Band- oder Schwingschleifer Schleifmaschinen im Vergleich: So finden Sie das passende Gerät
Mit einer Schleifmaschine gehen beim Handwerkern viele Arbeiten leichter von der Hand. Für jeden Einsatz gibt es den richtigen Schleifer. Wir stellen acht Schleifgeräte im Vergleich vor und erklären, für welche Einsatzzwecke sie geeignet sind.
Inhaltsverzeichnis
- Welche Arten von Schleifmaschinen gibt es?
- Der Zuverlässige: Bosch Bandschleifer PBS 75 AE-Set
- Für enge Stellen: Black+Decker Bandschleifer KA900E
- Der Handliche: Bosch Professional Winkelschleifer GWS 7-125
- Die Alternative mit Akku: Makita Winkelschleifer DGA511Z
- Für Feinarbeiten: Makita Schwingschleifer BO3711
- Der Flexible: Bosch Professional Deltaschleifer GSS 160-1 A Multi
- Für großflächiges Arbeiten: DeWalt Exzenterschleifer DWE6423-QS
- Der Vielseitige: Bosch Exzenterschleifer PEX 400 AE
- Wichtige Fragen zu Schleifmaschinen
Sie möchten renovieren oder Ihre alten Möbel mit frischer Farbe auf Vordermann bringen? Dann bietet sich eine Schleifmaschine als praktisches Werkzeug an. Bei Hobby-Handwerkern sollte ein Schleifgerät ohnehin zur Grundausstattung gehören. Die Auswahl an Schleifmaschinen ist allerdings groß, weil es viele verschiedene Gerätetypen gibt. Für die Vorbereitung eines Anstrichs braucht man ein anderes Gerät als zum Trennen von Fliesen.
Wir vergleichen die unterschiedlichen Typen und zeigen, welche Modelle für welche Schleifarbeiten am besten geeignet sind. Außerdem stellen wir acht Schleifmaschinen vor und geben Empfehlungen, um Ihnen die Auswahl zu erleichtern.
Welche Arten von Schleifmaschinen gibt es?
Man unterscheidet zwischen Bandschleifern, Winkelschleifern, Schwingschleifern und Exzenterschleifern. Bandschleifer sind optimal für Schleifarbeiten an großen Flächen geeignet. Winkelschleifer, oft auch Handschleifer genannt, bieten sich vor allem für die Bearbeitung von Metall oder das Trennen von Fliesen und Stein an.
Für den Feinschliff von Holz, Metall oder Lack verwendet man am besten Schwingschleifer. Eine Unterart der Schwingschleifer sind Deltaschleifer, die ihren Namen von ihrer deltaförmigen Schleiffläche haben und mit denen man besonders gut in Ecken kommt. Exzenterschleifer sind variabel einsetzbar und können für verschiedenste Schleifarbeiten verwendet werden.
1. Bandschleifer – ideal zum Abschleifen größerer Flächen
Bandschleifer sind optimal geeignet, um Holzflächen zu bearbeiten oder Metall von Rost zu befreien. Diese Schleifmaschinen sorgen für mittlere bis grobe Schliffgüte und eignen sich deshalb am besten zum ersten Abtragen von Lack- und Farbschichten oder Patina. Das Werkzeug treibt hierzu ein Schleifband an, das pro Minute bis zu 400 Meter durchläuft.
Üblicherweise werden Bandschleifer über die Oberfläche geführt. Mit entsprechendem Zubehör lassen sich die Arbeitsgeräte aber auch einspannen und an einer Werkbank befestigen. So schleifen Sie mit dem Bandschleifer auch kleinere Werkstücke oder Ecken problemlos ab. Zur Standardausstattung sollte ein Fangsack gehören, der am Gerät angebracht wird und den Schleifstaub aufsammelt. So können Sie möglichst staubfrei arbeiten.
Der Zuverlässige: Bosch Bandschleifer PBS 75 AE-Set
Mit einer Bandgeschwindigkeit von bis zu 350 Meter pro Minute liefert der Bandschleifer von Bosch ordentlich Leistung. Er ist gut geeignet um Möbel, Treppen oder lackierte Oberflächen effizient abzuschleifen oder Kanten zu bearbeiten. Dabei unterstützt die stufenlose Drehzahlregelung.
Das kompakte und vibrationsarme Gerät ist einfach zu handhaben und kann bei Bedarf mit Schraubzwingen auch stationär eingesetzt werden. Die automatische Bandzentrierung sorgt für optimale Schleifergebnisse. Zudem arbeiten Sie nahezu staubfrei, denn der Bosch PBS 75 AE ist mit einem Mikrofiltersystem ausgestattet.
Für enge Stellen: Black+Decker Bandschleifer KA900E
Deutlich schlanker als das Bosch-Modell ist im Vergleich der Bandschleifer von Black+Decker, der mit drei Schleifbändern und einem Staubfänger daherkommt. Dank des schmalen Schleifbands ist der KA900E ideal um Schleifen, Formen, Feilen, Schärfen und Entrosten auch an schwer zugänglichen Stellen. So kann man mit ihr unter anderem kleine Öffnungen wie Schlüssellöcher säubern und Schweißnähte oder herausstehende Nagelköpfe entfernen.
