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Great Barrier I Behörden bestätigen schlimmste jemals beobachtete Korallenbleiche


"Phase des globalen Massensterbens"
Behörden warnen – Weltnaturerbe in akuter Gefahr

Von afp, aj

Aktualisiert am 17.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Great Barrier ReefVergrößern des Bildes
Eine Luftaufnahme des Great Barrier Riffs vor der Küste Australiens: Der Klimawandel bedroht das Riff. (Quelle: Great Barrier Reef Marine Park Authority/dpa)

Wie lange können Touristen das Great Barrier Riff noch bestaunen? Wegen anhaltender Hitze breitet sich aktuell erneut eine Massenbleiche von Korallen aus.

Das Great Barrier Reef vor der Küste Australiens ist nach Behördenangaben von der schlimmsten jemals beobachteten Korallenbleiche heimgesucht worden. "Die kumulativen Auswirkungen auf das Riff in diesem Sommer waren höher als in den Sommern zuvor", erklärte die Meeresparkbehörde am Mittwoch.

"Wir wissen, dass der Klimawandel die größte Bedrohung für Korallenriffe weltweit ist", hatte Australiens Umweltministerin Tanya Plibersek schon Anfang März in einer Botschaft auf X mitgeteilt. Das Great Barrier Reef sei dabei keine Ausnahme.

Der Behörde zufolge zeigen Luftaufnahmen, dass etwa 730 der mehr als 1000 Riffe von der Korallenbleiche betroffen sind. Es ist die fünfte massive Korallenbleiche im Great Barrier Reef in acht Jahren.

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Hohe Temperaturen setzen Korallen unter Stress

Das Great Barrier Reef besteht aus rund 2.500 verschiedenen Riffen und mehr als 900 Inseln. Es beherbergt rund 1.500 Fisch- und 4.000 Weichtierarten. Seit Jahrzehnten leidet es unter immer neuen Korallenbleichen, wenn die Wassertemperatur zu sehr steigt.

Die Korallen stoßen dann die in ihnen lebenden Algen ab, die ihre primäre Nahrungsquelle sind. Die Korallen verlieren in der Folge ihre Farbe und geraten in Lebensgefahr. Es besteht allerdings Hoffnung auf Erholung, wenn die Temperaturen sinken und andere Faktoren wie die Überfischung und Verschmutzung reduziert werden.

Offiziellen Angaben zufolge hatte sich die Meerestemperatur entlang des Great Barrier Reefs in den vergangenen Wochen erneut Rekordwerten angenähert.

"Phase des globalen Massensterbens"

"Die Tropenwälder des Ozeans stehen in Flammen. Für die Korallenriffe der Welt und zahlreiche Arten, die von Riffen abhängig sind, kommt eine ungebremste Erderhitzung einem Todesurteil gleich", warnte Laura Puk, Expertin für Korallen und Mangroven vom WWF Deutschland. "Die Phase des globalen Massensterbens von Korallen hat schon begonnen. Nur sofortiger, wirksamer Klimaschutz kann die Riffe retten. Für die artenreichsten Lebensräume im Ozean zählt jeder Zehntelgrad vermiedene Erderhitzung".

Der Verlust von Korallenriffen hätte verheerende Auswirkungen: Sie dienen als natürliche Schutzmauer gegen Überschwemmungen und Küstenerosion und sind die Lebensgrundlage für Millionen von Menschen, die sich im Fischerei- und Tourismussektor engagieren. Ein Viertel aller bekannten marinen Arten ist auf Korallenriffe angewiesen, um zu überleben.

Gebleichte Korallen können sich zwar wieder erholen, doch mit dem Grad ihrer Bleiche steigt ihre Sterblichkeitsrate. Seit 1995 sind etwa die Hälfte der Korallen wegen der steigenden Wassertemperaturen verschwunden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur afp
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