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Feuchtes Toilettenpapier: Darum sollten Sie es nicht verwenden


Hätten Sie’s gewusst?
Vier Gründe, feuchtes Toilettenpapier nicht zu verwenden


Aktualisiert am 26.08.2022Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Frau nimmt FeuchttücherVergrößern des Bildes
Feuchtes Toilettenpapier ist schlecht für die Umwelt und die Gesundheit. (Symbolbild) (Quelle: spukkato/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Feuchte Toilettentücher, auch feuchtes Toilettenpapier genannt, bestehen aus einem Vliesstoff, der mit einer Lotion versehen ist. Jeder Vierte benutzt sie. Aus vier Gründen sollten Sie lieber darauf verzichten.

Feuchttücher sind zwar praktisch, schließlich reinigen sie nach dem Stuhlgang alles gut. Doch da denken die meisten falsch.

1. Feuchtes Toilettenpapier löst sich nicht auf

Auf vielen Verpackungen von Einwegtextilien war und ist noch immer vermerkt, dass sie spülbar sind. Fälschlicherweise gehen die Verbraucher davon aus, dass sie die Produkte in der Toilette herunterspülen dürfen und sich diese innerhalb kurzer Zeit auflösen. Dies ist allerdings nicht der Fall. Feuchtes Toilettenpapier besteht häufig aus robusten Textilfasern, die sich nicht im Wasser zersetzen. Stattdessen verketten sich die Tücher zu dicken Zöpfen, wie beispielsweise in London.

Wichtig ist auch, dass Sie regelmäßig Ihre Leitungen durchspülen. Dies gelingt beispielsweise, wenn Sie bei Ihrer Toilette nicht ausschließlich die Wasserspartaste nutzen oder die Wassersparfunktion Ihrer Geräte kurzzeitig ausstellen, rät Stephan Natz, Pressesprecher der Berliner Wasserbetriebe, t-online.de. Hiermit unterstützen Sie, dass die Reste in der Kanalisation leichter und schneller zum Klärwerk gespült werden.

Achtung
Nicht nur feuchtes Toilettenpapier ist ein Problem für die Kanalisation. Alle Einwegtextilien beziehungsweise Vliesstoffe wie beispielsweise Kosmetiktücher, Babytücher oder Staubtücher lösen sich nicht auf ihrem Weg zur Kläranlage auf.

2. Feuchttücher kosten doppelt

Verbraucher werden nicht nur für den Kauf des Produktes zur Kasse gebeten. Da sich die Feuchttücher nicht im Abwasser auflösen, verstopfen sie die Kanalrohre und Pumpen. Die Fachkräfte müssen dann entsprechende Reinigungen und Reparaturen der Maschinen und Bestandteile des Kanalsystems händisch durchführen. Dies verursacht Kosten, die früher oder später auf die Abwassergebühr für Verbraucher umgelegt werden.

3. Feuchtes Toilettenpapier ist ungesund

Damit feuchtes Toilettenpapier seine reinigende Wirkung erhält, ist es mit einer Lotion benetzt, die angenehm riecht und nach der Verwendung ein Gefühl von Sauberkeit hinterlässt. Um das zu erreichen, haben Feuchttücher eine intensivere Reinigungswirkung als normale Seife. Einige Hersteller verwenden teilweise bedenkliche Inhaltsstoffe:

Parabene: Viele Feuchttücher enthalten Parabene. Sie erhöhen die Haltbarkeit der Tücher, können sich allerdings auch negativ auf den menschlichen Hormonhaushalt, die Nerven oder die Drüsen auswirken.

Tenside: Die Lotion auf den Feuchttüchern besteht aus verschiedenen Substanzen, die mithilfe von Tenside durchmischt bleiben. Tenside helfen bei der Reinigung, können jedoch auch den gesunden pH-Wert der Haut verändern, und so den natürlichen Schutzmantel der Haut und die Schleimhäute schädigen. Die Folge: Die behandelten Körperstellen werden anfälliger für Bakterien und Pilze – Infektionen und Ekzeme drohen.

Alkohol: Auch der desinfizierend wirkende Alkohol, der Bestandteil einiger Intimreinigungstücher ist, kann der Haut schaden – vor allem, wenn mehr als drei Prozent enthalten sind. Dann wirkt Alkohol zellschädigend.

Duftstoffe: Die enthaltenen Duftstoffe können Allergien auslösen oder die Haut stark reizen, anstatt sie zu pflegen – dies gilt übrigens auch für mit Duftstoffen versetztes, normales Toilettenpapier.

Prof. Dr. Alexander Herold, Viszeralchirurg und Proktologe am End- und Dickdarm-Zentrum Mannheim, empfiehlt für die Reinigung nach dem Stuhlgang normales Toilettenpapier oder Wasser. Bei Bedarf können Sie auch beides kombinieren, so Prof. Herold. Dass durch industriell hergestelltes, feuchtes Toilettenpapier potenziellen Erkrankungen vorgebeugt werden könnte, ist ihm nicht bekannt, sagt er t-online.de.

Unser Tipp
Möchten Sie weiterhin feuchtes Toilettenpapier benutzen, entsorgen Sie die benutzten Tücher im Restmüll. Alternativ können Sie auch auf selbst hergestellte Sprays und Lotionen zurückgreifen, die auf das Papier gesprüht werden.

4. Feuchtes Toilettenpapier ist zu teuer

Industriell hergestellte, feuchte Toilettentücher sind, angesichts der Zusammensetzung und der Nutzungsdauer, sehr kostenintensiv. Mit wenigen Mitteln und geringem Aufwand können Sie dieses Papier selbst herstellen. Sie benötigen:

  • hochwertiges Toilettenpapier
  • Babyöl
  • Babyseife oder pH-neutrale Seife
  • destilliertes Wasser
  • Box mit Deckel zur Aufbewahrung

Legen Sie die Tücher einzeln in die Box. Vermengen Sie die Flüssigkeiten miteinander und geben Sie sie anschließend über die Tücher.

Die selbst gemachten Feuchttücher sind etwa eine Woche haltbar. Anschließend kann es sein, dass die Inhaltsstoffe umkippen und anfangen, unangenehm zu riechen. Anstatt Babyöl und -seife können Sie auch Kokosöl verwenden.

"Hygienischer als Toilettenpapier ist Wasser. Optimal für die Reinigung ist die Verwendung eines Sitzwaschbeckens", rät Andreas Braun, Referat Sanitärtechnik beim Zentralverband Sanitär Heizung Klima, t-online.de.

Verwendete Quellen
  • Zentralverband Sanitär Heizung Klima
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