Die Schleifmaschine arbeitet mit einer Bandgeschwindigkeit von bis zu 1.600 Meter pro Minute. Sie ist unter anderem zum Abschleifen von Oberflächen aus Holz, Kunststoff, Fliesen und Metall geeignet.
2. Winkelschleifer – perfekt zum Bearbeiten von Metall
Im Vergleich nur sehr grobe Schleifarbeiten sind mit dem Winkelschleifer möglich. Mit einer Rotationsgeschwindigkeit von 11.000 Umdrehungen pro Minute dreht sich die Schleifscheibe um die eigene Achse.
Ebenes oder gewölbtes Holz kann mit der Fiberschleifscheibe oder einer HM-Schleifscheibe mehr oder weniger grob bearbeitet werden. Metall wird mit Fiberschleifscheiben, Fächerschleifscheiben und Schruppscheiben mittel bis grob geschliffen. Die Schleifscheiben bei Winkelschleifern schraubt man fest.
Der Handliche: Bosch Professional Winkelschleifer GWS 7-125
Der kraftvolle Winkelschleifer von Bosch ist gut geeignet, um Metall zu bearbeiten oder Schweißnähte zu beseitigen. Auch zum Fliesentrennen ist das Gerät ausgelegt. Der Scheibendurchmesser von 125 Millimetern reicht für die gängigsten Arbeiten aus.
Für die nötige Sicherheit sorgen der integrierte Anlaufschutz sowie die Schutzhaube. Das geringe Gewicht sowie der kleine Griffumfang erleichtern die Arbeit zusätzlich.
Die Alternative mit Akku: Makita Winkelschleifer DGA511Z
Dieser praktische Winkelschleifer von Makita verfügt über eine Schleifscheibe mit 125 Millimeter Durchmesser, mit der sich Metall oder Stein perfekt bearbeiten lässt. Das Gerät hat ein sehr schlankes Gehäuse und ist sehr handlich. Der Motor wird automatisch gestoppt, wenn das Werkzeug blockiert.
Außerdem verfügt das Modell über die Xtreme Protection Technology, die das Gerät vor Staub, Schmutz und Spritzwasser schützt. Das sorgt für Sicherheit und erhöht die Haltbarkeit der Schleifmaschine. Einziges Manko: Sollten Sie noch keinen passenden 18-Volt-Akku von Makita besitzen, müssen Sie ihn zusätzlich erwerben.
3. Schwingschleifer – ideal für den Feinschliff
Schwingschleifer verfügen über eine Schleifplatte, die beim Anschalten des Geräts zu schwingen beginnt. Dabei wird die Schleifmaschine kreisend über die zu bearbeitende Fläche geführt. Mit dem entsprechenden Schleifpapier werden Holz, Metall oder auch Lack glatt geschliffen. Für sehr feine Schleifarbeiten werden Schwingschleifer mit Schleifvlies bestückt.
Für Feinarbeiten: Makita Schwingschleifer BO3711
Dieser Schwingschleifer von Makita ermöglicht dank 93 mal 185 Millimeter großer Schleiffläche ein effizientes Bearbeiten von größeren Flächen. Dank eines praktischen Spannhebels lassen sich Schleifpapiere im Nu austauschen. Damit Sie bequem und ermüdungsfrei schleifen, verfügt das Gerät über ein Antivibrationssystem.
Der Flexible: Bosch Professional Deltaschleifer GSS 160-1 A Multi
Der kompakte Schwingschleifer verfügt als einziger im Vergleich über eine Deltaform, sodass sich damit auch Ecken und Kanten perfekt bearbeiten lassen. Das Schleifpapier tauschen Sie dank praktischem Klemm- und Klettverschluss mit wenigen Handgriffen aus.
Für staubreduziertes Arbeiten verfügt die Schleifmaschine von Bosch über eine angeschlossene Staubbox mit Mikrofilter. Für flexible Einsatzmöglichkeiten kann die Schleifplatte ausgetauscht werden, dann fungiert das Gerät nicht nur als Deltaschleifer, sondern auch als regulärer Schwingschleifer. Schleifgeräte wie dieses werden auch Multischleifer genannt.
4. Exzenterschleifer – Multitalente für verschiedene Schleifarbeiten
Diese Schleifmaschinen verfügen über eine runde Schleifscheibe, die sich dreht und dabei hin- und herbewegt. Auf diese Weise lassen sich Kanten oder auch Wölbungen aus Holz, Metall sowie lackierte Oberflächen perfekt bearbeiten.
Beim Arbeiten sollte nicht zu stark auf die Werkfläche gedrückt werden, da sich dann die Schleifscheibe nicht mehr ausreichend schnell drehen kann. Das Eigengewicht der Schleifmaschine reicht meist aus, um den notwendigen Druck auf die zu schleifende Oberfläche auszuüben. Dank der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten sind Exzenterschleifer für Heimwerker geeignet, die sich nicht für jede Schleifarbeit eine separate Schleifmaschine zulegen wollen.
