Petition eingereicht Fachverbände kritisieren Versorgung bei Osteoporose
Osteoporose macht die Knochen porös und kann zu Brüchen führen. Über sechs Millionen Deutsche leiden an der chronisch verlaufenden Skelettkrankheit.
Doch nur jeder fünfte Patient erfährt nach Einschätzung der Fachgesellschaften eine optimale Behandlung. Besonders bei der Früherkennung sehen die Experten große Defizite. Eine Petition soll helfen, die Situation zu verbessern.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Osteoporose (Knochenschwund) als eine der zehn wichtigsten Volkskrankheiten eingestuft. Allein in Europa sind bereits jede dritte Frau und jeder fünfte Mann davon betroffen, mit den Folgen lang anhaltender Rückenschmerzen, Stolperstürzen, Knochenbrüchen und körperlicher Beeinträchtigungen bis hin zur Pflegebedürftigkeit. Heilbar ist Osteoporose leider nicht. Wird die Krankheit jedoch frühzeitig erkannt, ist sie gut behandelbar und kann in ihrem Fortschreiten gebremst werden.
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Weit verbreitet, aber zu wenig beachtet
Doch obwohl Osteoporose eine Volkskrankheit ist, wird ihr noch immer zu wenig Beachtung geschenkt. So fehlen beispielsweise Screening-Programme, um die Erkrankung frühzeitig zu erkennen. Daher erfolgen Diagnose und Behandlung oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium der Krankheit.
Damit Osteoporose früher erkannt und schneller behandelt wird, haben die Fachverbände und -gesellschaften, darunter der Dachverband Osteologie e.V. (DVO), der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU) und der OSD Osteoporose Selbsthilfegruppen Dachverband e.V. (OSD) eine gemeinsame Petition an den Bundestag gerichtet. Sie trägt den Titel "Nachhaltige Verbesserung für die Behandlung von Osteoporose".
Forderung nach mehr Vorsorge und Früherkennung
In der Petition setzen sich die Organisationen dafür ein, die Situation der Betroffenen zu verbessern und Patienten den Zugang zu einer leitliniengerechten Versorgung zu sichern. Sie fordern konkret "gesetzlich vorgeschriebene, strukturiere Maßnahmen zur frühzeitigen Erkennung von Osteoporose", um die Versorgungssituation zu verbessern und Patienten möglichst früh am gezielten Behandlungs- und Vorsorgeprogramm, dem "Disease Management Programm Osteoporose" (DMP), teilhaben zu lassen.
"Statistisch erkrankt jede dritte Frau unmittelbar nach den Wechseljahren und jeder fünfte Mann an der anerkannten Volkskrankheit", sagt Professor Dr. med. Andres Kurth, Vorsitzender des Dachverbandes Osteologie e.V.. Das Risiko für Folgefrakturen könne nur gesenkt werden, wenn Patienten frühzeitig identifiziert würden. In Deutschland fehle es jedoch an gesetzlich vorgeschriebenen, strukturierten Maßnahmen zur systematischen Erkennung von Osteoporose-Betroffenen unter festgelegten Qualitätsbedingungen.
Solche Voruntersuchungskonzepte würden eine frühzeitige Erkennung der Krankheit sicherstellen und sturzbedingte Knochenbrüche mit Krankenhausaufenthalt und nachfolgender Pflegebedürftigkeit verhindern. Durch die Teilnahme an einem daran anknüpfenden "Disease Management Programm" (DMP) würden im Voruntersuchungskonzept diagnostizierte Patienten von einer nachhaltig verbesserten, leitliniengerechten und lückenlosen Versorgung profitieren.
Weitere Infos zur Petition für eine bessere Versorgung bei Osteoporose finden Sie auf der Internetseite des Deutschen Bundetags. Dort haben Sie auch die Möglichkeit, mit Ihrer digitalen Unterschrift die Aktion zu unterstützen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- OSD Osteoporose Selbsthilfegruppen Dachverband
- Deutscher Bundestag