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Aktienhandel an der Börse: Was muss ich beachten?


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Einfach erklärt
Was muss ich beim Aktienhandel alles beachten?


Aktualisiert am 28.10.2022Lesedauer: 13 Min.
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Aktien, Handel, Märkte: Diese Animation erklärt schnell und einfach, wie Börsenhandel funktioniert. (Quelle: t-online)

Mit einem Investment in Aktien lassen sich hohe Erträge erzielen. Wir erklären Ihnen, wie der Aktienhandel funktioniert und worauf Sie achten sollten.

Wenn Sie schon einmal den Film "The Wolf of Wall Street" gesehen haben, kommen Ihnen womöglich einige Bilder in den Kopf, wie der Handel mit Aktien ablaufen könnte: mit Drogen- und Alkoholeskapaden, wildem Sex und vor allem – mit viel Geld.

Die Realität aber sieht anders aus. Abseits von Hollywood läuft der Aktienhandel deutlich gesitteter ab. Es geht weniger um das schnelle Geld, das nur mit großen Risiken zu machen ist. Vielmehr können Sie als Privatanleger langfristig von einer Investition in Aktien profitieren. Dennoch sollten Sie wissen, wo genau der Unterschied liegt, wie der Handel funktioniert – und wie Ihr Einstieg in den Aktienhandel gelingt.

Was ist Aktienhandel überhaupt?

Aktienhandel ist der Handel, das Kaufen und Verkaufen, mit Aktien, also Anteilen eines Unternehmens an der Börse. Durch den Handel mit Aktien können Sie Geld verdienen, wenn der Wert eines Unternehmens an der Börse steigt oder fällt.

Nehmen wir etwa an, Sie besitzen die Aktie eines Unternehmens, dessen Wert durch die Erfindung eines neuen, innovativen Produkts wächst. In diesem Fall steigt in der Regel auch der Aktienkurs des Unternehmens. Sie können die Aktie nun zu einem höheren Preis verkaufen, als Sie sie gekauft haben. So ergeben sich für Sie sogenannte Kursgewinne.

Zusätzlich können Sie profitieren, wenn das Unternehmen seine Anteilseigner, genannt Aktionäre, an einem Teil seines Gewinns beteiligt. Diese Ausschüttung nennt sich Dividende, Ihr Profit ist der sogenannte Dividendengewinn.

Grundsätzlich unterscheidet man zwei verschiedene Arten des Aktienhandels:

  1. Day-Trading: Das sogenannte Day-Trading, zu Deutsch tagesaktueller Aktienhandel, meint, dass Anleger jeden Tag den Aktienmarkt beobachten. Je nachdem, wie sich eine Aktie entwickelt, verkaufen sie sie – oder kaufen neue dazu. Anleger versuchen so von tagesaktuellen Kursgewinnen zu profitieren. Um die langfristige Anlage geht es ihnen nicht, vielmehr stehen kurzfristige Gewinnmöglichkeiten im Fokus. Das Manko: Die Risiken sind hierbei viel höher. Schließlich kann kein Experte treffsicher vorhersagen, ob eine Aktie im Wert steigt oder fällt.
  2. Langfristige Investition: Bei der langfristigen Investition kaufen Anleger einmal Aktien oder investieren in einen sogenannten Aktienfonds. Dann hoffen sie darauf, dass sich der Wert der Aktien oder des Fonds positiv entwickelt. Ein Aktienfonds ist eine Art Korb, in dem viele verschiedene Aktien liegen. Auf diese Weise streuen Sie Ihr Geld und verringern so das Verlustrisiko. Ein spezieller Aktienfonds ist ein sogenannter ETF oder auch Indexfonds. Bei diesem bildet ein Computeralgorithmus einen Aktienindex nach. Deshalb haben ETFs im Vergleich zu einzelnen Aktien ein geringes Risiko – und sind deshalb insbesondere für Privatanleger geeignet.

Einsteigern und Aktienanfängern empfiehlt sich die zweite Variante. Der Grund: Kennen Sie sich noch nicht besonders gut mit dem Aktienhandel aus, machen Sie leicht Fehler und Verluste. Am besten ist es deshalb, sein Geld mittels Aktien- oder ETF-Sparplan breit zu streuen und langfristig über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren zu investieren.

Welche Vorteile und Risiken habe ich, wenn ich Aktien kaufe?

