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Berlin: Experte warnt vor neuer zerstörerischer Droge "Monkey Dust"


Tagelange Psychose möglich
Experte warnt vor neuer zerstörerischer Droge in Berlin

Von t-online, ksi

03.05.2024Lesedauer: 2 Min.
Alpha-PHiP ("Monkey Dust"), das als Mephedron erworben wurde: Drugchecking Berlin warnt vor der neuen Droge.Vergrößern des BildesAlpha-PHiP ("Monkey Dust"), das als Mephedron erworben wurde: Drugchecking Berlin warnt vor der neuen Droge. (Quelle: Drugchecking Berlin)
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In Berlin breitet sich die Droge "Monkey Dust" aus. Ein Experte warnt vor der Substanz, die eine mehrtägige Psychose auslösen kann.

In der Berliner Partyszene ist "Monkey Dust" noch nicht weit verbreitet. Die stark aufputschende Droge wird jedoch seit 2023 vermehrt in der Berliner Chemsex-Szene und in einigen Sexclubs zur Intensivierung konsumiert.

Christopher Clay vom Berliner Drogenberatungsprojekt sidekicks befürchtet, dass die Substanz aus der Chemsex-Szene in die breitere Clubszene überschwappen könnte. Grund für die Sorge: Der Konsum der Droge könne schwerwiegende Folgen haben, so Clay in einem Interview mit der "Berliner Morgenpost".

Auf "Reddit" berichten Menschen, dass die Droge beispielsweise schnell zu Kontrollverlust führe. Angst und Paranoia seien häufige Nebenwirkungen. Gleichzeitig sollen die Konsumenten ihr Schmerzempfinden verlieren und sich unbesiegbar fühlen, wodurch sie Gefahren nicht mehr einschätzen können. Nebenwirkungen treten bei "Monkey Dust" häufiger auf als bei anderen Drogen, auch der Nachlegedrang sei höher, sagt Clay: "Im schlimmsten Fall kann 'Monkey Dust' einen psychotischen Schub auslösen, der tagelang anhalten kann."

Bei "Monkey Dust" handelt es sich eigentlich um Methylendioxypyrovaleron, kurz MDPV. Die Substanz war früher als Bestandteil von Badesalzlösungen frei in Apotheken und Onlineshops erhältlich, wurde aber nach Bekanntwerden der psychoaktiven Wirkung illegalisiert. Seit 2014 ist die Droge in der EU verboten. Die Droge wird bevorzugt – ähnlich wie Crack – durch Rauchen konsumiert.

Konsumenten erhalten unwissentlich "Monkey Dust"

Die Sorge, dass sich "Monkey Dust" in Berlin ausbreitet, scheint nicht unbegründet. Auf "Reddit" berichtet ein User in einer Gruppe für Berghain-Stammgäste, dass er Ende April Mephedron kaufen wollte und unwissentlich "Monkey Dust" erhielt. Er ließ die Substanz von Drugchecking Berlin untersuchen, die die Droge daraufhin auf die aktuelle Warnliste setzten.

"Haltet euch von 'Monkey Dust' fern. Ich kenne mehrere 'Monkey Dust'-Konsumenten, die sich wie Zombies verhalten", warnte ein anderer User in der Berghain-Gruppe. Andere berichteten von ähnlichen Erfahrungen mit "Monkey Dust"-Konsumenten.

Auch Christopher Clay bestätigt, dass beim Drugchecking in Berlin vereinzelt Proben von "Monkey Dust" in Drogen gefunden wurden, die als Mephedron verkauft wurden. Der unwissentliche Konsum der Substanz sei besonders riskant.

Experte warnt vor Stigmatisierung

Die Droge wirkt auf das Belohnungssystem, erklärt Christopher Clay. Die Konsumenten verspüren daher den Drang, immer mehr von der als kristallines Pulver oder feines Puder vorkommenden Substanz einzunehmen. Er schätzt, dass es in Berlin einige hundert "Monkey Dust"-Konsumenten gibt. "Es ist so präsent, dass die meisten in der Szene von der Droge schon gehört haben", sagt Clay.

Von einem Zombieverhalten der Konsumenten kann Clay in Berlin allerdings nicht sprechen. Die Menschen, die wegen "Monkey Dust" in die Drogenberatung kommen, berichten vor allem, dass sie sich paranoid, entwertet oder ängstlich fühlen und sich schämen. Er warnt davor, Menschen, die "Monkey Dust" konsumieren, zu stigmatisieren. "Bei neuen Substanzen hört man immer zuerst die außergewöhnlichen Horrorstorys, was die Einschätzung einer Droge und die Aufklärung darüber immer erschwert", sagt Clay.

Verwendete Quellen
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