Verheerende Waldbrände Rekordverdächtiger Emissionsausstoß auf Nordhalbkugel
Die Auswirkungen der Klimakrise sind immer mehr zu spüren und zu sehen. Der Emissionsausstoß auf der Nordhalbkugel 2023 ist laut Klimaforschern schon jetzt rekordverdächtig.
Auf der Nordhalbkugel hat es in diesem Jahr Waldbrände von rekordverdächtigem Ausmaß gegeben. Das geht aus einer vorläufigen Bilanz des EU-Atmosphärendienstes CAMS (Copernicus Atmosphere Monitoring Service) hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Demnach hat die sogenannte boreale Waldbrandsaison 2023, die von Mai bis Oktober dauert, schon jetzt rekordverdächtige Emissionen verursacht.
Heftig waren demnach vor allem die Brände in Kanada, die bereits ab Mai auftraten. Sie verursachten Copernicus zufolge bislang fast 410 Megatonnen an Kohlenstoff-Emissionen – für Kanada ist das mit Abstand der höchste je gemessene Wert.
Die Rauchfahnen reichten demnach zum Teil bis nach Europa. Sie waren bislang für gut ein Viertel (27 Prozent) der weltweiten Kohlenstoff-Emissionen in diesem Jahr verantwortlich. Weiterhin aktive Waldbrände in dem Land bedeuten demnach, dass die Emissionen weiter steigen dürften.
Obwohl Waldbrände regelmäßig auftreten, zeige der Klimawandel hier seine Auswirkungen, heißt es. "Da die Temperaturen weiter ansteigen und die Trockenheit immer länger anhält, steigt gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit, dass es zu verheerenden Waldbränden wie in Kanada kommt", betonte der leitende CAMS-Forscher Mark Parrington.
Brände gab es auch etwa in Russland, auf der iberischen Halbinsel, auf der zum US-Bundesstaat Hawaii gehörenden Insel Maui sowie in Griechenland, das die dritthöchsten Emissionen verzeichnete nach 2007 und 2021.
Der Atmosphärenüberwachungsdienst ist eine von mehreren Komponenten des Copernicus-Programms der Europäischen Union. Es stellt unter anderem aus Satellitenbildern gewonnene Daten zu den Bereichen Atmosphäre, Meere, Land, Klimawandel, Sicherheit und Energie zur Verfügung.
- Nachrichtenagentur dpa