Konkurrenz im US-Wahlkampf Vor ihnen sollten sich Trump und Biden in Acht nehmen
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Im US-Wahlkampf 2024 treten nicht nur Trump und Biden gegeneinander an. Die Außenseiter, die den beiden gefährlich werden wollen, stammen vor allem aus dem demokratischen Lager.
Biden gegen Trump – die Präsidentschaftswahl 2024 gerät zum Rückspiel des Wahlkampfes aus dem Jahr 2020. Doch nicht nur die beiden kämpfen um die Gunst der Wähler. Auch diese Kandidaten sind im Rennen:
Der große Name
Robert F. Kennedy Jr. zieht einen Großteil seiner Bekanntheit aus seinem Namen. Der 70-Jährige ist der Neffe des 1963 erschossenen US-Präsidenten John F. Kennedy, auf den er sich auch im Wahlkampf immer wieder bezieht. Seine Familie hat sich allerdings von Kennedys Kandidatur distanziert.
Kennedy war zunächst als Demokrat angetreten, hatte allerdings in der Partei gegen Joe Biden keine Chance. Inzwischen bewirbt er sich als unabhängiger Kandidat um das wohl mächtigste politische Amt der Welt. Er wird als ein Kandidat gesehen, der besonders in umkämpften Staaten relativ viele Stimmen holen und damit zum möglicherweise entscheidenden Faktor im Duell zwischen Trump und Biden werden könnte.
Die Spirituelle
Marianne Williamson tritt nicht zum ersten Mal an: Die 71-Jährige versuchte es bereits im Jahr 2020, scheiterte aber bei den Vorwahlen der Demokraten früh an Joe Biden. Auch in diesem Jahr hatte sie ihre Kandidatur im Februar eigentlich bereits eingestellt, belebte sie aber wenige Wochen später wieder.
Williamson schrieb vor ihrer politischen Karriere Selbsthilfebücher. Bekannt wurde sie als Sidekick der Talkshow-Legende Oprah Winfrey, in deren Show sie als "spirituelle Beraterin" auftrat. Sie könnte am ehesten Stimmen von Biden ziehen.
Der Geschäftsmann
Jason Palmer tritt ebenfalls bei den Demokraten an. Er konnte sogar eine der Vorwahlen gewinnen: Im Überseegebiet Amerikanisch-Samoa erhielt er 51 Stimmen, Biden nur 40.
Der 52-Jährige wirbt auf seiner Kampagnenwebseite für einen "bewussten Kapitalismus". Sollte Biden Kandidat werden, hat er zugesagt, ihn zu unterstützen.
Der Intellektuelle
Cornel West ist in den USA seit Jahren als sozialistischer Aktivist bekannt. Der 70-Jährige ist Uni-Professor und lehrte unter anderem in Yale, Princeton und Harvard. Während Barack Obamas Präsidentschaft war West einer der bekanntesten Kritiker des Präsidenten von links.
West trat zunächst vor einigen Monaten für die "People's Party" an. Kurz darauf verließ er die Partei und kündigte an, für die Grünen in den USA anzutreten. Später verließ er auch die Grünen und tritt nun als unabhängiger Kandidat an.
Die Grüne
Jill Stein trat bereits 2012 und 2016 für die US-Grünen an. Die 73-jährige Medizinerin wurde besonders nach der Wahl 2016 kritisiert: Stein zog ihre Kandidatur bis zum Schluss durch und kostete damit in den Augen vieler Demokraten Hillary Clinton den Sieg über Donald Trump.
Stein setzt sich nach eigenen Angaben für ein Recht auf Arbeit, Gesundheitsvorsorge, Obdach, Nahrung und Bildung ein. Außerdem will sie den Klimawandel bekämpfen. Sie unterstützte Cornel West, als der noch für die Grünen kandidierte. Als er sich für eine unabhängige Kandidatur entschied, gab Stein ihre eigene bekannt.
- nytimes.com: "Who’s Running for President in 2024?" vom 21. März 2024
- ballotpedia.org