Wenn Sie Aktien kaufen, können Sie an der Wertentwicklung eines Unternehmens teilhaben und Ihr Geld so langfristig vermehren. Viele Aktiengesellschaften schütten zusätzlich noch eine sogenannte Dividende, also einen Teil ihres Gewinns, an die Anteilseigner aus.

In Zeiten niedriger Zinsen auf Sparbüchern oder Tagesgeldkonten kann sich das Investment in Aktien oder Aktienfonds, also Aktienbündel, lohnen. Denn bei einem langfristigen Investment können vergleichsweise hohe Erträge winken.

Doch Vorsicht: Je höher eine mögliche Rendite, desto höher ist auch das Risiko, Verluste zu machen. Das sollten Sie beim Investieren im Hinterkopf behalten, um Ihr Geld nicht zu verlieren.

Eine beliebte Möglichkeit, um in Aktien zu investieren, ist das sogenannte "Stock-Picking". Gemeint ist damit der Kauf einzelner Aktien von ausgewählten Firmen. Für Privatanleger ist das jedoch weniger geeignet. Denn es erhöht Ihr Risiko, Verluste zu machen, wenn Sie Ihr Geld nur in einzelne Unternehmensaktien investieren, statt es breit zu streuen. Im Gegensatz dazu steht das Investment in Aktienfonds oder ETFs.

Ein ETF (engl.: Exchange Traded Fund) ist ein sogenannter börsengehandelter Indexfonds: Bei diesem bildet ein Computeralgorithmus einen Aktienindex wie den Dax nach. Erwerben Sie einen Anteil an einem ETF, streuen Sie Ihr Risiko breiter als mit dem Kauf einzelner Aktien.

Außerdem ist die Investition in einen ETF auch einfacher als das Stock-Picking. Da das Risiko geringer ist, müssen Sie nicht ständig das Unternehmen im Auge behalten und entscheiden, ob Sie eine Aktie kaufen oder verkaufen.

Was benötige ich, um in den Aktienhandel einzusteigen?

Um mit dem Aktienhandel anfangen zu können, benötigen Sie zunächst ein Wertpapierdepot. Das ist ein spezielles Konto, das alle Ihre Wertpapiere enthält und auflistet.

Ein Aktiendepot können Sie am einfachsten bei einer Direktbank oder einem Onlinebroker, also einem Aktienhändler, im Internet eröffnen. Sie sollten jedoch die Anbieter miteinander vergleichen.

In Ihrem Depot können Sie Ihre Aktien unkompliziert verwalten, neue erwerben oder eine Aktie verkaufen. Da bei all dem Geld im Spiel ist, brauchen Sie neben dem Depot ein sogenanntes Verrechnungskonto. Das können Sie am einfachsten bei der Direktbank eröffnen, bei dem Sie auch Ihr Depot anlegen wollen oder es schon getan haben. Ebenso können Sie Ihr Depot auch mit einem Verrechnungskonto bei einer anderen Bank verknüpfen.

Welche Ordertypen gibt es?

Als "Order" wird der Kauf einer Aktie bezeichnet. In Ihrem Wertpapierdepot können Sie zwischen verschiedenen Kaufmöglichkeiten, also Ordertypen, wählen.

So können Sie entscheiden, wann oder bis zu welchem Kurs der Onlinebroker eine Aktie für Sie kaufen soll. Das kann Sie davor schützen, zu viele oder für Sie zu teure Aktien zu kaufen. Die wichtigsten Ordertypen im Überblick:

Market Order: Bei der Market Order wird der Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers zum nächstmöglichen Kurs, also dem Marktpreis, ausgeführt. Der Kurs ist also unerheblich, vielmehr geht es um die zeitnahe Ausführung einer Transaktion.

Stop-Order: Mit einer solchen Order verfügen Sie als Käufer oder Verkäufer, dass eine Transaktion erst zu einem bestimmten Kurs stattfindet – anders als bei der Market Order spielt hier der Kurs eine wichtige Rolle. In der Regel ruht die Order, bis genau dieser Kurs erreicht ist. Man unterscheidet zwischen Stop-Loss- und Stop-Buy-Order:

  • Stop-Buy: Bei einer Stop-Buy-Order kommt es zu einem Kauf, wenn der Kurs des Wertpapiers unter eine bestimmte Schwelle, den Stop-Kurs, fällt. So wird garantiert, dass Sie als Anleger eine Aktie nicht zu einem zu hohen Preis kaufen. Wird der Stop-Kurs überschritten, wird der Kaufprozess unterbrochen.
  • Stop-Loss: Bei einer Stop-Loss-Order kommt es zu einem Verkauf eines Wertpapiers, wenn der Kurs über einer bestimmten Schwelle, dem Stop-Kurs, notiert. Mit dieser Order können mögliche Verluste eingegrenzt oder andererseits auch Gewinne gesichert werden.

