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Verdauungsbeschwerden und Krämpfe: Was essen bei Bauchschmerzen?


Hausmittel bei Verdauungsproblemen
Diese Lebensmittel beruhigen den Darm

t-online, Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 18.05.2023Lesedauer: 4 Min.
Haferflocken, Dill und Quark: Diese Hausmittel beruhigen Magen und Darm.Vergrößern des Bildes
Haferflocken, Dill und Quark: Diese Hausmittel beruhigen Magen und Darm. (Quelle: getty-images-bilder)

Zu viel, zu fettig, zu schnell: Wer beim Essen über die Stränge schlägt, bekommt oft Bauchschmerzen und Verdauungsproblemen. Diese Hausmittel helfen.

Die Ursachen von Bauchschmerzen sind vielfältig: Infektionen mit Bakterien und Viren, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder auch psychische Probleme können Magen und Darm leiden lassen. Nach dem Essen treten die Beschwerden besonders häufig auf.

Magenschmerzen sind keine Krankheit, sondern lediglich das Symptom einer solchen. Sie deuten in der Regel auf keine ernste Erkrankung hin, doch wenn die Bauchschmerzen sehr lange anhalten und Hausmittel keine Wirkung zeigen, sollten Patienten ihren Arzt aufsuchen und die Ursache abklären lassen.

Welche Hausmittel helfen wirklich?

Es gibt eine Vielzahl von Lebensmitteln, die einen gereizten Magen und Darm schnell wieder besänftigen. Dazu zählen vor allem leicht verdauliche Nahrungsmittel. Ein Überblick:

Apfel als Verdauungshilfe bei Verstopfung

Äpfel sind reich an Ballaststoffen und Enzymen. Sie helfen, das Essen gut zu verdauen und beugen Verstopfung und Völlegefühl vor.

Wem die Säure eines rohen Apfels auf den Magen schlägt, der kann alternativ zu Bananen greifen. Die zerkaute Frucht legt sich wie ein Schutzfilm über die Magenschleimhaut, wehrt so die aggressive Magensäure ab und fördert die Verdauung.

Dill als Hausmittel gegen Husten und Blähungen

Kaum ein Gewürz hat so einen charakteristischen Eigengeschmack wie Dill. Dafür sind vor allem ätherische Öle in der Pflanze verantwortlich, wie der Verbraucherinformationsdienst aid erläutert. Besonders vor der Blüte lässt dieses Öl die Dillspitzen sehr fein nach mehreren Aromen schmecken und duften – so erinnert der Geschmack an Anis, Zitrone, Petersilie und Kümmel.

Diese Öle sind es auch, die eine wohltuende Wirkung haben. Sie beruhigen und entkrampfen den gereizten Magen und schützen so vor Blähungen. Außerdem enthält Dill viele Vitamine sowie die Nährstoffe Kalium, Schwefel und Natrium. In der alten Klostermedizin wird das Kraut auch als Hausmittel gegen Husten und Lungenleiden empfohlen.

Tipp: Besonders wirkungsvoll sind Dillsamen in Form von Tee: Dazu ein bis zwei Teelöffel zerstoßene Dillsamen mit 100 ml kochendem Wasser aufgießen und bedeckt zehn Minuten ziehen lassen. Danach abseihen und trinken. Am besten zweimal täglich verabreichen. Dillsamen sind im Reformhaus oder in der Apotheke erhältlich.

Auch diese Gewürze beruhigen den gereizten Magen

Kümmel, Kamille, Fenchel und Zimt tun dem Magen gut. Die Gewürze und Kräuter wirken entzündungshemmend und verdauungsfördernd – egal, ob als Tee getrunken oder in Speisen beigemengt.

Auch Honig hilft, die Magenschleimhaut zu stärken. Am besten gibt man einen Löffel davon in den Tee oder isst eine kleine Menge pur vor dem Schlafengehen.

Ingwer vertreibt Übelkeit

Ingwer ist ebenfalls gut für den Magen. Es sind seine ätherischen Öle und Bitterstoffe, die sogenannten Gingerole, die verdauungsanregend und krampflösend wirken. Zudem können sie Säure abmildern, was sich positiv bei Übelkeit und Sodbrennen auswirkt. Besonders wirkungsvoll ist die Knolle als Tee: Hierfür übergießt man einige Scheiben frischen Ingwer mit kochendem Wasser und lässt das Ganze zehn Minuten ziehen.

Kartoffeln wirken ebenfalls überschüssiger Magensäure entgegen, da sie diese aufsaugen wie ein Schwamm. Kartoffelbrei ist zudem leicht verdaulich.

Reizmagen oder Reizdarm? Reizdarm und Reizmagen (funktionelle Dyspepsie) gehören zu den funktionellen Darmerkrankungen. Treten die Beschwerden im Oberbauch auf, handelt es sich um einen Reizmagen. Von einem Reizdarm sprechen Mediziner, wenn der Unterbauch betroffen ist. Viele Patienten haben eine Kombination aus Reizmagen und Reizdarm. Daher werden diese Begriffe fälschlicherweise oft als Synonyme verwendet. Zwar gibt es Medikamente, die gegen Magenbeschwerden und Schmerzen helfen, doch sind bisher keine Mittel auf dem Markt, die die Symptome des Reizdarms grundlegend und nachhaltig bekämpfen.

