Geburt Kaiserschnitt: Ablauf und Durchführung
Ein Kaiserschnitt ist ein operativer Eingriff und wird durchgeführt, wenn eine Geburt nicht auf natürlichem Wege stattfinden kann oder soll. Wie der genaue Ablauf aussieht und welche Gründe es für einen Kaiserschnitt gibt, erfahren Sie hier.
Wann wird ein Kaiserschnitt durchgeführt?
Etwa ein Fünftel aller Kinder in Deutschland wird durch einen Kaiserschnitt geboren. Notwendig kann die Operation sein, wenn das ungeborene Kind besonders groß ist, wenn es sich um Zwillinge handelt oder auch bei einem vorzeitigen Platzen der Fruchtblase (Blasensprung). Es ist möglich, einen Kaiserschnitt bereits vor der Geburt zu planen und terminlich festzulegen, wenn bereits Risiken oder andere Gründe bekannt sind.
Aber auch während des Ablaufs der Geburt kann bis zu einem gewissen Zeitpunkt entschieden werden, ob die Operation vorgenommen werden soll. Nötig wird das unter anderem, wenn die Mutter so erschöpft ist, dass sie das Kind aus eigenen Kräften nicht zur Welt bringen kann, wenn sie an einer Krankheit leidet, Gebärmutter oder Plazenta während der Geburt verletzt werden oder wenn die Lebensfunktionen des Kindes durch Sauerstoffmangel oder andere Umstände bedroht sind.
Kaiserschnitt: Ablauf der Operation
Wenn es sich bei einem Kaiserschnitt um einen dringenden Notfall handelt, wird die Mutter in eine Vollnarkose versetzt. Ist das nicht der Fall, wird in der Regel eine Regionalanästhesie durchgeführt, bei der die Mutter nur für kürzere Zeit das Bewusstsein verliert. Sogar bei vollem Bewusstsein kann die Operation vorgenommen werden. Schmerzen spüren die werdenden Mütter dabei nicht.
Vor dem Kaiserschnitt wird entschieden, ob eine Rasur der Schamhaare der Mutter notwendig ist. Danach wird der Operationsschnitt horizontal am Bauch gesetzt. Er liegt so tief, dass die spätere Narbe normalerweise selbst beim Tragen eines Bikinis nicht mehr zu sehen ist. Der Arzt öffnet nach und nach die verschiedenen Schichten der Bauchdecke und schließlich die Gebärmutter. Das Kind kann dann direkt daraus hervorgehoben werden. Danach werden der Uterus und die einzelnen Schichten der Bauchdecke wieder vernäht und die äußeren Ränder der Wunde mit Klammern versehen. Insgesamt dauert ein Kaiserschnitt bis zu einer Stunde.
"Sanfte Variante" des Eingriffs
Neben diesem herkömmlichen Operationsablauf gibt es nach Informationen des Fachportals "Frauenärzte im Netz" auch eine sanftere Variante namens "Misgav-Ladach". Die Bauchdecke wird dabei nicht komplett aufgeschnitten, sondern teilweise gedehnt oder aufgerissen. Für die spätere Wundheilung ist das ein Vorteil, da die "ausgefransten" Wundränder schneller und mit weniger Komplikationen zusammenwachsen. Auch der Wundschmerz fällt geringer aus als bei einem gewöhnlichen Kaiserschnitt.
Beobachtung bis zur Entlassung
Nach dem Ablauf des Kaiserschnitts wird der Zustand der Mutter für etwa zwei Stunden im Kreißsaal beobachtet. Ist sie bereits wach, kann sie ersten Kontakt zu ihrem Kind aufzubauen und es sogar stillen. Nach der Beobachtungszeit wird die Mutter auf die Wochenbettstation verlegt, wo sie noch etwa vier bis acht Tage bis zur Entlassung verbringt, bis sie mit dem Kind das Krankenhaus verlassen darf.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.