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Zika-Virus: Symptome, Übertragung und weitere Fakten


Auch sexuell übertragbar
Die wichtigsten Fakten zum Zika-Virus

Von afp, dpa, cch

Aktualisiert am 23.10.2019Lesedauer: 3 Min.
Die Gelbfiebermücke ist Überträger des Zika-Virus.Vergrößern des BildesDie Gelbfiebermücke ist Überträger des Zika-Virus. (Quelle: reuters)

Seit 2015 hat sich das Zika-Virus in mehr als 40 Ländern weltweit ausgebreitet. Wie gefährlich ist das Virus? Wie kann man sich davor schützen? Wir haben die wichtigsten Fakten zusammengestellt.

Was für ein Virus ist das?

Das Zika-Virus gehört zur Familie der Flaviviren und ist ein alter Bekannter. Es wurde erstmals 1947 in Uganda bei einem Affen entdeckt. Der erste Fall beim Menschen wurde Angaben der WHO 1968 bekannt. Das Zika-Virus ist verwandt mit Viren, die Gelbfieber und Dengue-Fieber auslösen.

Wo traten Zika-Fälle auf?

Seit dem Jahr 2015 hat sich das Zika-Virus ausgebreitet in:

  • Afrika
  • Südamerika (unter anderem Brasilien und Argentinien)
  • weiten Teilen Mittelamerikas
  • der USA (Florida und Texas)
  • der Karibik
  • großen Teilen Südost-Asiens (unter anderem Thailand, Vietnam, Philippinen)
  • Ländern im Südpazifik und den Kapverdischen Inseln

Diese Mücken übertragen das Zika-Virus

Übertragen wird das Virus durch infizierte Stechmücken der Gattung Aedes: Die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) ist in tropischen Ländern weit verbreitet. Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) lebt auch in gemäßigten Klimazonen und hat sich auch schon in einigen Teilen von Süddeutschland ausgebreitet.

Kann das Virus auch von Mensch zu Mensch übertragen werden?

Dass das Virus durch Bluttransfusionen übertragen werden könnte, ist bisher nur ein Verdacht. Die Möglichkeit einer Übertragung über ungeschützten Sex wurde bestätigt. Weltweit haben mehrere Länder Fälle von sexuell übertragenen Infektionen gemeldet, gibt das österreichische Bundesministerium für Gesundheit und Frauen an. Das Robert Koch-Institut berichtet, dass eine Übertragung ausgehend von Männern auch noch Wochen und Monate nach der Infektion möglich ist.

Das sind die Symptome einer Zika-Infektion

Symptome treten meist drei bis sieben Tage nach der Infektion durch einen Mückenstich auf. Sie ähneln einem grippalem Infekt: leicht erhöhte Körpertemperatur, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen. Manchmal kommt es auch zu Hautausschlag und Juckreiz, Bindehautentzündung oder Schwellungen an Händen oder Füßen. Üblicherweise klingen die Beschwerden nach zwei bis drei Tagen ab.

Experten gehen allerdings davon aus, dass ein Großteil der Infektionen unbemerkt verläuft.

Wie kann das Zika-Virus nachgewiesen werden?

Bis zu drei Tagen nach Symptombeginn kann das Zika-Virus mittels RT-PCR im Blut nachgewiesen werden. Danach ist der Nachweis im Blut nur mittels Antikörpernachweis möglich.

Ist das Zika-Virus gefährlich?

Eine Behandlung im Krankenhaus ist bei einer Ansteckung meist nicht notwendig. Todesfälle, die bei Zika-Infektionen beschrieben wurden, traten laut Angaben des Robert Koch-Instituts offenbar bei Menschen mit schweren Vorerkrankungen auf.

Bei Schwangeren kann das Zika-Virus zu Schädelmissbildungen (Mikrozephalie) beim ungeborenen Kind führen. Betroffene Kinder kommen mit einem auffällig kleinen Kopf zur Welt, der Umfang liegt deutlich unter 32 Zentimetern. Noch deutlicher zeigt sich die Entwicklungsstörung, wenn das Kind älter wird, aber der Kopf nicht mitwächst. Auch das Gehirn ist bei einer Mikrozephalie nicht richtig entwickelt.

Können Reisende das Virus einschleppen?

Es gibt eine sehr theoretische Variante: Wenn Reiserückkehrer, die das Virus in sich tragen, in Deutschland von Asiatischen Tigermücken gestochen würden, könnten die Mücken das Zika-Virus weiter verbreiten. Dieses Szenario hält RKI-Experte Klaus Stark für "statistisch unwahrscheinlich".

Diese Situation könnte sich in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten ändern, wenn sich die Asiatische Tigermücke flächendeckend in Süddeutschland ausbreite und zugleich mehr Zika-Virus-Infektionen importiert würden, fügte Stark hinzu.

Menschen, die von einer Reise zurückkehren und das Virus in sich tragen, können dies allerdings auf sexuellem Wege auf einen anderen Menschen übertragen.

Was hilft bei einer Zika-Infektion?

Es gibt weder einen Impfstoff noch ein gezieltes Medikament zur Behandlung. Allenfalls lassen sich die Beschwerden mit Schmerzmitteln und fiebersenkenden Mitteln lindern.

Was müssen Reisende beachten?

Vor Antritt einer Reise sollten Sie sich aktuelle Informationen über Länder, in denen das Zika-Virus lokal übertragen wird, einholen.

Menschen, die an einer schweren chronischen Krankheit oder einer Immunstörung leiden, sollten sich von einem Arzt hinsichtlich Präventionsmaßnahmen beraten lassen. Das RKI und das Auswärtige Amt warnen schwangere Frauen vor Reisen in Länder, in denen das Zika-Virus grassiert. Ansonsten gilt: "Gesunde und vor allem auch nichtschwangere Frauen müssen vor dieser Infektion im Allgemeinen keine Angst haben", sagt Tropenmediziner Schmidt-Chanasit.

Reiserückkehrer mit Verdacht auf eine Zika-Infektion sollten zum Arzt gehen und auf einen möglichen Zusammenhang mit der Reise hinweisen.

Wie kann man sich schützen?

Reisende in tropische Länder auf allen Kontinenten sollten sich über die Infektionslage vor Ort informieren. Die einzig mögliche Schutzmaßnahme ist, Mückenschutz sowohl im Freien als auch in geschlossenen Räumen zu verwenden: Lange Kleidung tragen, Insektenschutzmittel auftragen, Fliegengitter an den Fenstern anbringen und unter einem Moskitonetz schlafen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • tropeninstitut.de
  • Robert Koch-Institut
  • Eigene Recherche
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