Nachfolger von Peter Urban So kam ESC-Kommentator Thorsten Schorn beim Publikum an
Am Dienstag trat Thorsten Schorn erstmals als ESC-Kommentator auf. Er konnte offenbar überzeugen – für seine Performance bekam er viel Lob.
Keine Verhaspler und viel Witz: Thorsten Schorn hat seinen ersten Auftritt als Nachfolger von Peter Urban beim Eurovision Song Contest gemeistert. Im ersten Halbfinale des ESC verzichtete der 48-Jährige Dienstagabend darauf, einen Bruch zu seinem Vorgänger zu vollziehen und einen ganz neuen Kommentarstil einzuführen. "Das war nicht das Tanztheater Wuppertal, das ist der slowenische Beitrag" – dieser Spruch hätte ohne Weiteres auch von Urban stammen können.
In den sozialen Netzwerken wurde Schorns erste Kommentierung mit viel Wohlwollen begleitet. Auf der Plattform X ist unter anderem zu lesen: "Herr Schorn liefert", "Eine ganz starke Leistung" oder "Thorsten Schorn ist ein würdiger Urban-Nachfolger". Der beim ESC federführende Norddeutsche Rundfunk scheint bei der Auswahl ein gutes Händchen gehabt zu haben.
"Ich denke, das werde ich irgendwie hinbekommen"
Wie von Urban gewohnt, bekamen die ESC-Fans von Schorn einige kleine Spitzen zu den Kandidaten zu hören. Nach dem Auftritt der von einigen Männern umtanzten Silia Kapsis aus Zypern sagte der Kommentator: "Die Aerobicgruppe aus Zypern trifft sich ab jetzt jeden Dienstag." Und weil bei Litauens Sänger Silvester Belt sein Liedtitel "Luktelk" sich akustisch ein wenig wie "Lockdown" anhörte, witzelte Schorn über den Bundesgesundheitsminister der SPD: "Karl Lauterbach hat vermutlich gerade mitgesungen – 'Lockdown, Lockdown'."
Schorn war schon vor seinem ersten ESC sicher, nicht zu scheitern. "Ich denke, das werde ich irgendwie hinbekommen, ohne zu stolpern." Obwohl Urbans Abschied lange feststand, ließ sich der NDR bis auf den letzten Drücker Zeit mit der Nachfolge. Am 2. April, seinem 48. Geburtstag, bekam der 1976 geborene Kölner erst den Job.
Der neue ESC-Kommentator ist sowohl ein Mann des Radios als auch des Fernsehens, außerdem bei öffentlich-rechtlichen Sendern genauso zu Hause wie bei privaten. Seine Medienlaufbahn begann Schorn 1997 als Volontär beim regionalen Radio Neandertal. Von dort ging er zum Hessischen Rundfunk und ab 2001 zu 1Live, dem jungen Radiosender des Westdeutschen Rundfunks.
Schon früh galt sein Moderationsstil als unverwechselbar, mit einem Mix aus Seriosität und spontanen, humorvollen Sprüchen. 2015 bekam Schorn den Deutschen Radiopreis in der Kategorie des besten Moderators. 2017 wechselte er zu WDR2, wo er bis heute zum Moderatorenteam zählt.
Schorn hat bereits ESC-Erfahrung
Parallel arbeitet Schorn schon immer auch im Fernsehen. Er machte für Günther Jauch bei "Stern TV" auf RTL die Liveschalten, war für "Zimmer frei!" im WDR der Außenreporter. Seit 2.500 Folgen ist er außerdem die Hintergrundstimme der Vox-Show "Shopping Queen" und für RTL Spielleiter der Show "Denn sie wissen nicht, was passiert" mit Thomas Gottschalk, Jauch und Barbara Schöneberger. Auch ESC-Erfahrung hat Schorn – beim ESC in Düsseldorf 2011 war er Außenreporter.
Ob Schorn noch mal wiederkommen darf, ist noch offen. Sein Vertrag gilt zunächst nur für diesen Wettbewerb. Die souveräne Premiere im ersten Halbfinale könnte ihm die Tür für weitere Auftritte als ESC-Kommentator aber weit geöffnet haben.
- Mit Material der Nachrichtenagentur afp
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