Walid El Sheikh: Rücktritt als Sprecher der Altstadtwirte in Düsseldorf

Walid El Sheikh hat sein Amt als Sprecher der Altstadtwirte niedergelegt. Zuvor hatte er ein "Genozid"-Posting abgesetzt, worauf sich auch die Stadtspitze einschaltete.

Walid El Sheikh ist nicht mehr Sprecher der Düsseldorfer Altstadtwirte. Der Großgastronom (unter anderem Sir Walter, The Paradise Now, Fett Weinbar) erklärte am Dienstagmorgen in den sozialen Netzwerken offiziell seinen Rücktritt. Vorausgegangen war ein umstrittener Post zum Gaza-Krieg von ihm, zudem sich auch Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) äußerte.

El Sheikh hatte zuletzt ein bearbeitetes Wahlplakat der FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann gepostet. Auf dem stand nicht mehr der Slogan "Es ist nicht egal. Es ist Europa.", sondern "Es ist nicht Legal. Es ist Genozid." Schon im vergangenen Jahr gerieten der Sprecher der Altstadtwirte und die Politikerin aneinander. Im November schrieb El Sheikh: "Heute sterben wieder 144 Kinder in Gaza, alle zehn Minuten ein Kind durch israelische Bomben, die wir legitimieren. Das ist ein Genozid im Namen der Selbstverteidigung."

"Wannabe Kriegsministerin" Strack Zimmermann

Strack-Zimmermann forderte darauf den Rücktritt des Gastronoms, der sich jedoch bei der jüdischen Gemeinde entschuldigte, den Post bedauerte und seinen Posten als Sprecher behielt. Die Politikerin bezeichnete er dennoch noch einmal in der Karnevalszeit via Instagram als "Wannabe Kriegsministerin".

Nach dem erneuten "Genozid"-Post sagte aber nun OB Keller im "Express", dass es keine Basis mehr für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem Sprecher der Altstadtwirte und der Verwaltung gebe. Nun folgte der Rücktritt.

Altstadt und Düsseldorf voranbringen und gestalten

An die Wirtegemeinschaft gerichtet schrieb El Sheikh, dass ihm die Tätigkeit viel Freude bereitet und er sein Arbeitsumfeld sehr geschätzt habe. Als Unternehmer wolle er die Altstadt und Düsseldorf weiter voranbringen und innovativ gestalten.

"Zuletzt stellte sich jedoch heraus, dass die Bekleidung dieses öffentlichen Amtes mit meinem persönlichen politischen Engagement zugunsten der humanitären Situation der palästinensischen Zivilbevölkerung nicht zu vereinbaren ist", so der bisherige Altstadtsprecher weiter. Um dem Verband weiterhin eine zielorientierte und fokussierte Öffentlichkeitsarbeit zu ermöglichen, sei er diesen Schritt als Konsequenz auf die vergangenen Ereignisse gegangen. El Sheikh bedankte sich bei allen Beteiligten für das Vertrauen und verabschiedete sich mit "gastfreundlichen Grüßen".

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El Sheikh war seit dem 1. Oktober Sprecher der Altstadtwirte. Er übernahm als bisheriger "Vize" nach einer einstimmigen Wahl das Amt von Isa Fiedler, die in ihrer Kneipe "Knoten" aufgehört hatte und zum Dehoga gewechselt war.