Staatenbildende Insekten Hummeln: So leben die pelzigen Wildbienen
Hummeln gehören zu den Bienen und leben in Staaten. Erfahren Sie mehr über die Lebensweise dieser faszinierenden Insekten.
Auf die Frage, wo und wie Hummeln wohnen, gibt es verschiedene Antworten. Je nach Art bevorzugen sie unterschiedliche Orte zum Nisten. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über den Lebensraum von Hummeln wissen sollten.
Hummeln sind Frühlingsboten
Es mag überraschen: Aber Hummeln gehören zu den Wildbienen, näher zu den sogenannten Stechimmen, die eine Ordnung der Hautflügler bilden. Ähnlich wie ihre Verwandten, die Honigbienen, bilden Hummeln Völker und leben in Nestern, vorwiegend Erdnestern. Das machen sie allerdings nur für eine vergleichsweise kurze Zeit, da die Hummelstaaten in der Regel nur wenige Monate lang existieren – man spricht auch von sogenannten Sommerstaaten.
Hummeln gehören zu den ersten Insekten, die im Frühling unterwegs sind. Die Königinnen machen sich auf die Suche nach einem geeigneten, geschützten Platz, an dem sie ein Nest bauen und mit ihrem Volk leben können. Wer aber genauer wissen möchte, wo Hummeln wohnen, sollte zunächst herausfinden, um welche Art es sich bei der gesichteten Hummel handelt.
Erdhummel
Das Nest der Erdhummeln ist meist in Bodennähe oder auch im Boden. Das Nest bauen sie allerdings nicht selbst. Vielmehr ziehen sie in alte Mauselöcher oder verlassene Maulwurfshügel ein. In Gärten nisten Erdhummeln überwiegend in Blumenbeeten oder unter Hecken. Sie können jedoch auch in hohen Gräsern und Wildblumenfeldern zu finden sein.
Ackerhummel
Ackerhummeln fühlen sich in Nestern über der Erde wohl. Dafür besiedeln sie beispielsweise verlassene Nistkästen oder Baumlöcher. Im Gegensatz zu Erdhummeln, findet man Ackerhummeln auch in städtischen Gebieten – beispielsweise Parks, Gartenanlagen oder Stadtgärten. Manchmal nisten Ackerhummeln auch auf Balkonen.
Es dauert etwa drei Wochen, bevor neue Hummeln aus den Eiern schlüpfen. Dabei handelt es sich um sogenannte Arbeiterinnen, die sich um die Nahrungssuche und die Versorgung des Nachwuchses kümmern. Sie bilden dann zusammen mit der Hummelkönigin das Hummelvolk.
Im Spätsommer schlüpfen neben Arbeiterinnen auch Jungköniginnen sowie Drohnen (männliche Hummeln) aus den Eiern. Die Drohnen sind nur für die Fortpflanzung der Hummeln am Leben und sterben nach der Paarung. Die (befruchteten) Jungköniginnen hingegen überleben den Winter und können im Frühjahr ihr eigenes Volk gründen.
Darum gibt es keinen Hummel-Honig
Die Suche nach einem geeigneten Nistplatz kann mehrere Tage dauern. Das ist für die Königin äußerst kräftezehrend, da die Temperaturen zu der Jahreszeit noch sehr niedrig sind.
Damit die Königin nicht erfriert, muss sie vor ihrer Suche ausreichend Nektar gefressen haben. Hat sie dann aber einen geeigneten Platz gefunden, beginnt sie damit, ein Nest mit Brutzellen und Wachszellen zu bauen.
In die Brutzellen legt die Hummelkönigin ihre Eier. Sie sind zugleich auch die Kinderstube für ihren Nachwuchs, bis er ausgewachsen ist. In den Wachszellen werden Nektar und Pollen aufbewahrt. Von dem Nektar ernährt sich die Hummelkönigin, wohingegen die Pollen als Nahrung für die aus den Eiern schlüpfenden Larven sind. Denn anders als ihre Verwandte, die Bienen, fertigen Hummeln aus dem Nektar kein Honig. Mit der klebrigen Flüssigkeit füttern sie die Königin .
Was fressen Hummeln?
Hummeln ernähren sich vorwiegend von Krokussen, Akeleien, Löwenzahn, Malven, Hornklee, Holunder, Himbeeren und Waldrosen. Wer den Insekten etwas Gutes tun möchte, sollte diese Pflanzen in seinem Garten oder auf seinem Balkon haben.
Hummeln sind wichtig für die Natur
Hummeln sind wichtige Bestäuber und benötigen Schutz. Jeder kann dazu beitragen, die Tiere zu erhalten, indem bienenfreundliche Pflanzen angepflanzt und Pestizide gemieden werden.
Initiativen und Projekte zum Schutz der Hummeln fördern den Erhalt der Artenvielfalt. Die Unterstützung trägt dazu bei, dass Hummeln auch in Zukunft noch durch die Gärten fliegen.
- nabu.de
- familie.de