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Wie entstehen Blitzeis und Eisregen? Meteorologe klärt auf


Mythos um ein Wetterphänomen
Blitzeis gibt es eigentlich gar nicht – das sagt der Meteorologe


Aktualisiert am 19.01.2024Lesedauer: 2 Min.
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Polizei hat zu tun: Durch die Glätte kommt es vermehrt zu Unfällen. (Quelle: dpa)

Kaum ein Tag vergeht, an dem es nicht kracht. Die eisigen Temperaturen sorgen für extreme Straßenverhältnisse. Aber was genau sind eigentlich Eisregen und Blitzeis?

Die klirrende Kälte hat Deutschland fest im Griff. Wenn nicht gestreut wird, sind spiegelglatte Fahrbahnen und Gehwege zurzeit unsere täglichen Begleiter. Und selbst wenn die Temperaturen örtlich über den Gefrierpunkt klettern und Eis und Schnee antauen, so gefriert doch spätestens in der Kälte der Nacht alles wieder.

Am heutigen Mittwoch herrscht in Bayern Alarmstufe Rot ("hohe Glättegefahr"), wie der Deutsche Wetterdienst DWD mitteilt. Darüber hinaus gibt es im Süden Deutschlands eine orangefarbene Warnzone, in der "erhöhte Glättegefahr" vorausgesagt ist.

Besonders schwer einzuschätzen sind in der kalten Jahreszeit Eisregen und Blitzeis. Wenn die Straßen aus heiterem Himmel spiegelglatt sind, hat man häufig keine Chance. Aber was ist eigentlich der Unterschied zwischen Blitzeis und Eisregen?

Blitzeis ist kein meteorologischer Begriff

Eines vorweg: Blitzeis gibt es eigentlich gar nicht. "Blitzeis ist eine Begrifflichkeit, die häufig in den Medien verwendet wird", erklärt DWD-Meteorologe Nico Bauer t-online. "Darunter versteht man Glatteis, das entsteht, wenn Regen in eine bodennahe Kaltluftschicht von geringer Mächtigkeit fällt und dann erst am Erdboden gefriert. Dies führt auf den Straßen zu rascher Glatteisbildung, welche umgangssprachlich auch Blitzeis genannt wird."

Der Unterschied zu Eisregen liegt laut Bauer in der "vertikalen Erstreckung der bodennahen Kaltluftschicht". Bei Eisregen sei diese größer, sodass Schnee auf dem Weg von der Atmosphäre in Richtung Erde zunächst schmelze, dann aber wieder in der Kaltluftschicht zu Eiskörnern gefriere, welche dann den Erdboden erreichten.

"Beide Wetterphänomene können sehr schadensträchtig sein. Blitzeis ist für den Verkehr aber noch etwas gefährlicher. Da es plötzlich auftritt und teils auch nur eine lokale Geschichte ist – und im Vergleich zu Schnee wesentlich rutschiger auf den Straßen ist", erklärt Bauer.

Aber auch Eisregen kann an der Infrastruktur, zum Beispiel an Stromleitungen oder Windkraftanlagen, schwere Schäden verursachen. Bauer: "Bei kräftigem Eisregen können sogar Stromleitungen zusammenbrechen und somit für erhebliche Einschränkungen sorgen."

ADAC: Den Straßendienst abwarten

Der ADAC rät Radfahrern und Autofahrern bei Blitzeis dazu, eine Pause einzulegen und auf den Straßendienst zu warten, da die Reifenhaftung quasi gleich null ist. Und auch Fußgängerinnen und Fußgänger sollten – wenn vermeidbar – nicht ins Freie gehen, bis Gehwege gestreut wurden oder das Eis geschmolzen ist. Ansonsten droht eine akute Verletzungsgefahr.

Verwendete Quellen
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