Umfrage zu Corona-Sorgen So viele Menschen würden freiwillig eine Maske tragen
Die Corona-Zahlen ziehen an, doch Schutzvorgaben wird es nicht geben. Wie viele Menschen besorgt das – und wie groß ist das Interesse an der Auffrischungsimpfung?
Vor dem ersten Corona-Herbst ohne verpflichtende Schutzvorgaben gehen die Einschätzungen zu eigenen Gesundheitsrisiken laut einer Umfrage auseinander.
Gar keine Sorgen vor einer möglichen Corona-Ansteckung in diesem Herbst und Winter machen sich 50 Prozent, wie die repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur ergab. Tendenziell besorgt sind dagegen 46 Prozent der Befragten, 36 Prozent sind nach eigenem Bekunden "etwas" besorgt, 10 Prozent sagten sogar "ja, sehr".
Brauchen wir doch verordnete Schutzmaßnahmen?
Dass staatlich verordnete Schutzmaßnahmen in diesem Herbst und Winter nicht notwendig sein werden, trifft laut der Umfrage auf großen Rückhalt. Voll und ganz stimmten dem 34 Prozent zu, eher zustimmend äußerten sich 32 Prozent. Überhaupt nicht stimmten dagegen 6 Prozent der Befragten zu, eher nicht 16 Prozent.
Zugleich finden freiwillige Schutzmaßnahmen in sensiblen Einrichtungen großen Zuspruch. Dass Arztpraxen, Kliniken und Pflegeheime selbst festlegen sollten, ob Besucher vorsorglich Maske tragen sollen, befürworten drei Viertel der Befragten: Voll und ganz stimmten dem 42 Prozent zu, 34 Prozent stimmten eher zu. Tendenziell ablehnend äußerten sich 18 Prozent.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat im Mai die "Gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite" aufgehoben. Kürzlich warnte die WHO aber vor steigenden Corona-Zahlen auf der Nordhalbkugel.
Mund-Nasen-Schutz – ja oder nein?
Nach zuletzt bereits gestiegenen Infektionszahlen werden für die kältere Jahreszeit noch weiter zunehmende Ansteckungen erwartet. Die Arbeitsgemeinschaft Influenza, die auch die Covid-19-Zahlen veröffentlicht, hat für die Kalenderwoche vom 4. bis 10. September 6.780 bestätigte Corona-Infektionen angegeben – das Dreifache der Zahlen vom August. Zudem ist in Deutschland inzwischen die stark mutierte Corona-Variante BA.2.86 ("Pirola") angekommen, die Experten Sorgen bereitet. Mehr dazu lesen Sie hier.
Auflagen zu Masken, Tests und Quarantäne wie im Herbst 2022 gibt es diesmal aber nicht – Empfehlungen jedoch schon.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und das Robert Koch-Institut (RKI) raten zu Auffrischimpfungen für Menschen über 60 Jahre und mit Vorerkrankungen sowie auch zum freiwilligen Masketragen in bestimmten Situationen.
Bei vorsorglichen Schutzmaßnahmen überwiegt laut der Umfrage vorerst eher eine zurückhaltende Tendenz. Dass sie in Innenräumen mit vielen Menschen bestimmt oder wahrscheinlich Maske tragen werden, gaben 25 Prozent an – bestimmt oder wahrscheinlich nicht machen wollen es 47 Prozent. "Vielleicht" sagten dazu weitere 23 Prozent.
Nächste Corona-Impfung?
Bestimmt oder wahrscheinlich eine Impfung oder Auffrischimpfung machen werden nach eigenem Bekunden 28 Prozent, vielleicht sagten 15 Prozent. Bestimmt nicht impfen lassen wollen sich dagegen 36 Prozent der Befragten und wahrscheinlich nicht weitere 15 Prozent.
Für die Umfrage wurden vom 20. bis 22. September insgesamt 2.050 Menschen ab 18 Jahren befragt.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Recherche