Limit-Order: Diese Order setzt eine Begrenzung beim Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers. Ein Käufer bestimmt, bis zu welchem Höchstkurs er bereit ist, eine Aktie zu erwerben. Auf der anderen Seite setzt der Verkäufer ein Limit, bis zu dem er bereit ist, die Aktie zu verkaufen. Die Transaktion wird ausgeführt, wenn diese Limit-Bedingungen erfüllt sind. Das Limit begrenzt für Sie als Käufer oder Verkäufer das Risiko, entweder nicht zu viel zu zahlen – oder zu wenig zu bekommen.

Stop-Limit-Order: Diese Order stellt einen Mix aus Stop- und Limit-Order dar. So wird ein Wertpapier erst gekauft, wenn der Kurs unter dem Stop-Kurs liegt. Es wird jedoch nur solange gekauft, bis das Limit erreicht ist. So werden Sie als Anleger davor geschützt, zu viele Anteile zu kaufen.

Kann ich auch mit wenig Geld Aktien kaufen?

Ja – und das ist auch empfehlenswert. Grundsätzlich gilt: Sie sollten nur Geld in Aktien investieren, das Sie nicht benötigen. Deshalb ist es von Vorteil, dass Sie bereits mit wenig Geld Aktien kaufen können.

Wie teuer eine Aktie ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Der Preis einer Aktie hängt von vielen Faktoren ab. Einerseits kommt es auf das Unternehmen an, von dem diese Aktie stammt. Daneben bildet sich der Preis durch Angebot und Nachfrage – also wie viele Aktien es zu kaufen gibt und wie viele Anleger die Aktien kaufen wollen.

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Wollen Sie langfristig bestimmte Aktien kaufen, können Sie einen sogenannten Aktiensparplan nutzen. Mit diesem kaufen Sie monatlich oder quartalsweise für einen bestimmten Betrag Aktien oder Fondsanteile. Bei einigen Direktbanken können Sie bereits ab einer monatlichen Sparrate von 25 Euro anfangen zu investieren.

Wie kann ich lernen, mit Aktien zu handeln?

Indem Sie sich mit der Börse, der Bewertung von Aktien und den verschiedenen Handelsarten beschäftigen. Dafür braucht es einerseits ein grundsätzliches Interesse für die Finanzmärkte, vor allem aber auch etwas Zeit.

Um in den Aktienhandel einzusteigen, können Lern-Apps helfen. Sie simulieren ein Aktiendepot und helfen Ihnen, sich zwischen den Kursen und möglichen Kaufoptionen zu orientieren – ohne dass Sie reales Geld einsetzen müssen.

Zusätzlich können Sie sich im Internet über Aktien und Finanzmärkte informieren – zum Beispiel bei t-online. Daneben gibt es spezielle Webseiten, die viele Kurse und Zahlen rund um die Börse darstellen. Für Einsteiger wirken diese Onlineportale oft verwirrend, da sie sehr viele verschiedene Kennziffern und Diagramme enthalten. Lassen Sie sich davon nicht abschrecken! Denn viele dieser Zahlen helfen am Anfang ohnehin nicht weiter, weil sie nur einen Bruchteil der Informationen benötigen.

Wenn Sie keine Zeit haben, sich mit dem Aktienhandel auseinanderzusetzen, können Sie sogenannte Robo-Advisor nutzen. Robo-Advisor sind Computeralgorithmen, die Ihnen bei der Auswahl von Aktien oder Fonds helfen. Oft steuern Sie auch gleich, in welche Aktien Sie investieren.

Dafür müssen Sie online einen Fragebogen ausfüllen: So soll Ihre Risikobereitschaft eingestuft werden. Außerdem müssen Sie angeben, wie viel Geld Sie investieren wollen. Das ist auch bei einem Sparplan möglich. Doch Vorsicht: Oft kosten diese Roboter einen bestimmten Prozentsatz an Provision, was Ihre Rendite senkt.

Welche Grundregeln sollte ich beachten?

