Wegen 40.000 Euro Deutschlandticket: Erste Stadt steigt aus
Die erste Stadt steigt aus: Stendal wird ab 2024 das Deutschlandticket auf Buslinien nicht mehr akzeptieren. Das beschlossen CDU, FDP und ProAltmark.
Der Kreistag in Stendal (Sachsen-Anhalt) hat beschlossen, das Deutschlandticket ab 2024 nicht mehr zu akzeptieren. Mit den Stimmen von CDU, FDP und ProAltmark wurde ein bis April geplanter Zuschuss von 40.000 Euro für das Ticket auf Buslinien mehrheitlich abgelehnt. Damit verliert das 49-Euro-Ticket ab Jahresbeginn seine Gültigkeit auf den innerstädtischen und Zubringerlinien des Stendalbus.
Auswirkungen auf lokale Buslinien und Pendler
Die Entscheidung betrifft sechs Buslinien in der Stadt Stendal sowie 35 Linien im Landkreis, darunter Linien nach Seehausen, Arneburg, Osterburg, Haveberg, Tangerhütte und Tangermünde. Ab Januar müssen Inhaber des Deutschlandtickets für die Nutzung der Stendaler Busse einen Zuschlag zahlen.
Kritik aus der Politik
Sachsen-Anhalts Infrastrukturministerin Lydia Hüskens bedauerte die Entscheidung des Kreistages und betonte, dass Land und Bund sich verpflichtet hätten, Defizite auszugleichen. Die FDP-Politikerin bezeichnete die Ablehnung des Zuschusses als unverständlich und wies darauf hin, dass die Auswirkungen ausschließlich die Nutzung der lokalen Buslinien beträfen.
Dass es nun an vielleicht 40.000 Euro scheitern soll, ist für uns nicht nachvollziehbar.
Infrastrukturministerin Lydia Hüskens (FDP)
Juliane Kleemann, Co-Vorsitzende der SPD Sachsen-Anhalt, nannte die Entscheidung "sehr kurzsichtig", da die flächendeckende Gültigkeit des 49-Euro-Tickets im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Landkreis Stendal künftig nicht mehr gegeben sei. Christian Hauer, Kreisvorsitzender der Grünen in der Altmark, schrieb beim Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter), die Entscheidung sei "zutiefst verwirrend und ein Schlag ins Gesicht". Er forderte, die Entscheidung zu revidieren und die Finanzierung des Tickets auch für das Jahr 2024 sicherzustellen.