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Golf-Märchen: Team Europa erobert Ryder Cup zurück


Außenseiter siegt
Golf-Märchen: Team Europa erobert Ryder Cup zurück

Von sid, t-online
30.09.2018Lesedauer: 3 Min.
Francesco Molinari jubelt: Mit dem Team Europa holte er sich den Ryder Cup zurück.Vergrößern des BildesFrancesco Molinari jubelt: Mit dem Team Europa holte er sich den Ryder Cup zurück. (Quelle: Paul Childs/Reuters-bilder)

Europas beste Golfer haben sich wieder den altehrwürdigen Ryder Cup gegen die favorisierten Stars aus den USA gesichert. Einem Italiener gelang Historisches.

Nur eine Stunde von Disneyland entfernt haben die europäischen Golfer vor den Toren von Paris ein weiteres Ryder-Cup-Märchen geschrieben. Das Außenseiter-Team von Kapitän Thomas Björn entthronte vor mehr als 150.000 Zuschauern an den drei Tagen im Le Golf National mit tollen Schlägen und herausragendem Teamgeist den favorisierten Titelverteidiger USA um Superstar Tiger Woods.

Den entscheidenden der 14,5 für den Triumph benötigten Punkte holte Francesco Molinari mit seinem Sieg im Einzel am Sonntag gegen Phil Mickelson. Der Italiener gewann damit als erster Europäer überhaupt alle fünf möglichen Punkte bei einer Austragung.

"Team Moliwood" sorgt für die Wende

Für die zahlreichen Fans des europäischen Teams wurde der Albatros Course am Wochenende zu einer Insel der Glückseligkeit, für die Gäste setzte sich dagegen der Auswärtsfluch fort. Die USA, die 2016 in Chaska/Minnesota mit einem 17:11 die Siegesserie der Europäer beendet hatten, warten damit weiter auf den ersten Sieg jenseits des Atlantiks seit 1993 im englischen Sutton Coldfield. "Ich kann nur den Hut ziehen vor den Europäern", sagte US-Kapitän Jim Furyk beeindruckt.

Nach einem schwachen Start am Freitagmorgen (1:3) schlug der Herausforderer zurück, angeführt vom "Team Moliwood". Molinari und Tommy Fleetwood (England) ließen ihren Konkurrenten in allen vier Vierern nicht die Spur einer Chance, dreimal gehörte Superstar Tiger Woods zu ihren Opfern.

Woods völlig frustriert

Es war das erste Mal, dass ein europäisches Duo die maximale Ausbeute in den Vierern holte. "Was soll ich dazu sagen? Es war beeindruckend", sagte Thomas Björn über seine Musterschüler. Zur Krönung machte Molinari dann auch noch den Triumph perfekt.

Dagegen passten Woods und der Ryder Cup auch in diesem Jahr nicht zusammen. Der 14-malige Majorsieger war am Freitagnachmittag entsprechend angefressen, konnte die Namen Molinari und Fleetwood nicht mehr hören und maulte: "Ich bin ziemlich angepisst, dass ich drei Matches verloren habe. Ich hatte dabei nicht einmal das Gefühl, schlecht gespielt zu haben."

Zwischenzeitlich holten die USA auf

Die Negativserie setzte sich am Sonntag fort, Woods verlor auch sein Einzel gegen den Spanier Jon Rahm (2 und 1) und blieb erstmals im Ryder Cup ohne Punkte. Und zum siebten Mal ging er mit dem US-Team als Verlierer vom Kurs, nur 1999 konnte er gewinnen.

Am Schlusstag erlebten die Fans entlang der Fairways und auf den gewaltigen Tribünen an den Grüns ein Wechselbad der Gefühle, sie erlebten Ryder Cup pur. Um 14.45 Uhr waren die Europäer auf dem Weg zu einem möglichen Rekordsieg (18,5:9,5), doch nicht einmal eine Stunde später drohte sich das Blatt zu wenden. Die Amerikaner drehten auf und hatten angesichts der Spielstände zu diesem Zeitpunkt sogar den benötigten 14:14-Ausgleich vor Augen.

Revanche in zwei Jahren möglich

Doch die Europäer behielten die Nerven. Als der Däne Thorbjörn Olesen völlig überraschend Jordan Spieth mit 5 und 4 bezwang und den ersten Sieg des Tages einfuhr, brandete ohrenbetäubender Jubel auf der Anlage auf. Für die restlichen Erfolge sorgten nach Jon Rahm noch "Mr. Ryder Cup" Ian Poulter (England) gegen den Weltranglistenersten Dustin Johnson und letztlich Molinari.

In zwei Jahren haben die Amerikaner die Chance zur Revanche. Der 43. Ryder Cup findet 2020 auf dem Whistling Straits Golf Course in Kohler im US-Bundesstaat Wisconsin statt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur sid
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