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Potenzstörung: Diese Erkrankungen sind mögliche Ursachen


Besser zum Arzt gehen
Potenzstörung: Welche Erkrankungen hinter Impotenz stecken können

t-online, Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 16.07.2018Lesedauer: 2 Min.
Junger Mann sitzt auf dem Bett während seine Frau im Hintergrund schläft.Vergrößern des BildesPotenzstörung: Dahinter können sich ernsthafte Krankheiten verbergen. (Quelle: annebaek/getty-images-bilder)

Männer wissen: Mit dem Alter kann die Potenz nachlassen. Viele Betroffene nehmen diesen Fakt hin und gehen, meist aus Scham, nicht zum Arzt. Doch Experten warnen: Die fehlende Standhaftigkeit im Bett kann ein Warnzeichen für verschiedene Erkrankungen sein. Das sind mögliche Ursachen einer Potenzstörung.

Potenzstörung kann auf krankes Herz hinweisen

Potenzstörungen und sexuelle Funktionsstörungen sind ein ernsthaftes und weit verbreitetes Gesundheitsproblem bei Männern, betont das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem Bericht zur gesundheitlichen Lage der Männer in Deutschland und ruft Männer dazu auf, die Beschwerden nicht länger zu ignorieren. Aktuellen Auswertungen zufolge gehen nur wenige Betroffene deswegen zum Arzt.

Ignorieren Männer allerdings die Probleme im Bett, kann sich das nicht nur negativ auf die Zufriedenheit in der Partnerschaft auswirken. Auch schwere Erkrankungen können unerkannt bleiben. „Sexuelle Funktionsstörungen können erste Symptome für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus sowie neurologische Erkrankungen sein. Daher ist eine sorgfältige Diagnostik und Therapie besonders wichtig“, betonen nicht nur die Experten des RKI.

Bluthochdruck schädigt Gefäße im Penis

Auch die Deutsche Herzstiftung warnt davor, Potenzstörungen auf die leichte Schulter zu nehmen. Häufig sei der „stille Killer“ Bluthochdruck der Auslöser für Probleme im Bett, so die Herzspezialisten. Der Grund: Die feinen Gefäße im Penis werden durch den hohen Druck geschädigt und in Folge lässt die Erektion nach. Bleibe der Bluthochdruck unbehandelt, verstärke sich die Impotenz immer weiter, warnt die Herzstiftung.

Lässt der Patient den Bluthochdruck behandeln, wirkt sich die Einnahme der Medikamente nicht nur auf die Potenz positiv aus. Da Bluthochdruck der bedeutendste Risikofaktor für Herz- und Gefäßerkrankungen ist, sinkt mit der Behandlung auch das Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt und Herzschwäche.

Besuch beim Arzt nicht länger hinausschieben

Die Gründe, warum die meisten Männer der Ursache ihrer Beschwerden nicht weiter nachgehen, sind verschieden. Bei einigen fehlt der Leidensdruck, andere schämen sich. Zudem besteht häufig Unkenntnis über mögliche Behandlungsmethoden. Das führt oft dazu, dass viele Männer denken, ihnen kann nicht geholfen werden.

Doch der fehlende Arztbesuch sei nicht allein das Problem, so das RKI. Auch unzureichende Versorgungsangebote von Seiten der Medizin spielten eine Rolle.

Fazit: Falsche Scham bei Potenzproblemen kann sich auf die Gesundheit auswirken. Männer sollten daher über ihren Schatten springen und einen Termin bei ihrem Hausarzt oder direkt beim Urologen vereinbaren. Wichtig dabei ist, dass sie nicht nur die sexuellen Funktionsstörungen ansprechen, sondern auch um eine Untersuchung des Herz-Kreislauf-Systems bitten.

Behandlung: So wirken Potenzmittel

Neben der Behandlung eventueller Erkrankungen können auch Helfer für die Potenz zur Sprache kommen, darunter Medikamente wie Viagra, Levitra und Cialis. Auch hier sollten sich Männer nicht schämen, sondern sich ausführlich beraten lassen, welche Möglichkeiten für sie in Frage kommen. Dann können sie viel besser entscheiden, ob sie diese ausprobieren möchten oder nicht.

Die Wirkungsweise von Potenzmitteln ist immer gleich: Die Tabletten verstärken den Blutfluss in den Penis und drosseln zugleich den Abfluss. Die Erektion ist dadurch stärker und hält länger. "Bei Viagra und Levitra hält die potenzsteigernde Wirkung zwischen zehn und zwölf Stunden an, bei Cialis bis zu 24 Stunden und unterstützt den Mann bei seiner sexuellen Aktivität", erklärt Dr. Wolfgang Bühmann, Urologe und Pressesprecher des Berufsverbandes der Deutschen Urologen (BDU).

Und der Experte ergänzt: "Allerdings funktionieren Potenzmittel nur, wenn auch Lust da ist. Die Tabletten allein lösen noch keine Erektion aus. Sie können die Körperreaktionen zwar verstärken, sie aber nicht aus dem Nichts auslösen."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Robert Koch-Institut
  • Deutsche Herzstiftung
  • Berufsverband der Deutschen Urologen
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