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Ärztemangel – Karl Lauterbach warnt vor extremen Folgen: "Jeder wird's spüren"


Medizinische Versorgung
"Jeder wird das spüren" – Lauterbach mit düsterer Prognose

Von dpa
Aktualisiert am 17.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bei einer Pressekonferenz in Berlin.Vergrößern des BildesGesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bei einer Pressekonferenz in Berlin. (Quelle: IMAGO/Juliane Sonntag)

Deutschland fehlen in den kommenden Jahren etwa 50.000 Ärztinnen und Ärzte. Gesundheitsminister Lauterbach warnt bereits vor den möglichen Folgen.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach stimmt die deutsche Bevölkerung auf große Lücken in der medizinischen Versorgung ein. "Wir haben 50.000 Ärztinnen und Ärzte in den letzten zehn Jahren nicht ausgebildet. Daher werden uns in den nächsten Jahren flächendeckend die Hausärztinnen und Hausärzte fehlen. Wir werden in eine ganz schwierige Versorgungssituation kommen", sagte der SPD-Politiker im ARD-"Bericht aus Berlin". Den künftigen Mangel "kann man sich noch gar nicht richtig vorstellen", warnte er.

Lauterbach verwies auf sein geplantes Gesetz, das die Versorgung vor Ort stärker absichern soll. Im aktuellen Entwurf, der nun im Bundestag beraten wird, fehlen allerdings die sogenannten Gesundheitskioske, die in Regionen mit vielen sozial benachteiligten Menschen entstehen sollten, wie er auf Nachfrage einräumte. Gemeint sind leicht zugängliche Beratungsstellen für Behandlung und Prävention, die von einer Pflegekraft geleitet werden.

Streitpunkt Gesundheitskioske

Gefragt nach dem Widerstand insbesondere der FDP dagegen sagte der Minister: "Im Entwurf waren einige Dinge – die standen strittig zwischen den Beteiligten. Und da habe ich einfach Tempo gemacht. Ich kann jetzt nicht ewig darauf warten, bis wir uns auf Kabinettsebene über die Kioske einigen – zumal das ja nur ein ganz kleiner Teil ist." Über die Kioske werde noch später verhandelt.

 
 
 
 
 
 
 

Lauterbach verwies darauf, dass nach seinen Plänen für Hausärzte Vergütungs-Obergrenzen (Budgets) wegfallen sollen. Dies sei wichtig, um Nachwuchs zu gewinnen. Wenn die Budgets wegfallen, werde ein größerer Teil junger Mediziner sich für den Hausarztberuf entscheiden, sagte er. "Selbst dann wird der Mangel gravierend sein. Aber es muss sofort kommen."

Zur Finanzierung zusätzlicher Medizinstudienplätze sagte er, dagegen sperrten sich unter anderem die Länder, die nicht mehr Geld dafür ausgeben wollten. "Uns fehlen ja 5.000 Studienplätze pro Jahr. So ist es ja gekommen, dass wir in den nächsten zehn Jahren insgesamt 50.000 Ärzte zu wenig haben. Jeder wird das spüren."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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