verwendete Quellen
  • DocCheck Flexikom
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