Für großflächiges Arbeiten: DeWalt Exzenterschleifer DWE6423-QS
Der Exzenterschleifer von DeWalt bietet eine perfekte Kombination aus Vielseitigkeit, Arbeitskomfort und Leistung. Der elektronische Sanftlauf und die Drehzahl-Konstanthaltung sorgen für eine materialgerechte Anpassung der Schleifbewegungen. Dadurch erzielt man optimale Schleifergebnisse auf unterschiedlichen Oberflächen.
Dank niedriger Vibrationen ist die Schleifmaschine zudem ideal für großflächige Schleifarbeiten. Da das Gerät besonders leicht und ergonomisch geformt ist, kann man auch länger damit arbeiten, ohne zu ermüden. Ein zuverlässiger Staubabsauger mit Staubfänger trägt zur sauberen Arbeit bei.
Der Vielseitige: Bosch Exzenterschleifer PEX 400 AE
Die Schleifmaschine von Bosch bietet im Vergleich unter anderem eine größere Leistung und einen größeren Schwingkreis. Sie hat ebenfalls ein Mikrofiltersystem zum Schutz vor Staub. Man kann die Drehzahl stufenlos einstellen, um jeweils materialgerecht arbeiten zu können.
Sehr praktisch ist der Papierassistent, der den Wechsel des Schleifpapiers erleichtert. Zur sicheren Führung des Exzenterschleifers beim Arbeiten ist ein zweiter Griff verbaut. Nützlich ist auch der zugehörige Koffer, in dem das Werkzeug perfekt verstaut werden kann.
Unser Fazit
Es ist nicht ganz leicht, unter den zahlreichen am Markt verfügbaren Schleifgeräten das richtige auszuwählen. Generell sollte man sich zuvor überlegen, für welche Schleifarbeiten man das Gerät nutzen möchte und ob man einen Band-, Winkel- oder Schwingschleifer benötigt.
Für Hobby-Handwerker empfehlen wir die Schleifmaschine PEX 400 AE von Bosch, weil sie als Exzenterschleifer flexibel für die verschiedensten Schleifarbeiten eingesetzt werden kann. Sie hat außerdem eine tolle Ausstattung zu einem guten Preis.
Wichtige Fragen zu Schleifmaschinen
Wie arbeitet man sicher mit einer Schleifmaschine?
Das Tragen einer Schutzbrille ist selbst bei kurzzeitigen Schleifarbeiten absolut notwendig, da immer Teile des Werkstücks oder beim Arbeiten mit Metall sogar Funken herumfliegen können. Deshalb empfiehlt es sich zudem, Schutzhandschuhe zu tragen, wenn man eine Schleifmaschine verwendet. Da das Schleifen außerdem viel Lärm macht, können auch Ohrenschützer sinnvoll sein, vor allem wenn man länger arbeitet.
Wie wählt man das richtige Schleifpapier aus?
Bei der Wahl des Schleifpapiers muss man darauf achten, dass es zur Schleifmaschine passt: Es muss die richtige Größe sowie den passenden Zuschnitt haben. Auch die Art der Befestigung ist relevant: Bei manchen Scheifgeräten wird das Papier mit einem Klettverschluss befestigt, bei anderen wird es sogar verschraubt. Außerdem sollte man auf die Körnung des Schleifpapiers achten. Sie sollte zur geplanten Schleifarbeit passen.
Welche Körnung verwendet man für welche Aufgabe?
Auf der Rückseite des Schleifpapiers sind Angaben zur Körnung aufgedruckt, es handelt sich um eine Kombination aus Buchstaben und Zahlen. Die Buchstaben geben die Härte des Schleifkorns an: A bis K stehen für eher weiche, L bis O für mittlere und P bis Z für besonders harte Körnungen. Die dahinter stehende Zahl gibt die Körnung des Schleifpapiers an.
- Körnung von 40 bis 120: Grobes Schleifpapier für den ersten Anschliff einer Holzoberfläche. Unebenheiten werden beseitigt und Oberflächen begradigt. Für Renovierungsarbeiten geeignet. Farben, Lacke, Leim- und Klebreste und Ähnliches werden entfernt. Trägt in wenig Zeit viel Material ab, sorgt aber gleichzeitig für eine raue Oberfläche.
- Körnung von 150 bis 180: Mittlere Körnung. Verfeinern von Oberflächen nach dem groben Schleifen unter anderem zum Vorbereiten eines Anstrichs. Auch für die Entfernung von Lack oder das Anschleifen von Metall geeignet.
- Körnung von 220 bis 360: Glättet Oberflächen, Holzwerkstoffe können danach geölt oder gewachst werden. Sollte auf Grundierungen, gespachtelten Flächen, Kunststoffen und Lacken verwendet werden. Poliert Metall und Glas.
Grundsätzlich gilt: Je höher die Zahl, desto feiner die Körnung und damit auch das spätere Schleifergebnis.
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