Geld weg Fiese Betrugsmasche bei Gebrauchtwagen-Portalen
Auf Gebrauchtwagenportalen im Internet tummeln sich viele Betrüger. Diese Fehler sollten Sie auf keinen Fall machen.
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In der Anzeige sah alles so gut aus: ein kleiner Fiat Abarth 595 Competizione als Cabrio, trotz des Alters von knapp vier Jahren nur 6.500 Kilometer auf der Uhr, und das für 20.500 Euro. Neu kostete er 2019 rund 29.000 Euro.
Ein guter Deal, dachte sich ein Mann aus dem Saarland, als er das Inserat im Gebrauchtwagenportal mobile.de las. Er kontaktierte über den internen Nachrichtendienst der Seite den Verkäufer, hinterließ auch seine Handynummer. Der Verkäufer antwortete ihm direkt – allerdings per WhatsApp. Der Kaufinteressent blieb beim Schriftverkehr über diesen Messenger. Auch, als der Verkäufer angab, gar nicht privat zu verkaufen, sondern für ein Autohaus tätig zu sein. Die angegebene Webseite erschien dem Kaufinteressenten seriös. Er unterschrieb per Mail einen Kaufvertrag, machte ein Lieferdatum aus und überwies zunächst 18.700 Euro. Daraufhin hörte er nichts mehr vom Verkäufer, berichtet "Bild".
Autohaus existiert gar nicht
Eine Masche, die beim Zusammenfügen ihrer Einzelteile sofort als kriminell enttarnbar ist. Doch immer wieder fallen Menschen auf solche Angebote herein – weil sie ihren Traumwagen unbedingt haben möchten oder weil sie sich von einem attraktiven Preis und einem charmanten Verkäufer blenden lassen.
So auch der geprellte Käufer aus dem Saarland. Er schaltete die Polizei ein. Es stellte sich heraus: Das Autohaus existiert an der auf der Webseite angegebenen Stelle gar nicht. Kurz darauf erschien dasselbe Auto zum gleichen Angebotspreis sogar noch auf einem anderen Portal. Nach einer Meldung des Betrogenen wurde die Anzeige mittlerweile entfernt, der Mann versucht nun, sein Geld über die Bank des angeblichen Autohändlers wiederzubekommen.
Betrug beim Online-Autokauf: So können Sie sich schützen
- Geben Sie in der Kommunikation mit dem Verkäufer keine persönlichen Daten wie die Handynummer oder die E-Mail-Adresse preis. Höchstens, wenn Sie bereits einen Termin für die Übergabe vereinbart haben und für Eventualitäten eine Rufnummer benötigen.
- Nutzen Sie die Nachrichtenfunktion der Autoportale und lassen Sie sich nicht breitschlagen, über andere Kommunikationskanäle den Kauf abzuwickeln.
- Werden Sie misstrauisch, wenn ein angeblicher Privatverkäufer plötzlich behauptet, doch für ein Autohaus zu arbeiten, oder andere Dinge nicht schlüssig wirken.
- Prüfen Sie angebliche Webseiten gründlich: Gibt es ein vernünftiges Impressum? Tummeln sich auffällig viele Rechtschreibfehler auf der Seite? Werden Versprechungen gemacht, die unrealistisch erscheinen?
- Leisten Sie niemals Vorkasse! Am besten sollten Sie das Geld nur im persönlichen Kontakt und bei der Übergabe von Fahrzeug und Zulassungspapieren zahlen.
- Vorsicht auch, wenn der Verkäufer an angeblich sichere Treuhandkonten oder Transportunternehmen mit einer Hochglanz-Homepage verweist. Diese können genauso schnell verschwinden, wie Ihr Geld weg ist.
- Gefälschte Zulassungspapiere kommen immer wieder vor, warnt der ADAC. Deshalb sollten Sie sich am besten an der Zulassungsstelle treffen und das Fahrzeug gemeinsam ummelden.
- bild.de: "Fake-Verkäufer betrog mich um 18 000 Euro"
- adac.de: "Betrug beim Autokauf und -verkauf: Vorsicht vor diesen Tricks" (Stand: 31.5.2023)