Fehler können gefährlich werden E-Bike gebraucht kaufen: Worauf Sie unbedingt achten sollten
Die Preise fürs E-Bike sind auf ein Rekord-Hoch gestiegen. Günstige Alternative: ein gutes Gebraucht-Modell. Worauf Sie beim Kauf unbedingt achten müssen.
Immer begehrter – und immer teurer: Ein neues E-Bike kostet im Schnitt fast 3.000 Euro. Mancher denkt deshalb lieber ans billigere Nachrüsten des eigenen Fahrrads mit einem Elektromotor. Das ist zwar eine gute Alternative zum teuren Neukauf. Es gibt aber noch eine bessere: ein günstiges gebrauchtes E-Bike. Was dabei wichtig ist.
Falls Sie doch das eigene Fahrrad zum E-Bike umrüsten wollen: Hier erfahren Sie alles Wichtige.
Komponenten
Neben dem Fachhändler können Sie ein gebrauchtes E-Bike auch von privaten Anbietern kaufen und dabei meist Geld sparen. Allerdings ist hier eine Gewährleistung ausgeschlossen. Deshalb sollten Sie umso gründlicher Ihre Checkliste abarbeiten:
- Funktioniert die Beleuchtung?
- Sind Bremsen und Reifen in gutem Zustand?
- Ist die Kette straff gespannt oder hängt sie durch?
- Wie steht es um die Ritzel? Auffallend spitze und leicht gebogene Zähne der Zahnräder deuten auf hohen Verschleiß hin.
Ein Mangel ist zunächst unproblematisch, denn er lässt sich relativ einfach beheben. Während der Preisverhandlung bringen Sie aber alles Auffällige zur Sprache.
Keinerlei Mängel darf hingegen der Rahmen aufweisen – von Oberflächlichem wie einem Kratzer im Lack mal abgesehen. Denn ein defekter Rahmen bedeutet oftmals einen Totalschaden. Risse, Beulen, nachträgliche Schweißspuren oder Nachlackierungen, insbesondere an den Schweißpunkten, weisen auf einen beschädigten Rahmen hin. In diesem Fall kauft man das Fahrrad keinesfalls – und fährt es nicht einmal zur Probe (Lebensgefahr!).
Probefahrt
Wer keine ernsthaften Mängel festgestellt hat, kann nun zur Probefahrt starten. Das Rad sollte sich stabil fahren lassen, der Lenker nicht flattern, die Bremsen kräftig (aber gut dosierbar) zubeißen. Nun ist es auch an der Zeit, den Antrieb – die größte Problemzone des E-Bikes – genauer zu prüfen:
- Arbeitet der Antrieb in allen Unterstützungsstufen?
- Macht er auch Steigungen problemlos mit?
- Hören Sie verdächtige Geräusche (etwa ein Klappern) aus dem Motor?
Vor allem drei Kriterien bestimmen den Zustand des Antriebs: Wartung, Laufleistung und Beanspruchung. Lassen Sie sich nachweisen, dass alle Service-Intervalle eingehalten wurden. Wenn das Serviceheft bestätigt, dass das E-Bike regelmäßig in einem Fachbetrieb gewartet wurde, dann dürfte es zu keinen bösen Überraschungen kommen.
Wichtig: Akkus sind meist auf eine Laufleistung von rund 60.000 km ausgelegt. Die Kilometerangabe auf dem Tacho verrät die Gesamtlaufleistung des E-Bikes. Wer an dessen Angabe zweifelt, findet die wahre Laufleistung im Diagnosebericht eines Fachhändlers. Einen absoluten Schutz vor Manipulationen bieten aber nur neuere Modelle. Und vielleicht ist der Zweifel ein guter Hinweis darauf, sich lieber nach einem anderen Anbieter umzuschauen. Vertrauen Sie in solch einem Fall ruhig mal Ihrer Intuition.
Batterie-Check
Entweder sie funktioniert – oder eben nicht. Viel mehr können Sie über den Zustand der Batterie kaum herausfinden. Auch hier kann aber ein Fachhändler weiterhelfen. Sein Diagnosewerkzeug kann genau auslesen, wie häufig der Akku bereits vollständig aufgeladen wurde. Außerdem kann der Fachmann bestimmen, wie hoch die Gesamtkapazität des Akkus noch ist.
Prüfen Sie aber, ob die Batterie Spuren eines Sturzes oder andere Schäden (Dellen, Kratzer oder gar Risse) zeigt. Dann sollte der Akku ausgetauscht werden, da er im schlimmsten Fall in Brand geraten kann. Eine Ersatzbatterie kann allerdings einige hundert Euro kosten – und dann lohnt sich der Gedanke, einfach gleich ein neues E-Bike zu kaufen.
- Pressedienst Fahrrad
- Nachrichtenagentur SP-X
- Eigene Recherche