Beim Investieren in Aktien kann es Ihnen helfen, wenn Sie einige Grundregeln im Kopf behalten. Doch Vorsicht: Diese Regeln geben Ihnen nur einen groben Anhaltspunkt – und keine Garantie für ein erfolgreiches Investment.

  1. Investieren Sie nur freies Geld
    Vielleicht die wichtigste Regel von allen: Legen Sie nur Geld an, das Sie für eine längere Zeit nicht benötigen, also "frei" ist (siehe oben). Denn wenn der Kurs einer Aktie gerade fällt und Sie diese verkaufen müssen, weil Sie Geld benötigen, haben Sie womöglich Verluste gemacht. Außerdem: Nehmen Sie für den Aktienkauf keinen Kredit auf – so können Sie vermeiden, dass Sie sich verschulden.
  2. Kaufen Sie nur, was Sie verstehen
    Leicht gesagt, denken Sie sich. Was gemeint ist: Kaufen Sie beim Erwerb einzelner Aktien nur Anteile von Unternehmen, denen Sie vertrauen und von denen Sie wissen, was genau sie machen. Denn wenn Sie ein Unternehmen oder eine Branche nicht verstehen, können Sie nicht beurteilen, ob die Aktie eine gute Investition ist – oder der sinnbildliche "Griff ins Klo". Für alle weiteren Fragen bleiben Sie mit t-online einfach auf dem neuesten Stand. Hier erfahren Sie das Wichtigste rund um den Aktienkauf und die Geldanlage.
  3. Legen Sie nie alle Eier in einen Korb
    Eine sehr wichtige Weisheit, die meint: Streuen Sie Ihr Risiko. Kaufen Sie nicht nur Aktien eines Unternehmens, sondern vieler verschiedener, aus unterschiedlichen Ländern und Branchen. Sehr komfortabel geht das mit einem sogenannten ETF – einem Aktienkorb, bei dem ein Computeralgorithmus einen ganzen Index nachbildet.
  4. Greifen Sie nicht in ein fallendes Messer!
    Dieser Spruch meint: Kaufen Sie keine Aktie, deren Kurs gerade stark fällt. Natürlich ist sie besonders günstig. Doch möglich ist, dass sie weiter fällt – und Sie große Verluste machen. Um das zu vermeiden, warten Sie ab, bis zu erkennen ist, dass es erst einmal nicht weiter bergab geht und der tiefste Punkt erreicht ist. Dann können Sie die Aktie günstig erwerben. Doch Vorsicht: Niemand kann sagen, ob eine Aktie womöglich noch weiter fällt – oder direkt im Anschluss eines Falls auch wieder steigt.
  5. Kaufen Sie bei Gerüchten, verkaufen Sie bei Fakten
    Diese alte Börsenweisheit bedeutet so viel wie: Wenn Sie Gerüchte von einem Unternehmen gehört haben – beispielsweise, dass ein Investor vor der Übernahme steht –, sollten Sie zugreifen und die Aktie erwerben. Sobald dieses Gerücht wahr wird, ist es gut möglich, dass es einen Ansturm auf die Aktie gibt: Jetzt sollten Sie diese verkaufen, um nach Möglichkeit Gewinne einzufahren. Für Anfänger ist diese Weisheit jedoch eher nichts – denn nach dieser Maxime zu handeln, kann viel Zeit und Nerven kosten.
  6. Hin und her macht Taschen leer
    Beim Aktienhandel müssen Sie beachten: Mit jedem Kauf und Verkauf entstehen Ihnen Kosten, die Ihre Rendite schmälern. Um Gebühren zu sparen, überlegen Sie sich genau, ob Sie eine Aktie kaufen oder verkaufen – und verzichten Sie lieber darauf, wenn Sie nicht sicher sind.
  7. Wer die Hitze nicht verträgt, hat in der Küche nichts verloren
    Ein Spruch, der sich auf vieles anwenden lässt. Bezogen auf den Aktienhandel heißt das so viel wie: Sie müssen in der Lage sein, Ruhe zu bewahren. Denn es kann immer sein, dass der Kurs einer Aktie fällt. Wenn Sie aber Ihr Risiko breit streuen und nur Geld investieren, das Sie nicht unbedingt benötigen, können Sie sich beruhigt zurücklehnen – und die Hitze gut aushalten.

Welche Kaufstrategien nutzen mir beim Aktienhandel?

