SUV im Gebraucht-Check Seat Ateca: Der problemfreie Pionier
2016 startete Seat mit seinem ersten Kompakt-SUV durch. Der Ateca gefällt, er verkauft sich gut. Und für Gebrauchtwagenkunden gibt es gute Nachrichten.
Wer nicht VW Tiguan fahren möchte, aber ein Kompakt-SUV mit Technik aus dem VW-Regal bestückt haben will, kann zum Seat Ateca greifen. Offenkundig hat die spanische Volkswagen-Tochter "ein qualitativ hochwertiges Produkt im Programm", schreibt der "Auto Bild TÜV-Report 2023".
Der Report unterlegt diese Einschätzung mit dem Abschneiden des Autos bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU). Vieles zeigt sich demnach in Top-Form – nur ein SUV-typisches Manko gibt es zu vermelden.
Fakten zum Seat Ateca
Modellhistorie: Der Ateca ist Seats erstes Kompakt-SUV, Marktstart war 2016. Seit dem Facelift von 2020 fährt das Modell serienmäßig mit Voll-LED-Scheinwerfern. Zur Modellpflege wurden auch das Infotainment und Fahrerassistenzsysteme überholt.
Karosserie und Varianten: Der fünftürige Ateca weist SUV-typische Merkmale auf, zum Beispiel die erhöhte Sitzposition. Andere Karosserieformen gibt es nicht, aber eine stark motorisierte Variante der Seat-Tochter Cupra, die statt dem Seat-"S" das eigenständige zackige Logo trägt und aus dem Zweiliter-Benziner 300 PS kitzelt.
Abmessungen (laut ADAC): 4,36 m x 1,84 m x 1,60 m (LxBxH); Kofferraumvolumen: 485 l bis 1.655 l.
Motoren: Benziner (Drei- und Vierzylinder, Front- und Allradantrieb): 110 bis 300 PS; Diesel (Vierzylinder, Front- und Allradantrieb): 115 und 190 PS.
Stärken
"Besser geht es kaum", schreibt der TÜV-Report mit Blick auf das Fahrwerkskapitel. Von der Achsaufhängung über die Federung bis zu den Antriebswellen glänzen die meisten Komponenten mit Mängelquoten gegen 0 Prozent.
Ebenfalls weit besser als der Durchschnitt: die Licht-Baugruppen. Unauffällig laut Report: Bremsleitungen und -schläuche, auch die Funktion der Bremsen überzeugt bei den beiden zugrundeliegenden HUs.
Schwächen
Größtes Manko – und das trifft viele der oft schwergewichtigen SUV – sind die Bremsscheiben. Bei der zweiten HU würden diese fast anderthalbmal so häufig wie im Schnitt beanstandet, so der Report. Die Lenkanlage leistet sich dagegen nur Ausrutscher im Promillebereich. Auch falsch eingestelltes Abblendlicht kommt vor, aber ebenfalls selten.
Pannenverhalten
Der ADAC schreibt: "Der Ateca schneidet durchgehend gut ab". Auch in der Pannenstatistik des Clubs ist er also eines der Vorzeigemodelle. Pannenschwerpunkte sind Fehlanzeige.
Allerdings musste der im tschechischen Werk Kvasiny montierte Wagen bereits sieben Rückrufe über sich ergehen lassen, unter anderem wegen fehlerhafter Airbags, Problemen mit der elektrischen Parkbremse sowie Software-Updates für die Scheinwerferregulierung.
Marktpreise
... laut "DAT Marktspiegel" der Deutschen Automobil Treuhand mit jeweils statistisch erwartbaren Kilometern):
- Ateca 1.0 TSI Reference OPF (2020); 110 PS (Dreizylinder); 42.000 Kilometer; 17.350 Euro.
- Ateca 2.0 TSI Xcellence 4Drive (2017); 190 PS (Vierzylinder); 74.000 Kilometer; 22.600 Euro.
- Ateca 1.6 TDI Reference Ecomotive (2016); 115 PS (Vierzylinder); 102.000 Kilometer; 11.550 Euro.
- Nachrichtenagentur dpa