Wegen Maskenaffäre Union rutscht weiter ab – Grüne profitieren
Bei den Landtagswahlen gab es für die Union bereits einen großen Dämpfer, nun zeigt sich auch im Bund: Maskenaffäre und Corona-Politik werden von den Wählern abgestraft.
Die Union hat im Zuge der Diskussion um die Maskenaffäre laut einer Umfrage deutlich an Zustimmung im Bund verloren. CDU/CSU könnten derzeit mit 29 Prozent der Stimmen rechnen – vier Prozentpunkte weniger als in der Vorwoche, wie die am Mittwoch veröffentlichte Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Forsa für das RTL/ntv-"Trendbarometer" ergab.
Auf diesem Umfrageniveau stand die Union demnach zum letzten Mal im Winter 2020 – vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Von der Schwäche der Union konnten vor allem die Grünen profitieren, die sich um drei Prozentpunkte auf 21 Prozent verbesserten. Die Werte von SPD (16 Prozent), AfD (10 Prozent), FDP und Linken (je 8 Prozent) blieben unverändert.
Für eine regierungsfähige Mehrheit würde man in dem neuen Parlament 365 Mandate benötigen. Mit zusammen 397 Mandaten könnte momentan lediglich eine Koalition aus Schwarz-Grün eine Regierung bilden. Union und SPD kämen gemeinsam auf 358 Mandate, Grün-Rot-Rot sowie eine Ampelkoalition (Grün-Rot-Gelb) hätten zusammen jeweils 354 Abgeordnete.
Auch mögliche Kanzlerkandidaten der Union verlieren
In der Kanzlerfrage haben beide denkbaren Unions-Kandidaten gegenüber der Vorwoche jeweils einen Prozentpunkt eingebüßt. Allerdings erzielt Markus Söder nach wie vor den höchsten Wert. Wenn die Bundesbürger ihren Kanzler direkt wählen könnten, würden sich derzeit 36 Prozent für einen Kanzlerkandidaten Söder entscheiden – sein möglicher Konkurrent Robert Habeck, Co-Parteichef der Grünen, käme auf 20 Prozent (plus 2 Prozentpunkte), SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz auf 15 Prozent (unverändert).
Würde die Union hingegen Armin Laschet als Kanzlerkandidat aufstellen, würden ihn 21 Prozent der Befragten direkt wählen. Der CDU-Chef läge bei dieser Kanzlerkanditen-Konstellation einen Prozentpunkt hinter Habeck sowie einen Prozentpunkt vor Scholz. Habeck konnte gegenüber der Vorwoche einen Prozentpunkt zulegen, der Wert für Scholz bleibt unverändert.
- Nachrichtenagenturen dpa und Reuters, AFP