Olympiasieger verrät Was machen Kombinierer eigentlich im Sommer?
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Deutschlands Sportler des Jahres und Olympiasieger Johannes Rydzek gibt im Gespräch mit t-online.de einen Einblick hinter die Kulissen der Kombinierer-Welt.
Was macht ein Kombinierer eigentlich im Sommer?
Johannes Rydzek (26): Nach der Saison, ca. Mitte März, haben wir Zeit zur Erholung. Das heißt nicht, dass wir nur auf der faulen Haut liegen, aber wir halten uns ohne geregelten Trainingsplan fit. Anfang Mai geht es mit ersten Einheiten im Grundlagen- und Kraftbereich los, im Juni sind wir dann wieder auf der Schanze.
Welchen Stellenwert haben die Wettkämpfe im Sommer?
Ich bereite mich auf die Sommer-Grand-Prix nicht gezielt vor. Ich gehe aus dem Training heraus in diese Wettbewerbe, sie dienen als Standortbestimmung. Entsprechend kann ich mein Training anpassen und in der jeweiligen Disziplin nachjustieren.
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Wie nahe kommen die Verhältnisse im Sommer denen im Winter?
Wir versuchen das Material und die Bedingungen so nah wie möglich dem Winter anzupassen. Im Sprungbereich ähneln sich Sommer und Winter sehr. Das Material ist identisch, auch die Anlaufspur unterscheidet sich kaum zu der im Winter. Bei der Landung gibt es Unterschiede. Die Landematten sind konstanter, im Gegensatz zu den unterschiedlichen Schnee-Bedingungen im Winter. Beim Laufen sieht das schon anders aus. Zwar unterscheidet sich die Lauf-Technik nur marginal, aber die Roller-Skier kann man mit normalen Skiern nicht vergleichen. Ebenso verhält es sich im Vergleich Schnee und Asphalt. Der Asphalt gibt nicht nach und ist nicht so wechselhaft wie der Schnee. Und es schmerzt um ein vielfaches mehr, wenn man im Sommer stürzt. (lacht)
Wie sieht denn generell die Trainingsverteilung aus? Liegt der Fokus auf einer der beiden Disziplinen?
Vom zeitlichen und inhaltlichen Umfang her ist das Verhältnis beider Disziplinen sehr ausgewogen. Natürlich unterscheidet sich das Anforderungsprofil. Im Springen liegt der Fokus auf dem technischen Aspekt, im läuferischen Bereich geht es primär um den Umfang und die Intensität.
Und wenn man im Laufe der Saison merkt, dass es in einer der beiden Disziplinen hakt?
Dann nehme ich natürlich Anpassungen vor. Ohne aber die andere Disziplin zu vernachlässigen. Die Gratwanderung in der Kombination ist, seine Schwächen zu verbessern, ohne dabei aber seine Stärken zu verlieren. Das macht das Training spannend und abwechslungsreich.
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Wie wird man eigentlich Nordischer Kombinierer?
In meiner Heimat Oberstdorf liegen Skispringen und Skilanglauf vor der Haustür. Beides ist immer präsent, entsprechend früh habe ich meine ersten Versuche in beiden Disziplinen gemacht. Meine ersten Sprünge habe ich kurz vor meinem fünften Geburtstag gemacht, auf Langlauf-Skiern stand ich schon früher. Schnell habe ich dann gemerkt, dass mir beides großen Spaß macht und ich mich nicht für eine der beiden Disziplinen entscheiden will. Dann wurde in Oberstdorf eine Kombinierer-Gruppe für Kinder eingerichtet, der habe ich mich sofort angeschlossen.