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Straße von Gibraltar: Orcas versenken 15-Meter-Jacht


Straße von Gibraltar
"Dumpfe Schläge" – Orcas versenken 15-Meter-Jacht

Von t-online, cc

14.05.2024Lesedauer: 2 Min.
Killerwale in der Nähe einer Segeljacht im Mittelmeer (Archivbild).Vergrößern des BildesKillerwale in der Nähe einer Segeljacht im Mittelmeer (Archivbild). (Quelle: IMAGO/xBarmalinix)
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Die beiden Segler hörten zunächst dumpfe Schläge gegen den Rumpf. Dann drang Wasser ins Boot. Die Ursache stellten sie bald fest: Killerwale.

Offenbar hatten die beiden Seeleute, die sich auf der 15-Meter-Jacht "Alborán Cognac" befanden, großes Glück. Als sie am Sonntagmorgen dumpfe Schläge gegen den Rumpf des Bootes vernahmen, wussten sie zunächst nicht, was passiert. Schnell stellte sich heraus: Orcas hatten die Segeljacht entdeckt und waren nun dabei, die Jacht zu bearbeiten. Sie taten das, indem sie ihre mächtigen Körper gegen das Ruder der "Alborán Cognac" warfen und das Boot beschädigten. Daraufhin drang Wasser ein, wie die beiden Segler schnell feststellten. Sie setzten einen Notruf ab.

Von dem Angriff der Killerwale berichten nun spanische Medien, unter anderem die spanische Zeitung "El País" und das Portal "20Minutos". Demnach haben die Tiere die Segeljacht in der Nähe von Gibraltar versenkt. Das Segelboot war am Sonntag etwa 26 Kilometer vor Kap Spartel in Marokko am südlichen Eingang zur Straße von Gibraltar unterwegs, als es gegen 9 Uhr am Morgen zu der Begegnung mit den Orcas kam.

Nachdem die Segler ihren Notruf abgesetzt hatten, begann eine groß angelegte Rettungsaktion. Von Spanien aus startete ein Hubschrauber und der in der Nähe fahrende Tanker "MT Lascaux" kam den Havaristen zu Hilfe, schrieb "El Pais" unter Berufung auf das Verkehrsministerium in Madrid. Eine Stunde nach dem Notruf seien die Schiffbrüchigen von dem Tanker wohlbehalten an Bord genommen worden. Die Jacht habe man jedoch nicht bergen können, sie sei kurz darauf gesunken. Es war bereits der siebte derartige Vorfall seit 2020.

Mehr als 700 Begegnungen mit Orcas seit 2020

Meeresbiologen, die das Verhalten der intelligenten Tiere studieren, gehen davon aus, dass 15 Orcas die Jacht gerammt hätten, zu einer Gruppe von 37 der Meeressäuger gehören, die zwischen dem Norden der Iberischen Halbinsel und der Straße von Gibraltar im Süden leben, wie unter anderem auch die Zeitung "The Guardian" berichtet. Die Subpopulation wurde von den Biologen "Gladis" genannt. Sie fiel offenbar in der Vergangenheit schon häufiger durch ein solches Verhalten auf.

Warum die Orcas es seit 2020 immer wieder auf die Boote abgesehen haben, ist nicht bekannt. Die Experten nehmen an, dass es sich dabei um eine Art spielerische Annäherung an den Menschen handeln könnte. Andere Theorien gehen eher davon aus, dass die Orcas in den Booten einen Konkurrenten für eines ihrer Haupt-Beutetiere erkennen: den Blauflossen-Thunfisch.

Wie die Forschungsgruppe "Atlantic Orca Working Group" (GTOA) berichtet, hat es seit 2020 bereits mehr als 700 solcher Annäherungen an Boote gegeben. Nicht immer nehmen diese jedoch ein so dramatisches Ende wie nun im Fall der "Alborán Cognac".

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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