Beim Handel mit Aktien verfolgen viele Anleger eine bestimmte Strategie, die ihnen selbst in Zeiten fallender Kurse Sicherheit gibt. Zu den beliebtesten Strategien zählen die folgenden drei:

  • Value-Strategie: Bei dieser Strategie beurteilen Sie Aktien nach ihrem "inneren Wert". Das bedeutet: Es werden Aktien ausgewählt, die nach ihren Kennziffern unterbewertet sind (siehe unten). Die Hoffnung ist: Langfristig soll sich eine Aktie nach oben entwickeln – und so für hohe Kursgewinne sorgen.
  • Buy-and-Hold-Strategie: Diese Strategie meint, dass Sie als Anleger Aktien kaufen und einfach nur behalten. Sie verkaufen die Wertpapiere also nicht allzu schnell wieder, sondern warten einfach darauf, dass sich Kursgewinne einstellen. Doch Vorsicht: Diese Strategie ist nur etwas für Sie, wenn Sie viele unterschiedliche Aktien besitzen – und nicht nur von einem Unternehmen. Denn sonst ist das Risiko zu hoch, dass Sie Ihr Geld verlieren.
  • Dividendenstrategie: Bei dieser Strategie wählen Anleger Aktien nach der Höhe ihrer Dividenden aus. Die Dividende ist der Teil des Gewinns, den ein börsennotiertes Unternehmen an seine Aktionäre – also die Anleger – ausschüttet. Anteile von Unternehmen, die zuletzt keine oder nur eine geringe Dividende ausgezahlt haben, kaufen Sie dann also nicht.

Wichtig: Keine dieser Strategien ist die Weisheit schlechthin. Sie können auch mehrere Strategien miteinander kombinieren oder von einer Strategie abweichen.

Wie finde ich das passende Wertpapier für mich?

Grundsätzlich gilt: Sie sollten nur Aktien von Unternehmen kaufen, die Sie kennen und deren Produkte Sie womöglich auch selbst nutzen.

Sie sollten sich darüber hinaus bewusst machen, wie hoch Ihr Risiko maximal sein sollte. Das Prinzip ist simpel: Je höher ein möglicher Ertrag, desto höher ist in der Regel auch Ihr Risiko, durch den Handel Verluste zu machen.

Eine Geheimformel für die Wahl der richtigen Aktien gibt es dabei nicht. Einen Anhaltspunkt können Aktienhandel-Strategien geben (siehe oben), auch helfen Ihnen eine Reihe von Kennzahlen zur Bewertung von Aktien (siehe unten).

Informieren Sie sich auf jeden Fall vor einem Investment ausreichend, streuen Sie Ihr Risiko und – ganz wichtig – lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen.

Wie schätze ich Aktien richtig ein?

Um den Wert einer Aktie richtig einzuschätzen, können Ihnen verschiedene Kennziffern helfen. Zu den wichtigsten zählen die folgenden:

