Rheuma Radon-Therapie hilft gegen Rheuma-Schmerzen
Rheuma-Patienten, die etwa an Morbus Bechterew erkrankt sind, können sich von einer Radon-Therapie Schmerzlinderung erhoffen. In sogenannten Heilstollen tritt das Edelgas frei und fördert schmerzlindernde Botenstoffe bei Rheuma. Die Anwendung soll die übersteigerte Immunabwehr und Schmerzen dämpfen sowie Muskeln entspannen.
Was ist Radon?
Bei Radon handelt es sich um ein Edelgas, das besonders in uranhaltigen Gesteinen vorkommt. In der Medizin schon seit mehr als einem Jahrhundert verwendet, soll es nicht nur bei Asthma oder Heuschnupfen, sondern auch bei Rheuma-Schmerzen helfen. Vor allem bei Patienten mit Erkrankungen wie Polyarthritis oder Morbus Bechterew soll die Radon-Therapie wirken.
Ablauf einer Radon-Therapie gegen Rheuma
Eine Radon-Therapie soll vor allem unter Berücksichtigung von Wärmezufuhr effizient sein. So soll der Patient Radon besser aufnehmen können. Rheuma-Patienten begeben sich dafür über mehrere Sitzungen in sogenannte Heilstollen in einen Berg, in denen Temperaturen von etwa 41 Grad Celsius gegeben sind und halten sich dort etwa 60 Minuten lang auf. Daraus entsteht ein therapeutisches Fieber, das die Aufnahme des Edelgases begünstigt. Die aufgenommene Menge an Radon beträgt dabei etwa zwei Millisievert pro Stunde. Das ist ungefähr die Strahlenmenge, die der Mensch jedes Jahr durch seine natürliche Umgebung aufnimmt. (Rheuma bei Kindern: Früherkennung ist wichtig)
Therapie vermehrt antientzündliche Botenstoffe
Von der Therapie soll die Zellregeneration profitieren, Schmerzen sollen zurückgehen und Muskeln entspannen, da die Radon-Aufnahme hilfreiche Botenstoffe anregt. "Über Haut und Lunge aufgenommen setzt Radon Alphastrahlen frei, welche die Zellreparatur anregen und schmerzhemmende Botenstoffe aktivieren", sagt Dr. Bertram Hölzl, Radon-Experte und Leiter des Bad Gasteiner Heilstollens, laut dem Gesundheitsportal "heilpraxisnet.de". Außerdem soll die Radon-Therapie den Serotoninstoffwechsel beeinflussen. Dieser sei für erhöhte Schmerzen bei schnellem Wetterwechsel verantwortlich, so Hölzl weiter.
Unter den angeregten Botenstoffen sticht besonders das Zytokin TGF-Beta hervor. Zytokine regeln unter anderem das Zellwachstum und übernehmen wichtige Aufgaben im Immunsystem. Die Radon-Therapie solle gerade das entzündungs- und schmerzhemmende Zytokin TGF-Beta aktivieren, heißt es in einem Bericht der ZDF-Servicesendung "Volle Kanne" zum Thema Radon-Therapie. (Kältetherapie bei Rheuma verspricht Besserung)
Lifestyle.t-online.de: Was bei Gelenkrheuma wirklich hilft
Radon-Behandlung umstritten
Zwar soll eine Radon-Therapie bei rheumatischen Erkrankungen helfen, doch die genaue Wirkung der Edelgas-Behandlung ist noch nicht hinreichend geklärt. Außerdem ist zu viel Radon schädlich für den Menschen, da es schon seit jeher als Auslöser für Lungenkrebs gilt. Sprechen Sie sich deshalb mit Ihrem Arzt ab, ob eine Radon-Therapie für Sie infrage kommen könnte. (Hilfsmittel für Rheumakranke erleichtern den Alltag)
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.