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Ausbau der Windkraft: Deutschland hängt eigenen Zielen deutlich hinterher


"Werden die Ziele verfehlt"
Deutschland hinkt Ausbauzielen bei Windkraft an Land hinterher

Von dpa
18.07.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0299064703Vergrößern des BildesWindräder in Brandenburg (Symbolbild): Deutschland muss seine Windkraftanlagen ausbauen, um die eigenen Ziele zu erreichen. (Quelle: IMAGO)

Der Neubau von Windkraftanlagen an Land hat in diesem Jahr an Dynamik gewonnen. Die seit Januar installierten Windräder reichten allerdings nicht aus, um die Ausbauziele für 2030 zu erreichen, erklärten Verbände.

Der Neubau von Windkraftanlagen an Land hat in diesem Jahr an Dynamik gewonnen. Die 331 seit Januar installierten neuen Windräder mit 1,57 Gigawatt (GW) Leistung reichten allerdings nicht aus, um die Ausbauziele für 2030 zu erreichen, erklärte der Bundesverband Windenergie (BWE) am Dienstag gemeinsam mit dem Fachverband VDMA Power Systems. Dennoch bewertete der BWE die "bisherigen Maßnahmen der Bundesregierung sowie die aktuelle Dynamik beim Zubau und bei den Genehmigungen positiv".

Bis 2030 soll die Gesamtleistung der Windenergieanlagen 115 Gigawatt betragen. Derzeit nähert sich die Gesamtkapazität in Deutschland etwa 60 Gigawatt an. Bereits ab 2025 müssten demnach jährlich zehn Gigawatt an Onshore-Windenergieanlagen zugebaut werden. "Mit dem derzeitigen Tempo werden die Ziele verfehlt", erklärte VDMA Power Systems Geschäftsführer Dennis Rendschmidt.

Windkraftausbau nimmt Fahrt auf

Dabei nimmt der Ausbau durchaus zu: Gegen Mitte dieses Jahres waren bereits 65 Prozent der gesamten installierten Leistung des Vorjahres erreicht, wie die Verbände unterstrichen. Insgesamt dürften die neuen Anlagen in diesem Jahr den oberen Bereich der Verbändeprognose zwischen 2,7 und 3,2 Gigawatt zugebauter Leistung erreichen.

Schlüsselwert für einen gelingenden Ausbau, bleiben die Neugenehmigungen: "Der aktuelle Zubau speist sich vor allem aus den Genehmigungen vergangener Jahre", erläuterte BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek. Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen führten die Rangliste des Zubaus auf verhaltenem Niveau an. Insbesondere in Süddeutschland stocke der Ausbau indes weiterhin. "Es braucht jetzt in allen Ländern deutlich mehr Tempo", forderte Heidebroek.

Planungsverfahren lähmen Ausbau

Grund für das Hinterherhinken seien unter anderem langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren. Die Verfahrenslaufzeiten seien nach Angaben der Verbände zuletzt auf einen neuen Höchstwert angestiegen. Sie liegen nun bei über zwei Jahren (24,5 Monaten). Auch zu wenige passende Flächen und Widerstand politischer Entscheidungsträger und der lokalen Bevölkerung hemmten den Ausbau.

Die Bundesregierung will den Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energien bis 2030 auf 80 Prozent erhöhen. Derzeit kommt rund die Hälfte des Stroms in Deutschland aus solchen Quellen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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