Die wichtigsten Tricks Tomatenpflanzen überwintern – so klappt's
Für die meisten ist klar: Tomatenpflanzen sind einjährig. Doch in ihrer Heimat Lateinamerika kommen sie problemlos durch den milden Winter und werden mehrere Jahre alt. Mit ein paar Tricks gelingt das Überwintern auch bei uns.
Sie hängen an Ihren Tomatenpflanzen und hätten auch im nächsten Jahr gerne noch Freude an ihnen? Tomaten hierzulande zu überwintern ist nicht einfach und auch nicht immer sinnvoll. Die Pflanzen sind extrem licht- und wärmeliebend und nicht winterhart. Im Freien kommen sie auf keinen Fall durch die kalte Jahreszeit. Schon Temperaturen unter zehn Grad können den Pflanzen schaden und zu Mangelerscheinungen führen. Doch im Topf in einem geeigneten Winterquartier kann es – mit ein paar Tricks und etwas Glück – gelingen, die Pflanze mehrjährig zu machen.
In der Regel gilt: Tomaten zu überwintern ist aufwändiger als sie im nächsten Jahr neu zu züchten. Wer es dennoch versuchen möchte, sollte folgende Punkte beachten:
Überwintern Sie nur gesunde und kräftige Pflanzen
Tomaten werden nicht umsonst jedes Jahr neu gezogen. Häufig sind die Pflanzen am Ende des Sommers nicht mehr gesund: Viele sind von Schädlingen befallen oder leiden an Kraut- oder Braunfäule. Überprüfen Sie die Pflanze sorgfältig auf Pilze und Krankheiten, bevor sie ins Winterquartier kommt und untersuchen Sie sie auch während der Überwinterung regelmäßig.
Diese Tomatensorten lassen sich überwintern
Nicht alle Tomatensorten lassen sich gleich gut überwintern. Hochwachsende Stabtomatem etwa sind gar nicht geeignet. Kleinwüchsige, kräftige Wildtomaten hingegen können mehrjährig werden. Versuchen Sie es also am besten mit robusteren Wildtomatensorten wie der Humboldt-Tomaten, Johannisbeertomate oder mit stark verzweigten Buschtomatensorten wie Tiny Tim oder Vilma.
Pflanzen vor dem Überwintern zurückschneiden
Bevor die Tomatenpflanze ins Winterquartier kommt, sollte sie gestutzt werden. Schneiden Sie die Triebe um etwa die Hälfte ihrer Länge zurück. Während der Überwinterung bilden sich dann neue Seitentriebe, die im Sommer Blätter und Früchte tragen. Sollte die Pflanze während der Überwinterung blühen, schneiden Sie die Blüten ab, da die Pflanze sonst zu viel Kraft und Energie verschwendet.
Der richtige Standort zum Überwintern
Mitte bis Ende Oktober geht es für die Pflanze ins Winterquartier. Dieses sollte hell und warm sein. Ideal ist ein lichtdurchfluteter Platz in der Wohnung, ein Wintergarten oder ein beheiztes Gewächshaus. Düngen Sie die Pflanze im Spätsommer nochmal reichlich, damit sie gut mit Nährstoffen versorgt ist. Anschließend sollten Sie nur noch wenig düngen und die Erde feucht aber nicht nass halten.
Bekommt die Pflanze im Winterquartier nicht genügend Licht, kann sie dünne, vergeilte Triebe bilden, um den Lichtmangel auszugleichen. Dann sollten Sie einen helleren Standort suchen. Sie können auch spezielle Pflanzenlampen einsetzen.
Tipp
An Südfenstern kann ein Spiegel hinter der Pflanze aufgestellt werden, um die Lichtverhältnisse zu verbessern und das Winterquartier somit heller zu machen.
Stecklinge überwintern – die einfachere Alternative
Anstelle von ganzen Tomatenpflanzen können Sie auch Stecklinge überwintern. Die Ableger lassen sich leichter durch den Winter bringen. Schneiden Sie dafür im Spätsommer von gesunden Pflanzen etwa zehn bis 15 Zentimeter lange Triebe ab und stellen Sie diese bei etwa 20 Grad Zimmertemperatur in Wasser. Nach einer Woche sollten sich Wurzeln gebildet haben. Die Stecklinge in Anzuchterde pflanzen – und ab damit ins Winterquartier. Damit sie nicht zu schnell wachsen, sollten Sie im Winter nur wenig düngen. Ab Mai können die Tomatenpflanzen dann wieder ins Freie.
- Plantura
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