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Schwerhörigkeit kann zu Demenz führen


Erhöhtes Demenzrisiko
Schwerhörigkeit schwächt geistige Leistungsfähigkeit


Aktualisiert am 25.10.2023Lesedauer: 2 Min.
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Schwerhörigkeit erschwert nicht nur die Kommunikation. Sie steigert auch das Demenzrisiko.Vergrößern des Bildes
Schwerhörigkeit erschwert nicht nur die Kommunikation. Sie steigert auch das Demenzrisiko. (Quelle: Branislav/getty-images-bilder)

Schwerhörigkeit hat gravierende Folgen fürs Gehirn. Das zeigt eine Studie der Universität Leipzig in Zusammenarbeit mit anderen Forschungszentren.

Demnach ist bei Senioren mit eingeschränktem Hörvermögen das Risiko einer Demenz deutlich erhöht.

Demenz im Alter wird zu einer immer größeren Herausforderung für Betroffene, Familien und das Gesundheitssystem. Eine Studie der Universität Leipzig mit 3.500 Senioren über 75 Jahren zeigt, dass Beeinträchtigungen des Hörvermögens einen starken Einfluss auf die langfristige Entwicklung dieser Krankheit haben. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden im "Journal of the American Geriatrics Society" publiziert.

Demenzrisiko bei Schwerhörigen um 16 Prozent erhöht

"Insgesamt 30 Prozent der Teilnehmer berichteten am Anfang über eine Hörminderung und gut ein Viertel der Teilnehmer entwickelte im Laufe der Zeit eine Demenz", sagt Studienautor Dr. Alexander Pabst. Die Auswertung habe ergeben, dass Schwerhörigkeit ein signifikanter, unabhängiger Risikofaktor für eine Demenz-Entwicklung sei. So konnten die Wissenschaftler bei den Teilnehmern mit einer Hörminderung ein um 16 Prozent erhöhtes Demenzrisiko feststellen.

Das Gehirn speichert Erlebtes nicht mehr richtig ab

Auch Forscher der Ruhr-Universität Bochum konnten in Studien zeigen, dass die synaptische Plastizität im Hippocampus durch den jeweiligen Verlust des Hörvermögens beeinträchtigt ist. Die synaptische Plastizität ermöglicht die langfristige Speicherung von Erlebnissen, dadurch werden Erinnerungen gebildet und festgehalten. Die Verteilung und Dichte von Botenstoffrezeptoren änderte sich stetig. Mit Fortschreiten der Schwerhörigkeit verstärkten sich auch die negativen Effekte im Gehirn.

Experten empfehlen Präventionsmaßnahmen

Demenz ist eine der Hauptursachen für Pflegebedürftigkeit im Alter. Derzeit leben weltweit rund 50 Millionen Menschen mit dieser Erkrankung – rund 1,6 Millionen davon in Deutschland.

Die frühzeitige Behandlung von Hörproblemen ist daher ein wichtiger Bestandteil bei der Prävention von Demenz. Die Erkenntnisse der Studie habenAuswirkungen auf die Versorgung. Auch wenn die biologische Verbindung zwischen Hörstörungen und Demenz weiterer Untersuchungen bedarf, so zeigen die Daten doch eindrücklich, dass der Fokus auf vermeidbare Risikofaktoren das individuelle Demenzrisiko erheblich verringern kann."

Die Forscher der Universität Leipzig sehen eine Kombination aus Maßnahmen als besonders vielversprechend an, um einer Demenz vorzubeugen. Eine Erhöhung der körperlichen und geistigen Aktivität, gesunde Ernährung, gute Einstellung des Blutdrucks und des Blutzuckers bei entsprechenden Erkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes, aber auch die frühzeitige Behandlung von Hörbeeinträchtigungen können aus ihrer Sicht einen nachhaltigen positiven Effekt auf die kognitive Leistungsfähigkeit älterer Menschen haben.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Aktuelle Studie weist Hörminderung als Risikofaktor für Demenz nach Anne Grimm Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion Universität Leipzig, www.idw-online.de (abgerufen am 20.5.2022)
  • HNO-Ärzte im Netz. Online-Informationen des Deutschen Berufsverbands der Hals-, Nasen- Ohrenärzte e.V., www.hno-aerzte-im-netz.de (angerufen am 20.5.2022)
  • Do self‐reported hearing and visual impairments predict longitudinal dementia in older adults? Journal of the American Geriatrics Society, https://doi.org/10.1111/jgs.17074
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