Haferbrei nimmt Krämpfe

Haferflocken gehören zu den Nahrungsmitteln, die sich bei leichten Magenkrämpfen bewährt haben. Sie saugen die überschüssige Magensäure auf, schützen so die gereizte Schleimhaut und sorgen dafür, dass die Beschwerden schnell abklingen.

Besonders effektiv ist es, wenn man Haferflocken und Apfel mit 200 Gramm Joghurt zu einem Brei mischt. Diese drei Zutaten sind die perfekte Kombination für einen gereizten Magen.

Möhren helfen bei Durchfall

Ein bewährtes Mittel bei Durchfall und Magen-Darm-Beschwerden ist die Möhrensuppe. Beim Kochen der Karotten entstehen Zuckermoleküle, sogenannte Oligosaccharide. Diese sind den Rezeptoren im Darm zum Verwechseln ähnlich, sodass die Bakterien statt an der Darmwand an den Zuckermolekülen andocken und mit diesen einfach ausgeschieden werden.

Bei der Moroschen Möhrensuppe handelt es sich um ein altes Hausmittel, das vom Heidelberger Kinderarzt Professor Ernst Moro entdeckt und nach ihm benannt wurde. Er verordnete sie um 1900 seinen Patienten und konnte damit die Sterbe- und Komplikationsrate bei Kindern mit Durchfallerkrankungen senken.

Hilft Cola bei Magen-Darm-Beschwerden?

Cola gilt als Hausmittel bei Übelkeit und Durchfall – doch stimmt das wirklich? Es ist medizinisch nicht bewiesen, dass das Getränk Magen-Darm-Infekte lindert.

Bei Durchfall oder Erbrechen ist es wichtig, den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust auszugleichen. Cola kann deshalb helfen, dem Körper Flüssigkeit zuzuführen. Doch Kamillen- oder Fencheltee sind dazu besser geeignet. Der hohe Zuckergehalt der Cola kann Durchfälle sogar verschlimmern.

Schonkost auch an den folgenden Tagen

Auch wenn die Bauchschmerzen abgeklungen sind, empfiehlt es sich, in den Folgetagen auf leicht verdauliche Kost zu setzen und deftige Mahlzeiten zu vermeiden. Zucker, Salz, Tabak und Alkohol sollten wenig bis gar nicht konsumiert werden. Auch Vollkornprodukte und blähende Speisen wie Kohl und fettiges Fleisch setzen dem Magen nach einer Reizung schnell zu.

Eine Ausnahme ist der Blumenkohl: Das Gemüse sei leicht bekömmlich und daher magenfreundlich, erläutert der Verbraucherinformationsdienst aid. Übrigens ist nicht nur der weiße Klassiker reich an Nährstoffen, sondern auch seine bunten Varianten in Grün, Orange und Dunkelviolett.

Was tun, wenn Stress auf den Magen schlägt?

Darmbeschwerden und Schmerzen im Magen können nicht nur durch falsche Ernährung, sondern auch durch Stress, Angst und Unruhe verursacht werden. Experten sprechen hier von einem "nervösen Magen". Menschen, die hierfür anfällig sind, sollten versuchen, das Stressniveau zu senken – mit ausreichender sportlicher Aktivität, Spaziergängen an der frischen Luft oder Entspannungsübungen wie Yoga, Meditation und autogenem Training.

Körper und Psyche hängen zusammen: Beim "nervösen Magen" wird deutlich, wie stark das Wohlbefinden von der Psyche beeinflusst wird. Folgende Prozesse laufen dabei im Körper ab: Das sogenannte "Bauchhirn" ist über viele Nerven mit dem Großhirn verbunden, die miteinander kommunizieren. Hierzu verwenden beide "Hirne" dieselben Überträgerstoffe (Neurotransmitter). Ein Beispiel hierfür ist das Seratonin: Im Großhirn ist es bei der Regelung unseres Appetits und unserer Stimmung beteiligt, im "Bauchhirn" dagegen an der Regelung der Tätigkeit und Schmerzempfindlichkeit von Magen und Darm.

Der Konsum von Genussmitteln wie Nikotin, Alkohol und Kaffee sollte bei einem "nervösen Magen" eingeschränkt werden, da diese zusätzlich die Magenschleimhaut reizen. Wichtig dagegen ist, ausreichend Zeit für die Mahlzeiten einzuplanen und diese regelmäßig zu sich zu nehmen. Wenn diese Maßnahmen nicht helfen, sich die Symptome sogar verschlimmern und eine Änderung der Essgewohnheiten ebenfalls keine Besserung bewirkt, sollte ein Arzt die Ursachen der Beschwerden abklären und eine gezielte Behandlung einleiten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Verbraucherinformationsdienst aid
  • Nachrichtenagentur dpa
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