  • KGV: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) gibt an, wie hoch oder niedrig der Markt die Aktie eines Unternehmens im Vergleich zum Jahresgewinn der Firma bewertet. Ist das KGV relativ hoch, kann dies auf einen (zu) hohen Preis der Aktie hindeuten. Grundsätzlich ist es also besser, wenn eine Aktie ein niedriges KGV aufweist. Aber Vorsicht: Unternehmen können hierbei tricksen. So sollten Sie darauf achten, dass beim KGV Steuern und Zinsen bereits vom Gewinn abgezogen wurden.
  • Dividendenrendite: Eine Dividende ist der Teil des Gewinns, den eine Aktiengesellschaft an ihre Anleger ausschüttet. Die sogenannte Dividendenrendite ist das Verhältnis der Dividende zum Kurs einer Aktie. Es gilt die Regel: Je höher diese Kennzahl, desto eher kann es sich für Sie als Anleger lohnen, die Aktie zu kaufen. Sie sollten jedoch beachten, dass die Dividendenrendite nicht prinzipiell vom Aktienkurs abhängt. Auch wenn eine Aktie steigt, kann eine niedrige Dividende gezahlt werden – und umgekehrt.
  • Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV): Anders als beim KGV wird beim KCV der Aktienkurs ins Verhältnis zum sogenannten Cashflow gesetzt. Der Cashflow, zu Deutsch Bargeldfluss, rechnet Ein- und Auszahlungen einer Firma gegeneinander auf. Auch beim KCV gilt: Je niedriger der Wert, desto günstiger die Aktie. Prinzipiell zeigt ein KCV unterhalb von eins an, dass eine Aktie unterbewertet wird, sie also vergleichsweise günstig zu haben ist.
  • Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV): Der Buchwert eines Unternehmens gibt an, wie viel Eigenkapital eine Firma hat. Rechnerisch ist der Buchwert damit das gesamte Vermögen eines Unternehmens abzüglich seiner Verbindlichkeiten. Das KBV zeigt, wie das Eigenkapital einer Aktiengesellschaft an einer Börse bewertet wird. Wenn der Wert aller gehandelten Aktien eines Unternehmens unter seinem Buchwert liegt, das KBV geringer als 1,0 ist, kann das entweder heißen, dass die Firma Eigenkapital verliert – oder dass sie unterbewertet wird. Dann wären die Aktien vergleichsweise günstig, die Gewinnaussichten tendenziell hoch.
  • Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV): Das KUV setzt den Aktienkurs ins Verhältnis zum Umsatz. Das Gute: Beim Umsatz können die Unternehmen weniger schummeln als beim Gewinn. Besonders bei der Bewertung von Start-ups kann das KUV helfen. Denn diese machen oft Verluste. Beim Vergleich zweier Unternehmensaktien gilt: Je höher das Kurs-Umsatz-Verhältnis, desto teurer ist eine Aktie – je geringer, desto billiger.
  • Eigenkapitalrendite: Die Eigenkapitalrendite gibt an, wie viel Eigenkapital eine Firma benötigt, um einen Gewinn zu erzielen. So gibt eine Eigenkapitalrendite von 20 Prozent etwa an, dass eine Firma beim Einsatz von 1.000 Euro Eigenkapital 200 Euro Gewinn erzielt. Damit zeigt diese Kennziffer an, wie effizient ein Unternehmen arbeitet. Je höher die Eigenkapitalrendite, desto besser.

Grundsätzlich gilt: Verlassen Sie sich nicht nur auf eine Kennziffer, sondern beachten Sie stets mehrere gleichzeitig.

Wie kaufe ich Aktien und ETFs im Direkthandel?

Um Aktien oder ETFs bei einem sogenannten Direkthändler zu kaufen, benötigen Sie ebenfalls ein Wertpapierdepot (siehe oben). Ein Direkthändler hält Aktien auf Vorrat und verkauft sie an Sie als Anleger weiter.

Dadurch können Sie Gebühren, die von der Börse verlangt werden, umgehen. Ob Sie Aktien an der Börse kaufen oder verkaufen, entscheiden Sie in der Regel erst kurz vor dem Abschluss des Handels in Ihrem Online-Depot: Per Auswahl des Handelsplatzes können Sie meist auch einen Direkthändler als Handelspartner auswählen.

Der Vorteil beim Direkthandel: Sie sind zeitlich flexibel. Denn Direkthändler haben häufig längere Öffnungszeiten als eine Börse. Bei einem Direkthändler können Sie so meist bis abends um 22 Uhr eine Aktie kaufen. Es empfiehlt sich allerdings, mit Aktien und ETFs lieber zu den Öffnungszeiten der Börse zu handeln. Der Grund: Nur dann können Sie live überprüfen, ob der Direkthändler tatsächlich einen besseren Preis erhebt als die Händler an der Börse.

Kann ich Aktien auch selbst an der Börse kaufen?

Nein, als Privatanleger können Sie das nicht. Das übernimmt der sogenannte Broker, also ein Aktienhändler, für Sie. Dafür benötigen Sie ebenfalls ein sogenanntes Wertpapierdepot (siehe oben).

Dazu müssen Sie sich für eine Aktie entscheiden, diese über die Suchmaske Ihres Depots finden und auswählen. Erst jetzt entscheidet sich, wo Sie die Aktie erwerben können – also bei einem Direkthändler oder an der Börse.

Beim Kauf an der Börse fallen sogenannte Handelsplatzgebühren an. Diese variieren von Börse zu Börse. Die Kosten können Sie sich sparen, wenn Sie bei einem Direkthändler kaufen (siehe oben).

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Süddeutsche Zeitung
  • finanzen100.de
  • finanzen.net
  • lynxbroker.de
  • brokervergleich.de
  • finanzen-broker.net
  • gevestor.de
  • aktien-fuer-anfaenger.de
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