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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Baumpflege Apfelmehltau am Apfelbaum: Krankheit erkennen und schnell bekämpfen
Apfelmehltau überzieht die Blätter und Triebe des Apfelbaums mit einem weißen Belag. Erfahren Sie hier, wie Sie ihn schnell bekämpfen können.
Mehltau zählt zu den häufigsten Pilzerkrankungen, die Apfelbäume befallen können. Dabei handelt es sich um einen weißen Belag, der die Blätter, Triebe, Äste, Knospen und Früchte überzieht. Aufgrund seiner mehligen Konsistenz wird der Pilz Mehltau – umgangssprachlich Apfelschorf – genannt. Er ist daher leicht erkennbar.
Wichtig ist, Mehltau rechtzeitig zu erkennen und zu bekämpfen. Andernfalls beeinträchtigt er die Ernte und die Gesundheit des Apfelbaumes. Ein unbehandelter Pilzbefall lässt den Baum eingehen.
Erfahren Sie in folgendem Artikel praktische und einfache Tipps, wie Sie Mehltau beim Apfelbaum schnell und effektiv bekämpfen können.
Symptome für Apfelmehltau
Der Name des Pilzes, der die Apfelbaum-Krankheit Mehltau auslöst, ist Podosphaera leucotricha. Auf den Blättern und Trieben hinterlässt der Pilz einen weißlichen Belag, der aus einem Pilzgeflecht (Myzel) besteht, das Sporen (Konidien) bildet.
Die befallenen Stellen des Apfelbaums werden durch die Krankheit in ihrem Wachstum gehemmt. Aus den befallenen Blüten entstehen keine Früchte. Oft weisen die Äpfel betroffener Bäume eine netzartige Berostung auf.
Der Pilz nistet sich im Sommer als Geflecht in den Knospen des Apfelbaums ein, wo er überwintert. Beim Austrieb im nächsten Frühjahr verbreitet er sich auf den neuen Blättern und Trieben. Sind die Blätter längere Zeit infiziert, vertrocknen sie, drehen sich ein und fallen vom Apfelbaum.
Symptome von Mehltaupilz:
- weiße, mehlige Substanz auf allen Pflanzenteilen (Blättern, Triebe, Knospen, Früchten)
- gelbe Flecken auf den Blättern,
- eingerollte Blätter,
- verkrümmte Blätter,
- abgestorbene Blätter,
- Blattfall,
- verkümmerte Triebspitzen.
Pilzkrankheit am Apfelbaum bekämpfen
Um die Krankheit schnell zu bekämpfen, ist es wichtig, die sichtbar befallenen Triebe und deren Äste bis weit in das gesunde Holz zurückzuschneiden. Am besten bereits zum Winterschnitt im Herbst. Befallene Knospen erkennen Sie laut dem Kompetenzzentrum Obstbau-Bodensee an den abstehenden und gespreizten Knospenschuppen.
Zusätzlich können Sie noch natürliche und chemische Mittel zur Bekämpfung des Pilzes anwenden.
Natürliche Bekämpfungsmethoden
Mithilfe von verschiedenen, natürlichen Methoden können Sie Mehltau beim Apfelbaum bekämpfen.
- Neemöl
Mischen Sie Neemöl und Wasser.
Sprühen Sie die Mischung mit einer Sprühflasche auf die betroffenen Stellen des Baumes.
Wiederholen Sie die Anwendung regelmäßig. Vor allem nach einem Regenguss sollten Sie das Mittel erneut auftragen. - Backpulver
Lösen Sie etwas Backpulver in Wasser auf.
Tragen Sie die Mischung auf die befallenen Pflanzenteile auf.
Eine regelmäßige Anwendung des Mittels kann dazu beitragen, das Pilzwachstum zu hemmen und ihn zu bekämpfen.
Alternativ können Sie auch Natron statt Backpulver verwenden. Manch einer gibt auch einen Schuss Spülmittel mit in die Mischung, um die Wirkung zu verstärken und einen Schädlingsbefall vorzubeugen. - Brennnesseln
Mit einem Sud oder einer Jauche aus Brennnesseln können Sie den Mehltaupilz entfernen und bekämpfen. Wie Sie Brennnesseljauche selbst herstellen können, erfahren Sie in diesem Artikel.
Chemische Bekämpfungsmethoden
Führen die natürlichen Methoden nicht zum gewünschten Erfolg, sollten Sie zu chemischen Bekämpfungsmethoden greifen. Denn wird der Mehltau nicht bekämpft, kann er auf andere Gewächse überspringen und tötet diese ebenfalls.
Bei der chemischen Bekämpfung ist es jedoch wichtig, die Herstellerangaben genau zu befolgen. Denken Sie auch an die Sicherheitsvorkehrungen und tragen Sie Schutzkleidung, eine Schutzbrille und Schutzhandschuhe.
Am wirksamsten sind Fungizide, die Schwefel oder Kupfer enthalten. Mit ihnen können Sie Mehltau schnell und effektiv behandeln.
Bei für den Apfelmehltau besonders anfälligen Sorten wie
- Boskoop,
- Braeburn,
- Cox Orange,
- Alkmene,
- Jonathan,
- Jonagold und
- Idared
sollten Sie von vorneherein spezielle Fungizide einsetzen – idealerweise ein Schwefelpräparat.
Die Behandlung sollte in etwa drei Anwendungen im Abstand von sieben Tagen ab dem Austrieb im Frühling mit einem Beschnitt kombiniert werden, um dem Apfelmehltau den Garaus zu machen.
Vorbeugende Maßnahmen
Besser als die Bekämpfung ist es natürlich, vorbeugende Maßnahmen zu treffen, um das Risiko von Mehltau beim Apfelbaum zu reduzieren. Dazu zählt der richtige Standort. Der Baum sollte genügend Sonnenlicht erhalten und ausreichend belüftet sein. Das bedeutet, dass ausreichend Abstand zu anderen Bäumen und zu Mauern und Wänden ist, damit die Luft zirkulieren kann. Zudem sollte die Krone nicht allzu dicht sein.
Entfernen Sie auch regelmäßig abgefallene Blätter, tote Pflanzenteile und Unkraut rund um den Baum. Sie können sonst als Brutstätten für Mehltau und andere Pilze dienen.
Wichtig ist auch die richtige Pflege. Gießen Sie den Baum ausreichend. Vermeiden Sie jedoch Überbewässerung. Denn feuchte Erde kann das Wachstum des Pilzes begünstigen. Düngen Sie den Baum regelmäßig, um seine Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten zu stärken. Verwenden Sie jedoch nicht zu viel stickstoffhaltigen Dünger. Dieser erhöht ebenfalls das Risiko für einen Mehltaubefall.
Fazit
Mehltau am Apfelbaum können Sie einfach bekämpfen. Hierbei helfen Mittel wie Neemöl, Backpulver oder Brennnesseljauche. Wichtig ist, dass Sie aufmerksam sind und bei einem Befall schnell tätig werden, damit der Pilz nicht auf andere Pflanzen überspringt und sich so weiter ausbreiten kann.
Um Mehltaubefall vorzubeugen, ist der optimale Standort und die richtige Pflege wichtig. Mit diesen Maßnahmen können Sie das Mehltau-Risiko reduzieren und sich über einen gesunden Apfelbaum mit leckeren Äpfeln freuen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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