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Auto | MG3 Hybrid im Test: Preisknüller unter den Kleinwagen


Preislich vorn dabei
MG3 im Test: Dieser kleine Chinese ist nicht von gestern

Von dpa
Aktualisiert am 14.05.2024Lesedauer: 3 Min.
Der MG3 Hybrid+ von vornVergrößern des BildesNeue Konkurrenz: Der MG3 fordert Modelle wie den Renault Clio oder den VW heraus. (Quelle: Daniel Roeseler/MG Motor Deutschland GmbH/dpa/dpa-bilder)
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Während VW und Co. mit chinesischen Herstellern um günstigere E-Autos konkurrieren, fährt nun aus dem Reich der Mitte ein Kleinwagen mit Hybrid vor.

Zwar verkauft keine andere China-Marke mehr Elektroautos in Deutschland als MG. Doch die Tochter des Großkonzerns SAIC ist keineswegs nur auf Elektromobilität eingeschworen. Sie hat auch Hybrid-Modelle im Angebot und – bisher allerdings nicht auf dem deutschen Markt – sogar reine Verbrenner.

Während die Europäer mit Hochdruck an bezahlbaren Elektroautos arbeiten und dafür zum Teil den klassischen Kleinwagen opfern, bringt mit MG ausgerechnet ein Hersteller aus China einen aussichtsreichen Konkurrenten für Renault Clio, VW Polo und Opel Corsa in Stellung.

Noch vor den Sommerferien kommt der MG3 in Deutschland als Hybrid zu Preisen ab zunächst 19.990 Euro in den Handel und soll im Herbst mit einer weiteren Motorvariante noch einmal zehn bis 15 Prozent billiger werden.

Sportlicher Schnitt

Der Fünftürer ist vergleichsweise sportlich gezeichnet und bietet mit 4,11 Meter Länge und 2,57 Meter Radstand genügend Raum auf allen Plätzen. In den Kofferraum passen 293 Liter. Damit hat er das Format des VW Polo (4,05 Meter) oder des Toyota Yaris (3,94 Meter), ist aber im Grundpreis 1.600 bzw. 5.500 Euro günstiger.

Und das, obwohl der MG3 mit einem Antrieb kommt, den es zumindest bei den deutschen Kleinwagen nicht einmal für Geld und gute Worte gibt: als Hybrid. Und weil die Pufferbatterie mit einer Kapazität von 1,8 kWh auch noch deutlich größer ist als etwa beim Yaris oder dem Clio, den einzigen beiden Hybrid-Alternativen in diesem Segment, und der E-Motor mehr Leistung hat, spricht MG selbstbewusst von der "Hybrid+"-Technologie.

Auf der Straße ein GTI

Dafür spannen die Chinesen einen 1,5 Liter großen Magermix-Benziner mit vier Zylindern und 102 PS und einen E-Motor mit 136 PS zusammen, der im Dreigang-Automatikgetriebe integriert ist. Arbeiten beide im Team, stehen 143 kW/194 PS Systemleistung bereit, und der MG3 wird zum Pulsbeschleuniger. Gierig hängt der Kleinwagen am Gas und beschleunigt in 8,0 Sekunden auf Tempo 100. Und es ist nur der Automatik und der Vernunft geschuldet, dass schon bei 170 km/h Spitze Schluss ist.

Klar könnte das Fahrwerk knackiger abgestimmt sein und die Lenkung etwas direkter. Aber weil der MG3 mit 1.285 Kilogramm halbwegs leicht ist, fährt er trotzdem flott um die Kurven und lässt so die selige Erinnerung an alte GTI-Zeiten aufkommen.

Beim Tanken fast wie ein TDI

Dabei gibt sich der MG3 an der Zapfsäule eher als TDI. Natürlich tankt er keinen Diesel. Aber aufgrund einer hohen Rekuperationsleistung durch zurück gewonnene Bremsenergie und eines überraschend hohen Anteils an elektrischen Fahrten liegt der Normverbrauch laut Hersteller bei 4,4 Litern (CO2-Ausstoß 100 g/km).

Diese Angaben lassen sich auch im Alltag halbwegs halten. Und bei mehr als 800 Kilometern Reichweite des Hybrids will man plötzlich nichts mehr von einem Elektroauto wissen. Erst recht nicht, weil das bestimmt 5.000, eher sogar 7.000 Euro teurer wäre.

Auch ohne E-Antrieb nicht von gestern

Nur weil der Kleinwagen beim Antrieb nicht auf die reine Lehre der Generation E setzt, ist der MG3 noch lange nicht von gestern. Immerhin kann der Fahrer den Antrieb mit einem Knopfdruck kurzfristig in den E-Betrieb zwingen. Und auch sonst mangelt es dem Auto nicht an moderner Technik.

Das Cockpit ist digital, daneben prangt ein großer Touchscreen, und weil auch die Chinesen nach fünf Crashtest-Sternen streben, sind alle wichtigen Assistenten und Aufpasser an Bord, woraus der MG3 mit all seinem Geblinke und Gebimmel auch keinen Hehl macht. Immerhin kann man das meiste davon ausschalten, wenn man sich erst einmal durch die Menüs gehangelt hat.

Der Preis des Sparens

Dass MG mit spitzem Stift gerechnet und bei Entwicklung wie Produktion eisern gespart hat, merkt man deshalb erst auf den zweiten Blick. Denn überall, wo das Auge erst später hängen bleibt und die Hand nicht automatisch hinfasst, sind die Materialien schlicht und die Konstruktion schluderig.

Aber sind ein paar dickere Teppiche im Fußraum oder ein paar Quadratzentimeter mehr Verkleidung im Kofferraum wirklich ein, zwei Monatsgehälter mehr wert bei der Anschaffung? Diese Frage muss jeder für sich beantworten.

Fazit: Der Kleinwagen lebt

In jedem Fall zeigt der MG3: von wegen Kleinwagen-Sterben! Während Ford den Fiesta einstellt und VW den Polo hinterfragt, weil alle Welt angeblich nur noch Elektroautos möchte und Stadtflitzer ohnehin zu teuer sind, beweist uns dieses Auto nun das Gegenteil: Moderne Kleinwagen funktionieren auch mit konventioneller Technik und müssen nicht unbezahlbar sein. Und dass dieses Auto ausgerechnet aus der Elektronation China kommt, macht die Sache nur spannender.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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